- @Offtopic. Noch mal Journalismus, hier: Pepe Boenisch - dottore, 08.06.2001, 21:11
- Re: @Offtopic. Noch mal Journalismus, oder Gesinnungsstraftäter? - Baldur der Ketzer, 08.06.2001, 21:37
- Re: @Offtopic. Noch mal Journalismus, oder Gesinnungsstraftäter? - Jochen, 08.06.2001, 21:44
- quatsch - Christian, 08.06.2001, 21:54
- Re:? - Jochen, 08.06.2001, 22:19
- das war kein pers. angriff (owT) - Christian, 08.06.2001, 22:49
- Re: hab ich falsch verstanden, sorry (owT) - Jochen, 08.06.2001, 22:54
- das war kein pers. angriff (owT) - Christian, 08.06.2001, 22:49
- Re:? - Jochen, 08.06.2001, 22:19
- quatsch - Christian, 08.06.2001, 21:54
- Re: @Offtopic. Noch mal Journalismus, oder Gesinnungsstraftäter? - Cujo, 09.06.2001, 15:44
- Re: @Offtopic. Noch mal Journalismus, oder Gesinnungsstraftäter? - Jochen, 08.06.2001, 21:44
- Re: zerreißen? - Christian, 08.06.2001, 21:41
- Re: @Offtopic. Noch mal Journalismus, hier: Pepe Boenisch - Harald, 08.06.2001, 22:19
- Re: @Offtopic. Noch mal Journalismus, hier: Pepe Boenisch - dottore, 08.06.2001, 23:06
- Re: @Offtopic. Noch mal Journalismus, hier: Pepe Boenisch - Dimi, 08.06.2001, 22:30
- Klarstellung:"ihm" = Boenisch (o.w.T.) - Dimi, 08.06.2001, 22:55
- oh,"ihm" wird sich freuen. bestimmt. (owT) - Christian, 08.06.2001, 23:13
- albern? - Christian, 08.06.2001, 22:58
- Klarstellung:"ihm" = Boenisch (o.w.T.) - Dimi, 08.06.2001, 22:55
- Re: @Offtopic. Noch mal Journalismus, oder Gesinnungsstraftäter? - Baldur der Ketzer, 08.06.2001, 21:37
@Offtopic. Noch mal Journalismus, hier: Pepe Boenisch
Liebe Freunde,
ich war nie ein"Freund" von Peter Boenisch, habe ihn aber immer als gradlinigen, im privaten und persönlichen Umgang überaus angenhmen und professionellen Journalisten geschätzt.
Nun lese ich dieses (und möchte es gern"besprechen", wobei ich ausdrücklich betone, dass ich mich Ende letzten Jahres mit dem ASV in allerbestem gegenseitigen Einvernehmen auseinander dividiert hatte und den Verlag und seine Führungsspitze, insbesondere den ASV-Chef Gus Fischer und seinen Nachfolger Dr. Döpfner äußerst schätze).
Pressemitteilungen
Der Axel Springer Verlag kündigt Autoren- und Beratungsvertrag mit Peter
Boenisch
8. Juni 2001
Der Vorstandsvorsitzende des Axel Springer Verlages August A. Fischer beendet
den Autoren- und Beratungsvertrag mit Peter Boenisch, 73.
Muss das in dieser Form ("beendet") geschehen, noch dazu bei einem 73jährigen?[/b]
Im Anschluss an sein Aufsichtsratsmandat hatte der Axel Springer Verlag mit
Peter Boenisch im April 2001 einen langfristigen Vertrag abgeschlossen, der eine
publizistische Beratung des Vorstandsvorsitzenden sowie exklusive
Autorentätigkeit umfasst. Zentraler Bestandteil dieses Vertrages ist, dass
Veröffentlichungen in anderen Printmedien nur mit ausdrücklicher vorheriger
Zustimmung erfolgen dürfen.
[i]Ich vermag nicht zu sehen, wie es überhaupt sinnvoll sein kann, einen solchen Vertrag ("ausdrückliche, vorherige Zustimmung") mit jemandem zu schließen, der im/am Greisenalter steht. Abgesehen davon, dass Journalismus ein Tagesgeschäft ist ("jour"). Wir haben es bei PB nicht mit einem Jung-Redakteur zu tun, der daran gehindert werden muss, seine überschießenden Talente auch an andere Verlage zu vergeben.
