- Fragen zu Finanzderivaten... - YIHI, 23.05.2001, 19:16
- Re: Fragen zu Finanzderivaten... - teldaman, 23.05.2001, 20:14
- Untypisches Beispiel - Jehuda, 24.05.2001, 00:53
- Re: Fragen zu Finanzderivaten... - teldaman, 23.05.2001, 20:16
- ein paar Zahlen von Marc Faber.... - No_Fear, 23.05.2001, 20:45
- Re: Fragen zu Finanzderivaten... - Harry-2, 23.05.2001, 21:01
- Trader von Finanzderivaten... - Harry-2, 23.05.2001, 21:20
- Danke für alle Antworten!!! Gruss von - YIHI, 23.05.2001, 21:23
- Re: Fragen zu Finanzderivaten... - McMike, 24.05.2001, 11:51
- Re: Fragen zu Finanzderivaten... - teldaman, 23.05.2001, 20:14
Re: Fragen zu Finanzderivaten...
Also wenn man den"Experten" glauben schenken sollte, so"helfen" Derivate uns in jeder Marktlage und können keine Marktschwankungen verursachen.
Ich glaube nicht an diese"theorie", denn kann es nicht sein, dass selbst bei einfachen Optionsscheinen, die Emittenten (Großbanken)
1. die Macht haben, je nachdem wie hoch IHR Risiko wird, dieses durch Markteingriffe zu korrigieren.
2. Letztendlich verfallen fast alle OS wertlos und der Emitent (besonders die Citibank) schafft es immer wieder gekonnt die Strategie so zu legen, dass sie fast nie draufzahlt.
Emittiereter OS sinkt kontinuierlich, also kann der Emittent diesen Schein jederzeit wieder zurückkaufen.
3. Wie die OS-Emittenten in den Markt eingreifen, kann man sehr deutlich sehen.
z.B. als vor vier Wochen vielen davon ausgingen, dass der DOW nochmals neue Tiefststände sehen wird, wurden extrem viele PUT gekauft (Verkäufer ist fast immer die"kurspflegende" Emissionsbank), und entgegen der einhelligen Marktmeinung ging der Schuß nach hinten los (Dow stieg). Jetzt wo der Dow innerhalb von 4 Wochen fast 15 % zugelegt hat und wichtige Widerstände gebrochen hat, werden fast keine PUTS mehr umgesetzt. Zumindestens ist das Volumen ggü dem Vormonatsdatum deutlich zurückgegangen. Aber die Call kommen langsam wieder.
Ähnliches ist beim Gold-OS und beim Euro/USD zu sehen. Der Dumme ist immer der, der nicht antizyklisch gegen den Markt hält.
4. Machen wir uns doch nichts vor, wir kleinen Fische können mit unseren paar Mark doch nur etwas ausrichten, wenn alle zusammenhalten würden. Aber die Banken sind ja nicht dumm, geben wir Ihnen unser Geld - denn mit Ihren Fonds managen EXPERTEN unser Geld. Klar je mehr Geld konzentriert wird, desto anfälliger werden die Märkte. Da brauchen nur 10 dicke Fonds anzufangen zu verkaufen und schon ziehen die den gesamten Markt mit. Und der kleine Aktionär fragt sich, was los ist.
5. Wieso werden eigentlich soviel Finanzinnovationen aufgelegt. Dahinter müssen in der Regel ja auch die z.B. Aktien stehen. Die Banken veroptionieren Ihre Eigenanlagen, sacken sich so die - für uns nicht nachzuvollziehende - Prämien ein und lachen sich schief, wenn sie uns ihre wertlosen Aktien ins Depot buchen.
6. Die Privatanleger tun ein gutes daran, sparsam mit derivativen Instrumenten zu handeln und sich nicht der Willkür eines Fonds oder einer Bank auszuliefern.
7. Exkurs: In der großen Baisse wurde doch immer wieder erwähnt, dass die Fonds auf riesigen Cash-beständen sässen.
Beispiel: Deka Technologie CF 515263 aufgelegt 10.01.2001, der war knapp 6 Wochen nach seinem Start über 8 Mrd. Euro schwer, an seinem Tiefstand Anfang April waren es noch knapp 1,7 Mrd, d.h. Verlust knapp 80 %, Der Fondpreis ist um knapp 65 % gesunken (von 99 DM auf 35 DM). Wieviel Anteile waren im Umlauf??
8000 MI0 Euro/50,60 Euro (99DM) = 158 Mio Stück
bei heute 1700 Mio Euro MKap/18Euro =94 Mio Stück
das bedeutet, dass knapp 63,5 Mio Stück verkauft worden sein müssen - und das in Deutschland, wo jeder Fondssparer seine Verluste aussitzt (Verkaufsrate bei etwa 10 % (hohe eigene Schätzung). Der Kursverlust der Börsen hat den Fonds überproportional getroffen und da war nicht mehr viel mit Liquidität.
Noch etwas zu Finanzderivaten, lange habe ich nach Puts auf die hochkapitalisierten Biotechwerte gesucht aber im Sommer 2000 konnte man nur Calls kaufen, komisch???
Schönen Vatertag
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