- Kein Aufschwung für Japans Wirtschaft - Sascha, 06.06.2001, 19:40
Kein Aufschwung für Japans Wirtschaft
Tokio wartet auf das Wirtschaftsreformprogramm
<font size=5>Kein Aufschwung für Japans Wirtschaft</font>
HANDELSBLATT, 6.6.2001
ga TOKIO. In Japan haben sich im April, dem ersten Monat des neuen Haushaltsjahres, <font color="#FF0000">die Rezessionstendenzen weiter verstärkt</font>. Der vom Kabinettsamt veröffentliche Gesamt-Konjunkturindikator lag mit einem Niveau von 14,3 wie in den beiden Vormonaten unter der Marke von 50, was traditionell als Hinweis für einen Wirtschaftsabschwung gewertet wird. <font color="#FF0000">Die Ausgaben der Arbeitnehmerhaushalte lagen gleichzeitig real um 4,4 % und nominal sogar um 5 % unter dem entsprechenden Vorjahresniveau</font>.
Maßgeblich für die weitere Verschlechterung der Wirtschaftslage war die <font color="#FF0000">Produktionsdrosselung in der Elektronikindustrie</font> (Mobiltelefone, Halbleiter). Dies führte zu einem <font color="#FF0000">Rückgang der Industrieproduktion</font>, des Elektro-Energiebedarfs industrieller Großabnehmer und der geleisteten Überstunden. Daneben kam es im April zu <font color="#FF0000">rückläufigen Auslieferungen von Investitionsgütern </font>und der <font color="#FF0000">Umsätze im Großhandel</font> sowie einer <font color="#FF0000">Verschlechterung der Arbeitsmarktlage</font>. Nach Angabe des Kabinettsamtes ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es im Mai zu einer weiteren Verschlechterung der Konjunktur kommt.
Die Regierung will bis Ende Juni ihr Wirtschaftsreformprogramm vorlegen, das allerdings zumindest vorerst die Deflationstendenzen verstärken dürfte. Von einem neuen Konjunkturprogramm und einem Nachtragshaushalt ist demgegenüber bislang noch keine Rede.
Ein Analyst von Goldmann Sachs Japan hat daher wegen der sich verstärkenden Abschwächung der Konjunktur die bisherige Wachstumsprognose für das laufende Fiskaljahr 2001/02 revidiert: Statt eines Realwachstums von 1,2 (Nominal: -0,2) % wird jetzt lediglich noch eine Expansion des BIP von real 0,6 (-0,7) % bei einer kräftigen Drosselung der Industrieproduktion um 2,6 Prozent erwartet. Maßgeblich für diese Revision ist die erwartete Stagnation der privaten Investitionen (+0,4 statt bislang +2,1 %) sowie der leicht sinkende Export auf Grund der Konjunkturabschwächung in den USA und Europa um 0,2 (bislang: +3,7) %.
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