Für einen Beitrag in der"Süddeutschen Zeitung" am 29. Mai 2001 ist diese
Zustimmung nicht eingeholt worden. Darüber hinaus hat Peter Boenisch den
Verlag auch nicht über seine publizistische Aktivität informiert. Dieser wesentliche
Verstoß gegen seine Pflichten bereits zu Beginn seiner Beratertätigkeit zerstört
das Vertrauen und ist Anlass für die Beendigung des Vertrages.
Das ist ohne Zweifel formal korrekt. Aber der Beitrag in der SZ war nun wirklich nicht ein Missbrauch seines Exklusivverhältnisses, sondern ganz einfach (ich habe den Beitrag gelesen) ein Beitrag, den die SZ von einem"Publizisten" angefordert hatte, sozusagen als publizistische Schützenhilfe (siehe auch unten), um eine"neutralere" Ansicht ins Blatt zu heben (hätte der CR der SZ selbst sich ereifern sollen?). PB hatte dabei auch keinesfalls Schaum vorm Mund und er hat auch gewiss nicht gegen ASV-Interessen verstoßen.
Der Beitrag von Peter Boenisch kommentiert den Streit um die Reduzierung von
Bordexemplaren der"Süddeutschen Zeitung" durch die Lufthansa, die angeblich
aufgrund von kritischer Berichterstattung in der Zeitung erfolgt war. Boenisch klagt
diesen Vorfall als Verstoß gegen Pressefreiheit und Missbrauch von
Machtstellung an.
Völlig richtig.
"Nicht der Inhalt des Beitrages ist Grund der Kündigung, sondern der dadurch
vollzogene Vertragsbruch", erklärte August A. Fischer und ergänzte,"ich muss
einem Berater hundertprozentig vertrauen können."
Hier steige ich leider aus. Ein Berater hat zu beraten, und zwar ausschließlich seinen Vertragspartner, richtig. Aber der Berater wird in Dingen, die sozusagen"höhere" oder"weiter gefasste" Güter behandeln, doch noch frei sein, sich zu äußern.
>"Meinungs- und Pressefreiheit
sind das Fundament der publizistischen Tätigkeit des Axel Springer Verlages.
Dies belegt eindrücklich der Beitrag von Stephan Ruß-Mohl in der BERLINER
MORGENPOST vom 6. Juni 2001 zu diesem Thema."
Auch absolut richtig. Den Beitrag von Herrn Ruß-Mohl kenne ich leider nicht, ich weiß auch nicht, wer der Autor ist bzw. woher er kommt.
Der Axel Springer Verlag würdigt das langjährige publizistische Wirken von Peter
Boenisch und bedauert, dass der beabsichtigten Beratertätigkeit die Grundlage
entzogen wurde.
Die Chefredakteure bleiben selbstverständlich weiterhin völlig frei in ihrer
Entscheidung, Peter Boenisch als Autor einzusetzen.
Das ist nicht sehr professionell. Denn Chefredakteure sind per se immer frei - bis sie halt abgelöst werden. Es gibt keinen mir bekannten Verlag oder Verleger (wir reden von freier Presse und nicht vom ND), der jemals vor Andruck einem CR ins Geschäft gepfutscht hätte bzw. in den Arm gefallen wäre.
Für weitere Informationen steht Ihnen Edda Fels zur Verfügung.
Telefon: (0 40) 3 47-2 20 71
E-Mail: efels@asv.de
Berlin/Hamburg, 8. Juni 2001
So weit die Mitteilung und meine kleine völlig unmaßgebliche Betrachtung dazu.
Ich habe sehr wohl die Jubelrufe gelesen, hier im Board. Okay. Ich bin auch nicht PBs Intimus (obwohl wir zusammen wohl schon mehr Wodka gesoffen haben als die Leber eines Elefanten aushielte). Auch okay.
Aber irgend etwas muss schon noch bleiben. Und ich sehe es als meine Pflicht zu Anstand und Kollegialität an, dem Kollegen Peter Boenisch dies nachzurufen.
Wer mich deshalb zerreißen möchte - bitte sehr.
Gruß
d.
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