- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 12.06.2001, 10:13
Meldungen am Morgen
~ Wie schon Ende der Vorwoche in Deutschland, ist gestern auch in Spanien die
Industrieproduktion im April mit 0,2% gg.Vm. schwächer ausgefallen als erwartet. Damit
bestätigt sich, was die Frühindikatoren - wie das Wirtschaftsklima - schon seit einiger Zeit
ankündigen: Das Wachstum in der Eurozone schwächt sich auch im zweiten Quartal des Jahres
weiter ab. In Italien und Frankreich könnte die Industrieproduktion im April sogar rückläufig gewesen
sein. Die entsprechenden Daten werden Ende der Woche veröffentlicht.
~ Der Nikkei Index gab knapp 2,3 % ab. Der Topix-Banken
Index verlor mehr als 4% und erreichte damit einen 2 ½ Jahrestiefstand. Hierin kommt die
anhaltende Schwäche des japanischen Bankensektors zum Ausdruck.
~ Indikatoren zur US-Konjunktur: Für Mittwoch
stehen die Einzelhandelsumsätze an, für Donnerstag die Erzeugerpreise und Daten zur
Industrieproduktion und am Freitag die Konsumentenpreise und der Verbrauchervertrauensindex
der Universität von Michigan.
~ Die Produzentenpreise in Großbritannien sind im Mai mit der höchsten Rate seit letzten
Oktober gestiegen, und könnten als vorlaufender Indikator für die Entwicklung der
Verbraucherpreise darauf hindeuten, dass die Bank of England vorerst keine weiteren
Zinssenkungen vornehmen wird. Heute wird im Königreich
die Konsumentenpreisinflation im Mai veröffentlicht.
Die Rate ohne Hypothekenpreise war im April auf
überraschend hohe 2,0% gg.Vj. gestiegen, und dürfte im
Mai weiterhin leicht steigen, auf 2,1%.
~ Heute werden in Frankreich Verbraucherpreisdaten
veröffentlicht. Auch hier sollte sich die Inflationsrate im Mai
noch einmal beschleunigt haben. Wir erwarten 0,4%
gg.Vm. und 2,0% gg.Vj. Grund für den anhaltenden
Preisdruck sind nach wie vor die gestiegenen
Lebensmittelpreise und hohe Energiepreise. Die
Prognoserisiken liegen hierbei eher auf der Oberseite.
~ Wirtschaftsminister Müller kritisiert die deutschen Kon-junkturforscher
angesichts ihrer mehrfach nach unten
revidierten Wachstumsprognosen. Man könne eine
Konjunktur auch systematisch kaputt reden, so Müller.
~ McTeer (nicht-stimmberechtigtes FOMC-Mitglied): Die
US-Wirtschaft hat vermutlich ihre Talsohle durchschritten.
Die Inflationsentwicklung sei derzeit noch erfreulich,
die Fed müsse aber wachsam sein um rechtzeitig
gegensteuern zu können, so McTeer weiter.
~ Wirtschaftsminister Takenaka (Japan) möchte an der kommenden
geldpolitischen Sitzung der Bank von Japan teilnehmen,
um die Politik von Regierung und Notenbank
zu harmonisieren.
~ Finanzminister Shiokawa hält die gegenwärtige
Wachstumsschwäche zwar für besorgniserregend, sie
sei aber nur vorübergehend, da die Fundamentaldaten
Japans gesund [!!!] wären. Eine weitere geldpolitische Lockerung
der Bank von Japan sei zu begrüßen.
~ Einer Meinungsumfrage zufolge ist die Zustimmung der
Bevölkerung für den neuen Premierminister Koizumi um
fünf Prozentpunkte auf einem Rekordniveau von 85%
gestiegen. Die Ablehnung ist auf 7% gefallen. Damit
einhergehend ist auch die Zustimmung für die LDP um
sieben Punkte auf 48% gestiegen.
~ Die Ratingagentur S&P plant keine Änderung des japanischen
Länderratings. Die anstehenden Reformen
Koizumis würden aber genau beobachtet.
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