- Das neue Buch von George Soros - R.Deutsch, 24.06.2001, 17:50
- Re: Das neue Buch von George Soros - und die Sprüche des AG - nereus, 24.06.2001, 19:48
- Re: Soros an Dich - Nereus - R.Deutsch, 24.06.2001, 21:08
- Re: Soros an Dich - Nereus / JAAAAAAAA! - JüKü, 24.06.2001, 21:13
- Re: Soros an Dich - Nereus / JAAAAAAAA! - dieser Zaunspfahl hat gerade... - nereus, 24.06.2001, 23:32
- Re: Soros an Dich - Nereus / JAAAAAAAA! - dieser Zaunspfahl hat gerade... - JüKü, 25.06.2001, 00:23
- Re: Soros an Dich - Nereus / JAAAAAAAA! - dieser Zaunspfahl hat gerade... - nereus, 24.06.2001, 23:32
- Re: Soros an Dich - Nereus / JAAAAAAAA! - JüKü, 24.06.2001, 21:13
- Re: Soros an Dich - Nereus - R.Deutsch, 24.06.2001, 21:08
- Re: Das neue Buch von George Soros - Oldy, 24.06.2001, 19:48
- Re: Reiche müssen nichts von Geld verstehen - R.Deutsch, 24.06.2001, 21:39
- @Oldy: Hoppla! Geht's ein bißchen weniger aggressiv? - Galiani, 24.06.2001, 21:55
- Re: Das neue Buch von George Soros - und die Sprüche des AG - nereus, 24.06.2001, 19:48
@Oldy: Hoppla! Geht's ein bißchen weniger aggressiv?
Lieber Oldy
Ich bin nicht"im Goldwahn verstrickt" sehe aber - ebenso wie etwa
ein gewisser Herr Alan Greenspan (vgl. u.a. The Wall Street Journal
Europe, Oct. 16-17, 1998) - gewisse Vorteile, die eine Rückkehr
zum Goldstandard gegenüber dem jetzigen Zustand hätte. Aber na-
türlich ist das nur eine unter mehreren Möglichkeiten, wieder Ordnung
ins Geldwesen zu bringen...
Das mit den Indifferenzkurven, von denen Soros spricht, ist jedenfalls so
eine Sache:
Psychologen (insbesondere in den 60-ern und 70-ern Ward Edwards)
haben nämlich klar bewiesen, daß es solche Indifferenzkurven praktisch-
psychologisch nicht gibt. Zumindest sind sie über die Zeit extrem instabil;
heute ist dem einen das Gut A gleich viel wert wie das Gut B und morgen -
gar nichts! Derartige Wertschwankungen, die ein rationales Wirtschaften
fast unmöglich machen, sind der Haken einer allzu wörtlich genommenen
"subjektiven Wertlehre" nach Art der sog. österreichischen Schule der
Ã-konomie.
Solche Wertschwankungen, wie sie z. B. bei Goldbasierung des Geldes un-
möglich wären, sind aber doch gerade heute UNSER großes Problem:
Vor etwas mehr als einem Jahr war die kaum 10 Jahre alte Firma CISCO
das Unternehmen mit der höchsten Börsenkapitalisierung der Welt; mehr
als 5-mal so viel wie General Motors, wenn ich mich recht erinnere.
Heute, 14 Monate später, ist das Unternehmen nur noch einen Bruchteil
davon wert und irgend jemand hat im Zuge dieser Neueinschätzung an die
400 Milliarden Dollar verloren.
Oder schauen wir uns das stock-option-Unwesen in den USA an: Zu
Lasten ihrer Geldgeber, des Aktionariates, drucken Unternehmen heute
in rauhen Mengen neue Aktien, mit denen ihre Angestellten bezahlt d.h.
deren mittlerweile wertlose stock-options"wertangepaßt" werden; was
ist da der Unterschied zum Gelddrucken? Weil eben der"Indifferenzpunkt"
zwischen den Rechten des Aktionärs, der sein Geld zur Verfügung stellt,
und den Interessen der Angestellten ein bißchen näher zum Angestellten
gerutscht ist.
Aber den Schaden haben keineswegs nur immer die Geldbesitzer:
Sondern das geht bis zu den extremen Währungsschwankungen von einem Tag
auf den anderen zwischen einzelnen Ländern, wobei ganze Volkswirtschaften,
Besitzende und Besitzlose gleichermaßen, zugrunde gehen.
Wie sagte Alan Greenspan im September 1998 vor dem Us-Kongreß so
richtig: - unter einem Goldstandard wäre derartiges unmöglich! DESHALB,
aus Zweckmäßigkeitserwägungen und weil Indifferenzkurven letztlich immer
dort zu liegen kommen, wo die Mächtigen, die über das Geld anderer verfügen,
sie haben wollen, könnte ich mir eine Rückkehr zu einer Art von Goldstandard
als durchaus wohltuend und heilsam vorstellen.
Herzlichst
Galiani
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