- Notgroschen kommen ans Tageslicht - Geldüberwachung der Bürger, HORTUNG - Baldur der Ketzer, 15.06.2001, 08:52
- Re: Notgroschen kommen ans Tageslicht - Geldüberwachung der Bürger, HORTUNG - Peter Pan, 15.06.2001, 16:01
- Re: Notgroschen kommen ans Tageslicht - Geldüberwachung der Bürger, HORTUNG - dottore, 15.06.2001, 16:42
- Re: Notgroschen kommen ans Tageslicht - Geldüberwachung der Bürger, HORTUNG - Baldur der Ketzer, 15.06.2001, 23:55
- Re: Notgroschen kommen ans Tageslicht - Geldüberwachung der Bürger, HORTUNG - Peter Pan, 15.06.2001, 16:01
Re: Notgroschen kommen ans Tageslicht - Geldüberwachung der Bürger, HORTUNG
>Super Artikel, aus welcher Zeitung hast Du den? Wie war das nochmal, Dottore hält Hortung für ein Märchen?
Hi,
nein"Hortung" gibt es wirklich. Man muss nur untersuchen, ob sie tatsächliche Kaufzurückhaltung darstellt (wie bei Deflationen, in denen Zurückhalten Gewinn bringt, da die Preise später tiefer liegen als beim Hortungszeitpunkt) und was, wenn es keine Kaufverweigerung ist, sie sonst verursacht.
Diese Hortung ist der Versuch der Franzosen, einer Besteuerung von besteuerbaren Akten zu entgehen.
Dazu:
1. Das Bargeld wurde emittiert (gg. die übliche ZBfähigen Schuldtitel). Dann kam es zu Transaktionen mit Hilfe dieses Bargeldes (Warenkäufe). Der Verkäufer hält einen Teil des Bargeldes zurück. Dadurch wird er seinerseits die ihm obliegenden Verpflichtungen nicht los. Er bezahlt sie nach wie vor, nur eben mit anderem"Geld". Kein Effekt.
2. Der nun existente Bargeldhorter verändetr durch sein Horten seine Kaufgewohnheiten nicht. Er wollte nur vermeiden, dass ihm Bargeld durch die Besteuerung entzogen wird. Ebenfalls kein Effekt, die Verkäufer anderer Waren betreffend.
3. Der Staat erhält nicht die Steuern, die ihm zustehen. Er ändert seine Etatstrukturen nicht. Er ersetzt die fehlenden Steuereinnahmen durch zusätzliche Staatsverschuldung. Auch kein Kauf- bzw. Nichtkauf-Effekt.
4. Da die Staatsschulden bei den Verkäufern an den Staat dort wieder zu Einnahmen werden, entfällt auch dort ein Kaufzurückhaltungseffekt.
5. Das Ganze läuft also allenfalls auf einen Zinseffekt hinaus (deutlich: beim Staat, der zu zusätzlicher Verschuldung gewzungen wird).
6. Der Zinseffekt kann die Neuaufnahme von Krediten verhindern (die Zinsen bilden sich nicht durch die"Nachfrage" nach Geld, sondern durch die Nachfrage nach bereits emittierten Titeln; sie zielt also niemals auf etwas, das es noch nicht gibt, sondern immer auf etwas, das bereits als Titel unterwegs ist; steigt die Nachfrage, wiederum ausgelöst durch zusätzliche Verschuldungen (bzw. Zessionen von bereits existenten - diesmal anderen - Krediten) steigt der Kurs, sinken Renditen und Zinssätze, die dann wieder für die Kontraktion neuer Kreditverträge gelten).
7. Gibt es Inflation (was in F der Fall ist, wenn auch moderat, jetzt allerdings etwas stärker werdend), muss der"Horter" also abwägen, ob es sinnvoller ist, Steuern zu hinterziehen oder Inflationsverlust zu ertragen.
8. Bei sehr hohen Steuersätzen kommt es zu einem tendenziellen Hortungszuwachs, was unmittelbar einleuchtet.
Summa: Die ist nicht das von Oldy & Co. als Teufelszeusg an die Wand gemalte Horten, um den Vollzug von Warentransaktionen zu verhindern. Die Warentransaktion wäre spätestens nach Vollzug der Besteuerung (= Ablieferung des Bargelds) durch den Staat bzw. jene erfolgt, die vom Staat subventioniert werden.
Gruß
d.
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