- Dell sitzt auf einer Zeitbombe - rodex, 19.06.2001, 16:14
- Re: Dell / denke die PC branche ist überhaupt 'am ende' - PuppetMaster, 19.06.2001, 16:55
- Re: Creative accounting: alle sitzen auf der Zeitbombe - Fontvieille, 19.06.2001, 19:23
- Re: Just so, F., nur die Lohnkosten lassen wir in der G+V und die geht in die B. - dottore, 20.06.2001, 16:40
- Re: Dell sitzt auf einer Zeitbombe - die hätten besser Puts gekauft:-) (owt) - Pancho, 19.06.2001, 19:59
- Re: Dell sitzt auf einer Zeitbombe - McMike, 20.06.2001, 03:47
Re: Just so, F., nur die Lohnkosten lassen wir in der G+V und die geht in die B.
>Hallo rodex,
>der Spiegel vergißt, den wirklichen Grund für die Ausgabe der Put-Optionen anzuführen (bzw. er deutet ihn nur an): um gleichzeitig an die leitenden Angestellten unzählige"Stock-Options" ausgeben zu können, ohne den Aktienkurs zu gefährden oder die vorhanden Aktien zu"verwässern" ("dilute") mußten alle Firmen, die das taten, permanent eigene Aktien zurückkufen. Um schließlich dafür nicht allzu viel Geld aufzuwenden, und da man die Aktien ohnehin kaufen wollte, hat man gedacht, besonders schlau sei es, dafür gleich Put-Optionen zu verkaufen und so die Kosten der Operation geringer zu halten.
>Sinn der gesamten Operation war es, Lohnkosten nicht in der Bilanz erscheinen zu lassen, den Lohn den Leuten aber dennoch zukommen zu lassen. Deshalb sagt Dell ja auch, daß sie hemmungslos ihre Kriegskasse dafür hernehmen werden. Viele der Put-Käufer sind dieselben Angestellten, die Inhaber der"Stock-Options" sind und sich so abgesichert haben. Letztendlich ist es ein Geldtransfer aus den Taschen der Aktionäre in diejenigen der leitenden Angestellten. Und eben eine Gehaltszahlung. Das Ganze kann man auch kreative Buchführung oder"creative accounting" nennen. Fast alle Unternehmen der"New Economy" und eine ganze Reihe von Unternehmen der"Old Economy" haben das in den letzten Jahren gemacht.
>Wenn man diese zusätzliche Gehaltszahlung in die Bilanzen aller derjenigen Unternehmen einrechnen würde, die solche Aktienrückkaufprogramme haben, dann würden die Gewinnzahlen der letzten Jahre durch die Bank sehr viel schlechter aussehen - und die KGV-Verhältnisse der Aktien noch viel höher als sie ohnehin waren und immer noch sind. Diese Art des creative accounting ist einer der Bestandteile der großen Aktien-Bubble, die sich jetzt auflöst.
>Das hätte der Spiegel eigentlich noch dazufügen müssen, um die ganze Wahrheit darzustellen.
>Gruß, F.
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