- Schlußbemerkungen zu der Debatte über dem sozialen Staat - Turon, 24.06.2001, 23:07
- Re: Abschreibungen sind Vergünstigungen? Hör ich recht? - Baldur der Ketzer, 25.06.2001, 00:07
- Vielleicht falsch ausgedrückt - Turon, 25.06.2001, 03:26
- Re: Abschreibungen sind Vergünstigungen? Hör ich recht? - McMike, 26.06.2001, 00:43
- Re: Abschreibungen sind Vergünstigungen? Hör ich recht? - Baldur der Ketzer, 26.06.2001, 00:57
- Goldene Regel: watt ich hab, hab ich... owT - Der Unsichtbare, 26.06.2001, 14:35
- Re: Abschreibungen sind Vergünstigungen? Hör ich recht? - Baldur der Ketzer, 26.06.2001, 00:57
- Re: Bemerkungen zu der Debatte über dem sozialen Staat - André, 25.06.2001, 00:18
- Hallo André - Turon, 25.06.2001, 04:17
- Re: Primär mit folgenden Aussagen voll einverstanden: Und Ergänzung - André, 25.06.2001, 10:03
- Hallo André - Turon, 25.06.2001, 04:17
- Re: Schlußbemerkungen zu der Debatte über dem sozialen Staat - McMike, 25.06.2001, 00:39
- Mike - Turon, 25.06.2001, 04:57
- Re: Abschreibungen sind Vergünstigungen? Hör ich recht? - Baldur der Ketzer, 25.06.2001, 00:07
Vielleicht falsch ausgedrückt
keine Vergünstigung - aber es wirkt sich steuermindern aus.
Wie wäre es denn bei LKW mit nutzungsabhängiger Abschreibung, anstatt
linearer?
Und ferner: wenn Du ein LKW 1 Jahr zu behalten plant, warum kaufst Du Dir in Anbetracht der Tatsache - einen der nagelneu ist?
Es reicht doch wenn Du für Deine Nutzung eben einen alten kaufst, der noch
die 2-3 Jahre fahren kann - der kostet Dich dann nicht mehr soviel.
Nur so als Beispiel.
Und da muß man auch logischerweise auch sagen, daß wenn Du 7 mal Transport
von Ludwigshafen nach Rostock planst und mit etwa 30 Fahrten sonst noch wo rechnest im Jahr weil Du Berufsoptimist bist.
Ferner wie schon gesagt, es muß nicht direkt die neueste Maschine
sein und auch nicht gleich Daimler, oder soetwas in dieser Preisklasse.
Und natürlich wird es nicht aus der Firmenkasse bezahlt - logisch.
>Hallo, Turon,
>leider kann ich heute abend nur noch kurz auf ein Argument von Dir eingehen, daß heißt, Abschreibungen seien Vergünstigungen, Vorteile für Unternehmer.
>Also, erst mal vorweg:
>1) ein Arbeitnehmer ermittelt sein Einkommen als Gehalt minus Werbungskosten und Sonderausgaben, es sind Zahlungsströme, greifbare Geldsummen
>2) ein Einnahmen-Überschußrechner, das sind kleinere Betriebe, aber in unserer Diskussion echt die kleinsten a la Kiosk und so, aber manchmal auch Freiberufler, rechnen: Einnahmen minus Ausgaben = Einkommen, also auch reine Zahlungsbeträge
>3) die Masse der Unternehmen muß anders rechnen, weil sonst Großprojekte nie bilanzierungsfähig wären (Aktivierung selbsterstellter Projekte etc.):
>Vermögen am Ende des Jahres - Vermögen am Anfang des Jahres = Einkommen durch Betriebsvermögensvergleich
>also KEINE Zahlungsströme und Geldsummen
>so, jetzt weiter:
>Du kaufst einen LKW für 500.000,-- und wir nehmen an, er wäre aus eigenen Mitteln bezahlt (nur zur Vereinfachung, das passiert so gut wie nie).
>die Barmittel oder Bankguthaben sinken um 500.000,--, der Posten betriebsvermögen steigt um 500.000,--, Saldo NULL.
>Am Jahresende wird der Betriebsvermögensvergleich erstellt mit teilwerten, also mit den Werten, die ein fremder Dritter zahlen würde bei Fortführung des Betriebes.
