- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 13.06.2001, 10:25
Meldungen am Morgen
~ Die vorläufigen Zahlen für die Industrieproduktion in Japan im April wurden heute Morgen von -1,7% auf ein
Minus von 2% revidiert. Der Leistungsbilanzüberschuss fiel im April um 24,4% gg.Vj. Das lag in etwa im
Rahmen der Erwartungen. Japans Fiananzminister Shiokawa erklärte heute Morgen, die Regierung solle
sich mit an die Bank of Japan (BoJ) gerichteten Forderungen zurückhalten, fügte aber hinzu,
Notenbankgouverneur Hayami habe bei Gesprächen zu Beginn der Woche angedeutet, die BoJ werde sich
flexibel zeigen. Die Zentralbank beginnt morgen eine zweitägige geldpolitische Sitzung, in deren Vorfeld der
Druck in Richtung einer weiteren monetären Lockerung gestiegen war. Hintergrund sind nicht zuletzt die am
Montag veröffentlichten BIP-Wachstumszahlen, die eine Kontraktion in Q1 2001 signalisieren. Der japanische
Wirtschaftsminister Takenaka, der an der BoJ-Sitzung teilnehmen wird, könnte die BoJ um weitere
Liquiditätsspritzen bitten, als Ausgleich für möglicherweise schmerzhafte Reformen.
~ Nach einem überraschend hohen Anstieg der französischen Verbraucherpreise, die am Morgen
bekannt gegeben wurden, fiel der Euro zunächst auf 0,8411 USD. Wie das französische Statistikamt INSEE
mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise im Mai 2001 um 2,5 % gegenüber Mai 2000. Damit fiel die Teuerung
viel höher aus, als von Analysten erwartet. Diese hatten mit einer Zahl um 2,0 % gerechnet. In Deutschland
wurde die zuvor geschätzte Inflation für den Monat Mai mit 3,5 % bestätigt. Das Statistische Bundesamt in
Wiesbaden wies darauf hin, dass wie schon in den Vormonaten vor allem der Preisanstieg bei Lebensmitteln
und Kraftstoffen verantwortlich für die hohe Teuerungsrate ist.
~ Trichet (EZB): Der EZB-Rat spricht mit einer Stimme.
Es gebe weder Meinungsunterschiede unter den Zentralbankern
noch mit den Finanzministern der Eurozone.
~ Die monatliche Umfrage von Merrill Lynch unter
Fondsmanagern zeigt einen deutlichen Meinungsumschwung
zu Lasten des Euro. Während im vergangenen
Monat rund 60% den Euro auf Jahressicht bevorzugten,
sind es jetzt nur noch 39%. Der US-Dollar ist in
der Zustimmung von 23% auf 41% gestiegen.
~ Die Einzelhandelsumsätze sind im April im Vergleich
zum Vorjahr real um 0,7% gefallen, nominal um 1,2%
gestiegen und liegen damit über der Markterwartung.
~ Die Bundesregierung will heute ihren Haushaltsentwurf
2002 verabschieden. Dieser enthält eine Ausgabensteigerung
um 1,6% auf 247,8 Mrd. EUR. Größter Einzelposten
bleibt der Etat des Arbeitsministeriums. Zur Finanzierung
der Bundesschulden sind 42,29 Mrd. EUR
vorgesehen. Der Entwurf legt außerdem den Plan eines
ausgeglichenen Haushalts bis 2006 zugrunde. Das
Verhältnis von Neuverschuldung zu Ausgaben sei so
niedrig wie seit 1989 nicht mehr, so Regierungskreise.
~ McDonough (stimmberechtigtes FOMC-Mitglied): Die
US-Wirtschaft wird sich bereits in der zweiten Jahreshälfte
wieder deutlich erholen.
~ Finanzminister Shiokawa deutet an, dass auch Notenbankchef
Hayami eine flexiblere Haltung der Geldpolitik
begrüßen würde.
~ Das australische Konsumentenvertauen hat im Juni mit
14,8% den größten monatlichen Zuwachs in seiner Ge-schichte
verbuchen können und ist damit auf das Ni-veau
vor den Olympischen Spielen zurückgekehrt.
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