- Artikel im Technical Investor - Amanito, 03.06.2001, 17:31
Artikel im Technical Investor
Diese Woche kommt ein Artikel von mir im Magazin Technical Investor (http://www.technical-investor.de/) raus, hier der Text, inklusive Grafiken hier
Amanito
Wenn mich jemand fragt, was ich beruflich mache und ich darauf"Ich bin Börsenastrologe" antworte, dann wiederholt normalerweise mein Gegenüber das Wort"Börsenastrologe???" mit großem Staunen, eventuell mit dem Zusatz:"Das gibt’s auch?". Die Kombination Börse und Astrologie ist hierzulande noch relativ unbekannt, erfreut sich aber steigenden Interesses. Astrologie, die Lehre vom Einfluß des Kosmos auf das irdische Geschehen, wird fälschlicherweise häufig als Glaubenssache betrachtet, im Falle der Börsenastrologie ist dies aber sicher nicht berechtigt, denn die Vorgangsweise ist im wesentlichen dieselbe wie bei der technischen Analyse: man schaut sich vergangene Zusammenhänge an und schließt daraus auf die Zukunft.
Der große Unterschied zur technischen Analyse ist die geradezu unüberschaubare Komplexität der Astrologie. Während man im ersteren Fall schon mit Preis und Volumen als Input weit kommt, arbeitet die Börsenastrologie in der Minimalvariante mit Dutzenden Faktoren (Gestirne, Tierkreiszeichen, Winkelverbindungen usw.), je nach Tiefe der Betrachtung kann man aber auch Hunderte heranziehen. Ich zähle die Börsenastrologie gemeinsam mit den Elliott Waves zu den stärksten Methoden zur Prognose von Börsenkursen, wobei sich diese beiden Methoden hervorragend ergänzen, denn die Stärke der Sterne liegt im Timing und die der Wellen in der Kurszielbestimmung. Die Tradinglegende W.D. Gann war ein hervorragender technischer Trader, aber auch ein ebensoguter Astrologe. Allerdings versuchte Gann zu Lebzeiten die Beschäftigung mit der tabuisierten Disziplin zu verhüllen, um seine Reputation nicht zu gefährden.
Euro-Dollar und der Mond
Anhand des Wechselkurses Euro-Dollar und des Mondzyklus möchte ich Ihnen ein Beispiel für die Anwendung der Börsenastrologie verschaffen. Ich habe den Mondzyklus deswegen gewählt, weil er für den Laien leicht verständlich und nachprüfbar ist. Unten sehen Sie den Chart für 1999 und 2000, der Ihnen sicherlich bekannt ist. Neu ist Ihnen vielleicht die Elliott-Wellen-Abzählung: (1), (3) und (5) markieren das Ende der drei markanten Euro-Schwächeperioden, also wichtige Tiefs (Datenquelle: http://www.federalreserve.gov/releases/H10/hist/, Devisenmittelkurse in New York zu Mittag).
Tief Ende Welle Neumond
12.7.99 1 13.7.99, 2.24 Uhr Weltzeit
3.5.00 3 4.5.00, 4.12 Uhr Weltzeit
25.10.00 5 27.10.00, 7.58 Uhr Weltzeit
Die Tabelle gibt nun die Daten dieser Tiefs und den darauffolgenden Neumond mit genauer Uhrzeit an. Sie sehen ein sehr interessantes Muster: die Tiefs fanden zweimal einen Tag und einmal zwei Tage vor Neumond statt. Das Tief vom 25.10. ist ein Grenzfall, denn am 25.10. war der Kurs 0,827 und am 26.10. 0,8271, d.h. das exakte Tief war nur ganz knapp einen Tag früher. Obwohl es sich hier nur um 3 Fälle handelt, ist dies statistisch signifikant, d.h. es läßt sich kaum auf Zufall zurückführen. Ein jeder Markt folgt auf eine sehr individuelle Weise dem Mondrhythmus, aber selten sind die Effekte so stark wie hier beim Kurs Euro/ Dollar.
Darauf basierend habe ich folgendes Handelssystem getestet: Eingehen einer Euro-Long-Position gegenüber dem US-Dollar am Handelstag vor Neumond, Schließen der Position nach 1-15 Handelstagen. Nicht ganz realistisch, dafür aber möglichst einfach gehe ich von Käufen zum Devisenmittelkurs ohne Spesen aus. 1999 und 2000 gab es 25 Neumonde, daher gibt es 25 Trades in diesem System. Die Buy-and-hold-Strategie im Zeitraum 1.1.99-31.12.2001 hätte einen Verlust von 20,52% gebracht, erwirtschaftet das"Mondsystem" Gewinne?
Haltedauer
(Handelstage)
Gewinn
1
1,96%
2
3,88%
3
1,01%
4
3,09%
5
1,20%
6
2,47%
7
-1,05%
8
-0,51%
9
-5,40%
10
-8,39%
11
-9,72%
12
-11,96%
13
-17,63%
14
-16,99%
15
-14,97%
Buy-and-hold
-20,52%
Tatsächlich funktioniert es deutlich besser mit dem vorgeschlagenen System. Am besten fährt man, wenn man bereits nach zwei Handelstagen wieder verkauft: Rendite +3,9%, das ist zwar absolut betrachtet nicht viel, gegenüber Buy-and-hold aber um schöne 24,4% besser. Dieses Handelssystem hat aber noch einen anderen großen Vorteil: das Kapital ist nur zwei Handelstage pro Monat gebunden und den Rest verfügbar. Allerdings soll und kann dieses System nicht stand-alone betrieben werden, aber es kann als Timinghilfe wertvolle Dienste leisten, beachten Sie dazu bitte die Tabelle mit den Neumonddaten für den Rest des Jahres 2001.
Daten der Neumonde bis Jahresende:
21.6.
20.7.
19.8.
17.9.
16.10.
15.11.
14.12.
Hard-Landing oder Soft-Landing in den USA?
Von großer Bedeutung für die mittel- bis langfristige Börsenentwicklung ist die Frage, ob es in den USA zu einem Soft Landing oder Hard Landing kommt. Diese Frage wird nunmehr schon seit einem halben Jahr diskutiert, zuletzt haben sich wieder die Optimisten durchgesetzt, die von einer Erholung im zweiten Halbjahr ausgehen. Aus astrologischer Sicht gibt es jedoch klare Hinweise auf die Rezessionsvariante, wozu u.a. folgende Gestirnskonstellation beiträgt: von 5. August 2001 bis 26. Mai 2002 stehen sich Saturn und Pluto von der Erde aus betrachtet genau gegenüber (180°-Winkel). Die disharmonischen Winkel 0°, 90°, 180°, 270° zwischen Saturn und Pluto kommen alle 8-10 Jahre vor, z.B.
1914: Ausbruch 1. Weltkrieg
1922 und 1931: Höhepunkte der Weltwirtschaftskrise
1939: Ausbruch 2. Weltkrieg
1973/74: Erdölkrise, Tief der Aktienmärkte
1982/83: weltweite Rezession, Tief der Aktienmärkte
1993: wirtschaftlich sehr schwaches Jahr für Europa und Japan, Rezession in vielen europäischen Staaten
Diese planetarische Signatur war bei jeder politischen oder wirtschaftlichen Großkrise des 20. Jahrhunderts präsent. Auf die gegenwärtige Situation bezogen läßt sich daraus ableiten, daß die echten wirtschaftlichen Schwierigkeiten erst im 2. Halbjahr beginnen, statt daß es zu einer Erholung kommt.
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