>Der LKW ist am Jahresende, wenn man ihn verkaufen würde, sagen wir, noch ca. 300.000,-- wert, weil im ersten Jahr der Wertverlust massiv ist, frag mal deinen Bankmenschen.
>Also ist das Betriebsvermögen um 200.000 gesunken.
>In der Steuerbilanz wird nun aber eine fiktive Abschreibung für Abnutzung verwendet, und die aktuellen Sätze liegen bei LKWs bei 10 Jahren, obwohl sie in der Praxis kaum länger als 8 Jahre gefahren werden.
>Also darf der Unternehmer nur 50.000,-- abschreiben, der LKW steht mit 450.000 in den Büchern. Müßte er verkaufen, hätte er einen Gewinn versteuert, den er nicht gibt, weil er sich reicher rechnen muß, als er ist.
>Jetzt kommt Dein Einwand, die AfA geht auch degressiv, richtig, dann sind es halt 400.000 gegen 300.000.
>Egal, wie, die Abschreibung ist doch nirgends eine Vergünstigung, sondern lediglich die berücksichtigung, daß das Betriebsvermögen weniger wert wird, je mehr es abgenutzt wird, je älter es wird.
>Die aktuellen AfA-Sätze liegen zum Teil grotesk über der tatsächlichen Nutzung, z.T. 25 Jahre, wo 10 Jahre schon maximal sind.
>Bei der Veräußerung zahlst Du auf einen eventuellen Mehrerlös volle Steuer.
>Die AfA ist also nur eine zeitliche Aufteilung des Wertverlustes, der real ist.
>Etwas, das sich nicht abnutzt, kann auch nicht abgeschrieben werden.
>Ausnahmen: Firmenwert, falls erworben, und Immobilien, die sich zwar auch abnutzen, aber bisher im Wert kaum nachgelassen haben.
>Nur, Deine Argumentation lief nicht auf die Sonerrolle der Immobilien raus.
>Fazit: Du hast eine falsche Vorstellung von der Wirkung von Abschreibungen.
>Wenn Du etwas abschreibst, dann ist das zugleich ein Gewinnverzicht.
>Beispiel: Eigentümer erstrebt maximalen Firmengewinn, was sonst.
>Er kriegt aber nur Gewinne zusammen, wenn er nicht abschreibt, denn abgeschriebenes Vermögen ist weg, steht nicht für Ausschüttung zur Verfügung.
>Einen Gewinn hat er nur virtuell, weil er eventuell Werte im Betrieb halten kann, die noch Nutzen abgeben, obwohl sie auf Null stehen, dann sind aber die daraus erwirtschafteten Gewinne wiederum voll steuerpflichtig.
>Solange, bis es eventuell und selten wieder wertberichtigt und zugebucht werden kann, ist abgeschriebenes Betriebsvermögen wertlos für den Unternehmer selbst.
>Und zu den Spitzensteuersätzen, rechne halt mal mit:
>Gewinn 120
>abzgl. rd. 15% GewSt macht rd. 100
>davon, wieviel ist es eigentlich zur Zeit auf Einkünfte aus Betriebsvermögen?
>ich vermute, um die 45%, macht 55.
>Jetzt noch Soli, bei Gewerbetreibendem einfach, macht rund 3, macht also 52.
>Jetzt nimmst Du noch Deine Steuerberatungskosten drauf, und Du bist bei 60% plus x.
>Du kannst aber auch schon mal locker fast 25% Gewerbesteuer abdrücken, München und Frankfurt z.B., das richtet sich nach der jeweiligen Gemeinde, ich hab die 15% als unteren Grenzsatz angenommen.
>mit 25 % schauts so aus: aus 120 werden rund 95, weil die GewSt sich selbst mindert, also ist das eine komplizierte Rechnerei, dann wieder 45 + 3 weg, bleiben 47, und davon wieder den ganzen Steuerkram wegrechnen.
>Bei KapGes schauts wieder anders aus, aber per Saldo bleibts sich gleich.
>Beste Grüße vom Baldur (ich hoffe, auf ein paar andere Deiner Argumente zurückkommen zu können)
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