- US-Immobilien: Mieten statt Kaufen... - Tofir, 20.06.2001, 23:59
- Ehrlich gesagt, wundert mich in diesem Kontext die - Turon, 21.06.2001, 00:11
- Ganz kurz! - McMike, 21.06.2001, 09:10
- Das Lied von Michels Untergang. - Talleyrand, 21.06.2001, 10:35
- Re: Ganz kurz! - Baldur der Ketzer, 21.06.2001, 10:43
- Re: Ganz kurz! - McMike, 21.06.2001, 13:44
- Ganz kurz! - McMike, 21.06.2001, 09:10
- Ehrlich gesagt, wundert mich in diesem Kontext die - Turon, 21.06.2001, 00:11
US-Immobilien: Mieten statt Kaufen...
US-Immobilien: Mieten statt Kaufen, heißt die Devise
Washington, 19. Juni (Bloomberg) - In den Vereinigten Staaten werden Mietwohnungen immer beliebter. So ist die Anzahl der Mieter mit einem Jahreseinkommen von über 50.000 Dollar in den vergangenen drei Jahren um 8 Prozent gestiegen, berichtet der National Multi-Housing Council. Davon profitieren Immobilienentwickler wie Camden Property Trust oder Equity Residential Properties. Im Trend liegen Appartmentanlagen mit Pool, Fitneßraum und Hightech-Ausstattung.
"Zur Miete wohnen ist viel bequemer", schwärmt Norman Tempest, der sein Einfamilienhaus in Florida vor sechs Wochen gegen ein kleines Appartment eingetauscht hat."Der Rasen wird gemäht, der Pool wird gereinigt und wenn mal was kaputt ist, rufe ich den Hausmeister." Tempest gehört zu den"Wahlmietern", ein stark wachsendes Kundensegment auf dem amerikanischen Wohnungsmarkt. Sie verdienen mehr als 50.000 Dollar im Jahr und entscheiden sich dennoch nicht für ein Eigenheim sondern für die Mietwohnung. Obwohl bislang nur 70 der geplanten 454 Appartments seiner Anlage fertiggestellt sind, fühlt sich Tempest dort pudelwohl.
Je höher die Immobilienpreise steigen, desto mehr Wahlmieter gibt es in den USA. Selbst für wohlhabende Amerikaner ist die komfortable Mietwohnung eine interessante Alternative zum schmucken Eigenheim. Die Mieter"erwarten den neuesten Stand der Technik. Sie wollen telefonieren, faxen, fernsehen und gleichzeitig im Internet surfen", beobachtet Laura Little, Vice President von Camden.
Im Laufe der Woche will das Commerce Department die jüngsten Zahlen zum US-Neubaumarkt veröffentlichen. Analysten rechnen mit einer saisonbereinigten Zuwachsrate von insgesamt 1,6 Millionen Einheiten. Im Mai dürften 320.000 Mehrfamilienhäuser gebaut werden, nach 321.000 im April. Der Rekord lag bei 480.000 Neubauten im Februar letzten Jahres. Einen kräftigen Schub erwartet die National Association of Home Builders für 2002, wenn die Zahl der neuen Mehrfamilienhäuser auf 339.000 pro Monat steigen könnte. Nur 20 Prozent der Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser entfallen auf Eigentumswohnungen, die Mehrheit sind Mietwohnungen, berichtet Gopal Ahluwalia von der National Association of Homebuilders."Ein eigenes Haus, das ist der Inbegriff vom American Dream. Habne sie diesen Traum einmal wahr gemacht, wollen viele wieder in ihre Mietwohnung zurück."
In Erwartung steigender Nachfrage nach komfortablen Mietwohnungen legen Planer und Architekten jetzt den Schwerpunkt auf die Ausstattung. So sind die meisten Luxus-Appartments mit Details versehen, die für Standardwohnungen kaum in Frage kommen, bestätigt Patrice Goldberg, Marketingleiterin von Archstone Communities Trust aus Englewood. Dazu zählen hochwertige Armaturen, Einbauschränke und Stuckverzierungen."Wir statten die Appartments so aus, wie man es eigentlich nur bei Eigentumswohnungen erwarten würde", erklärt Goldberg."Aber genau das liegt im Trend."
Equity Residential aus Chicago investierte je 520.000 Dollar bei den 450 Luxus-Appartments in Marina Del Rey, Kalifornien. Der auf Immobilien spezialisierte Investment-Trust, hinter dem der Finanzier Sam Zell steht, müsste monatlich bis zu 6.000 Dollar an Miete kassieren, um auf seine Kosten zu kommen, sagen Analysten. Auch Irvine Co. aus Santa Monica spricht mit Appartments für 6.000 bis 17.500 Dollar pro Monat die wohlhabende Klientel an.
Der Anstieg der vermögenden Wahlmieter ist auch demografisch bedingt, sagt Ahluwalia. So sind die ältesten Vertreter der Baby Boomer - rund 76 Millionen Menschen, die zwischen 1946 und 1964 geboren wurden - heute 55. Ein Alter, in dem die Pflege von Heim und Garten nicht mehr ganz so leicht von der Hand geht."Einigen wächst die Verantwortung für das Eigenheim über den Kopf", erkärt Ahluwalia."Um Probleme soll sich doch der Vermieter kümmern, sagen sie."
Auch beim Wechsel der Arbeitsstelle spricht viel für die Mietwohnung. So ziehen 36 Prozent aller Mieter aus beruflichen oder schulischen Gründen um, berichtet der National Multi-Housing Council. Und nachdem die Immobilienpreise in den vergangenen fünf Jahren um 30 Prozent gestiegen sind, haben viele ihre Häuser verkauft und den Erlös entsprechend reinvestiert, erläutert Richard Yamarone, Volkswirt bei Argus Research in New York.
Joshua Weisbuch, Analyst bei Fidelity Investments aus Boston, will sich den Traum vom eigenen Heim bei diesen Preisen nicht erfüllen. Er wohnt in einer 2-Zimmer-Mitwohnung etwa 8 km vom Bankenviertel entfernt."Ich warte erst einmal ab, wie sich der Markt entwickelt", erklärt Yamarone."Was soll ich jetzt in eine Immobilie investieren, die in einem Jahr womöglich nur noch die Hälfte wert ist?"
Interessante Entwicklung, die Düsteres ahnen lässt, meint
tofir
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