Doch wieder einmal - Oldystunde.

verfasst von Oldy, 19.06.2001, 05:31

Diesmal mit Muse und über's Gold.

Ach Toni, welch ein Schmerz,
es trifft ihn tief ins Herz
den Reimeschmied im finst`ren Wald.
er wird wohl wirklich alt.
Die Muse, die er einst geküßt,
in der fernen Schweiz nun ist,
doch ohne weiteres Zagen
wollen trotzdem wir es wagen.

Auch wenn ihn alle Goldbugs hassen,
er kann es doch nicht lassen
und sagt nicht so von ungefähr
der Standard der kommt nimmermehr.
Das Gold als Geld, das ist perdü,
vergeblich ist des Reinhard`s Müh`
und des Goldes Glanz
beißt sich in den eignen Schwanz.

Für den Rest der Welt
ist zu teuer es als Geld
und steigt es gar noch mehr
leistet niemand es sich mehr.
Und dann ist der gelbe Dreck
wirklich von der Schüssel weg.
Der Tanz ums Kalb, er ist vorbei,
dem Oldy ist es einerlei.

Es war ganz ohne Illusion
für ihn immer eine Ware schon.
Er nimmt`s nicht in die Grube mit,
machte nur sein Geschäft damit
und er kann es nicht verstehn,
daß andre das ganz anders sehen.
Die glauben ohne Goldes Glanz
ist keine Währung voll und ganz.

Dottore scheint es zu verstehn.
Gold kann auch nach unten gehen,
wenn die Börse einmal kracht,
steigt das Gold auch nicht über Nacht
und wenn man dafür Schulden hat,
ist mancher dann ganz schnell Schach matt.
Muß schnell das Gold verscheuern
zahlt damit Zins und Steuern.

Ohne Schulden ist es ja nett,
hat man da etwas unterm Bett,
doch man soll im Rahmen bleiben,
denn die gold`nen Scheiben,
und das darf man nie vergessen
kann man auch nicht essen.
Doch sie bleiben immer etwas wert.
darum ist es nicht ganz verkehrt.


Vielleicht gibt es auch wieder einmal eine Goldspekulation wie vor 1980, aber ich würde Haus und Hof nicht darauf verwetten. Damals begann die Geschichte bei einem Goldpreis von 35 Dollar 1971 und das war klarerweise ein viel zu tiefer manipulierter Preis. Als der nicht mehr gehalten werden konnte, hätte ein Ausgleich bis etwa 120 Dollar einen Gleichgewichtspreis gegeben, aber, wie bei allen Spekulationsblasen schoß der Preis weit über das Ziel hinaus und fiel dann wieder auf einen relativ gerechtfertigten Preis zurück. Der war höher als 120 Dollar weil der Dollar inzwischen weniger wert geworden war. Niemand darf aber glauben, daß der damals erreichte Preis von 850 Dollar auch noch irgendwie eine reale Basis hatte, wie manche Goldbugs zu glauben scheinen.
Nun haben wir aber die damalige Ausgangslage nicht mehr. Gold ist NICHT so weit unterbewertet und deshalb kann eine Spekulation nicht das Momentum entwickeln, wie damals. Ich war damals im Goldhandel und konnte so jahrelang an steigenden Preisen profitieren und war schlau genug auszusteigen, solange es noch Käufer gab, die mit weiter steigendem Goldpreis rechneten. Damals rechneten viele mit einem Goldpreis bei 2,000 aber mir gab 450 schon das Verkaufssignal. Es dauerte nur einige Zeit bis ich mein Lager abgestoßen hatte. Es bestand ja aus realem Gold.
In der heutigen Situation würde ich keinen Goldlageraufbau mehr riskieren. Eine eventuelle Spekulationsblase könnte sehr kurzlebig sein. Wie gesagt, ich schließe sie nicht aus, aber das dann unvermeidliche Platzen der Blase ist unberechenbar und kann so schnell passieren, daß keine Stop-loss greifen würden.
Versteht mich recht. Nichts gegen ein paar Münzen als „sicheren“ Hort, aber Spekulation auf einen steigenden Goldpreis und das womöglich mit geliehenem Geld. Nein, das wäre mir zu riskant. Dabei sehe ich „geliehenes“ Geld auch als das, welches ich habe, weil ich meine Schulden nicht zurück bezahle.






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  • Re: Doch wieder einmal - Oldystunde. - black elk, 19.06.2001, 09:26
    • Re: Doch wieder einmal - Oldystunde.(elk) - Oldy, 19.06.2001, 19:56
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