- Dell sitzt auf einer Zeitbombe - rodex, 19.06.2001, 16:14
- Re: Dell / denke die PC branche ist überhaupt 'am ende' - PuppetMaster, 19.06.2001, 16:55
- Re: Creative accounting: alle sitzen auf der Zeitbombe - Fontvieille, 19.06.2001, 19:23
- Re: Just so, F., nur die Lohnkosten lassen wir in der G+V und die geht in die B. - dottore, 20.06.2001, 16:40
- Re: Dell sitzt auf einer Zeitbombe - die hätten besser Puts gekauft:-) (owt) - Pancho, 19.06.2001, 19:59
- Re: Dell sitzt auf einer Zeitbombe - McMike, 20.06.2001, 03:47
Dell sitzt auf einer Zeitbombe
R I S K A N T E O P T I O N E N
Dell sitzt auf einer Zeitbombe
Der US-Computerhersteller Dell hat sich mit Aktienoptionen kräftig verrechnet. Der Übermut könnte das Unternehmen umgerechnet 9,5 Milliarden Mark kosten. Einzige Hoffnung: Steigende Kurse.
New York - Dell hat in den vergangenen Jahren Millionen so genannter Put-Optionsscheine im Wert von je 75 Cent ausgegeben. Damit garantierte das Unternehmen den Käufern, ihnen Dell-Aktien zu einem bestimmten Zeitpunkt für einen festgesetzten Preis von durchschnittlich 44 US-Dollar abzukaufen.
Eigentlich eine gute Strategie - solange der Kurs über 44 US-Dollar blieb und die Puts nicht ausgeübt wurden. Bei der Ausgabe der Puts hatte das boomende Unternehmen Dell es sich nicht träumen lassen, dass der Kurs jemals unter diese Marke fallen könnte.
Doch dann kam der Börsen-Crash. Die Dell-Aktie notiert derzeit nur noch bei 24 US-Dollar. Dell muss nun Millionen Aktien für den Preis von 47 US-Dollar zurückkaufen, berichtet das"Wall Street Journal". Eine kostspielige Angelegenheit: Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen bereits 750 Millionen Dollar für den Rückkauf von Aktien ausgegeben, schreibt die Zeitung. Das seien 91 Prozent des gesamten Cashflows in dieser Periode.
Und es könnte noch schlimmer kommen. Bis zum 2. Mai 2003 werden noch Puts über 96 Millionen Aktien fällig - das bedeutet, wenn der Aktienkurs im Keller bleibt, eine Zeitbombe von 4,22 Milliarden Dollar (rund 9,5 Milliarden Mark).
"Es war ein Riesenfehler, die Puts auszugeben. Es ist eine Selbstüberschätzung zu glauben, der Aktienkurs würde ewig steigen", zitiert die Zeitung einen Analysten.
Ein Sprecher sagte, die Puts seien Teil eines größeren Aktienrückkaufprogramms. Dell sei auch bereit, seine Bar-Reserven von etwa 5,27 Milliarden Dollar dafür anzutasten.
Nach den Angaben der Zeitung wollte Dell mit den Puts zusätzliche Einnahmen generieren und ein Gegengewicht zu den Call-Optionen schaffen, die sie wie fast jedes börsennotiertes Unternehmen an die Mitarbeiter ausgegeben hatten. Dieses Argument hält Thomas Selling, Professor für Buchhaltung, jedoch für unglaubwürdig:"Es ist reine Spekulation, egal was sie behaupten."
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,140396,00.html
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