- RE: Die neue Generation - geprägt durch die 90er - e-change, 27.06.2001, 00:19
RE: Die neue Generation - geprägt durch die 90er
Hallo Tom & all,
>Letzten Freitag komme ich mit ein paar Schülern ins Gespräch, die dieses Jahr maturieren (Abitur machen)............ weil er sein Leben lang zu faul war sich weiterzubilden. Wieso soll ich für dieselben staatlichen Leistungen mehr als andere zahlen? Wer Sozialhilfe empfängt ist dumm, faul oder ein Betrüger.......
>" Entweder gehe ich in die USA oder ich suche mir einen Beruf, wo ich viel schwarz machen kann. Als Angestellter bist du doch der letzte Volltrottel, arbeitest das halbe Jahr für den Staat, der dann ein Viertel in der Verwaltung versickern lässt, das nächste Viertel schenkt er irgendwelchen ach so armen Ländern, ein weiteres Viertel geht für Leute drauf die nichts tun als sich wie die Karnickel zu vermehren..."
>verwunderte Grüße,
>Tom
Die neue Generation (Baujahr < 1982) ist (noch) optimistischer als ich es vor gar nicht langer Zeit war. Damals war auch meine Antwort auf die Leitungsanforderungen, die ich mir gestellt habe:" Alle anderen, die nicht soviel leisten wie ich, die sind Armleuchter und Misserfolg kommt nur durch Faulheit". Díe Einstellung:"fressen, oder gefressen werden" kommt meiner Meinung auch viel von den Eltern / Umwelt. Ist ja nicht von der Hand zu weisen,das die Anforderungen gestiegen sind. Es muss schnell telefoniert, gegessen, in den Urlaub gefahren, gearbeitet werden. Was diesen Schülern noch nicht ganz klar ist, (schade!) ist das Verhalten von Systemen mit Eingangsvariablen, die exponentielles Wachstum haben. Vielleicht liest das ja gerade ein Schüler.) (hoffentlich) Wichtig für das Verständniss solcher Wachstumsverhalten ist zum Bsp. schon das Verständniss der Bevölkerungspyramide in Deutschland. Mich wundert nichts mehr, von wegen, Ing. / Akademniker - Mangel. Schuldzuweisungen irgendwelcher Politiker bringen da gar nichts. Das
Problem ist Hausgemacht. Da kann nur die Pille und die Weiterentwicklung der Gesellschaft gewirkt haben. Aber meine Generation und die folgenden haben es auch unweit einfacher (< 25 Jahre). Viel rauherer Wind weht dagegen den > 30 Jährigen ins Gesicht. Wer es nicht glaubt kann ja mal kurz nach http://www.statistik-bund.de/basis/d/bevoe/bevoegra2.htm
auf die Bevölkerungspyramide ein Blick werfen. Bis auf das kleine Schuldenproblem, und das die"vererbten" Reichtümer in Zukunft für ein verschärftes Leistungsdenken anregt, (Spaltung zwischen Habenichtsen und Wohlahbenden), haben wir gute Aussichten.
Ich"spinne" jetzt mal ein kleines Weltbild zusammen, um einige Sachen auch wirklich erklären zu können:
K = % p.a.
Formel Zinseszins: EndBetrag = Kapital mal (1 + K/100)^t1
# t1 = {1,2,3,4,5,6,7,8,... }
Durch diese ZinsesZins Politik UND der Zins Schulden, die ein Unternehmer
NIE (!!!) wieder reinholen kann, da die ZEIT!!! die entscheidende Rolle spielt, wird das System mit der unbegrenzten Zeit nicht klappen. Die Zeit ist unerbittlich. Beim Daytraiden, oder Realtime Traiden, die Zeit verinnt, und damit fallen ZinsesZinsen an. Der Mitarbeiter kommt 5 Minuten zu spät, schwupp Geld verloren. Ich bezahle meine Rechnung zu spät, zack hat der Jurist Geld gut gemacht, u.s.w.. Wir haben seit 40 Jahren hier in Europa nun neue"Kapital / Schulden" geschaffen. Mit exponentiellen Wachstumsverhalten!! Das ist das entscheidende. Die Zeit ist linear. Sie fängt irgendwo an, inkremntiert sich um einen konstanten Betrag, während der Enbetrag schönes, nichtlineares Wachstum
hat. Damit sind wir dann bei exponentiellen Wachstum. Also die Wurzel allen Übels. Jetzt gibts einige Strategien, um diesem exorbitanten Auseinanderdriften der Absolut - Beträge von Zeit und Kapital (siehe Bsp."zur Bank gebrachten 1 EURO.) um 2 n.Chr. bei einem Zinnsatz von 2 %") entgegenzuwirken.
Wir"rennen" gnadenlos (chancenlos!!!) den ZinsesZinsen hinterher, und werden die niemals einholen können.
Ich denke trotzdem mal, das irgendwann einer mal so weit ist.
Computer machen ja fast alles möglich.) Das ist dann der Zeitpunkt, wo vieleicht eine Chartanalyse Realtime abgearbeitet wird. Es errechnet ein Computer in einem bestimmten Börsensehment vorher schon die Kurse aus, und tätigt somit die optimalste Performance autonom. Dann muss unweigerlich das System zusammenbrechen. Was will man den schon Handeln, auf die Schnelle, wenn es Software viel besser kann?
Noch mehr Zeitverkürzen geht meiner Meinung nach in die Hose. Überschuldung,"Burn Out", oder solche Jungendlichen mit gestörten,"Leistungs" Ansichten. (Ich bin jetzt nicht der Typ, der Schmarotzertum unterstützt, sondern der mit dem Kompromiss leben muss, das eine Gesellschaftsform, wie wir sie betreiben, gewisse Prozente"Leistungsverweigerer" produziert. Ich meine etwas Aufklärung in exponentiellen Systemverhalten würde den Schülern"Morgen" ganz gut tun. Vielleicht eine neue Definition der Zeit in Bezug auf Wirtschaft? Das was wir verbrauchen, konsummieren, an Rohstoffen und Gütern, sollte eigentlich von einer Verteilungsfkt. nicht so stark vom Mittle Wert abweichen, das Menschen in Industrienationen unter Brücken wohnen. Ich denke, wir (Gesellschaft, alle) haben hier wieder mal versagt.
Wir sollten diesen Fehler, dumpf die Zeit als Konstante anzusehen endlich mal ablegen.
Jeder Zeitpunkt ist eigentlich wichtig. Flexibler mit der Zeit umgehen und dem daran angeschlossenen Wirtschafts / Gesellschaftssystem,
das halte ich für wichtiger. Kann ich selber nicht so gut, Zeitmanagment ist bei mir auch viel zu Eingefahren. Einen neues Feindbild wird entstehen müssen, sonst ist gar kein Druck mehr abbaubar. Vlt. sind das die Chinesen in 10 Jahren? Vlt. merken wir dann, das sich Zeit nehmen, mehrfache Bedeutung hat. Vlt. spielt Open Source (OS) noch eine wichtige(ere) Rolle?
Vielleicht ist OS der Auslöser für eine Weltwirtschaftskrise?
Wer weiss.
Zu bemerken bleibt noch, das exponentielles Wachstum Grenzwerte besitzt, und zwar asymptotische. Um es mal anders auszudrücken, wenn gegen so einen Grenzwert konvergiert wird, dann wird so ein System IMMER empfindlicher von den Eingangsvariablen (Ursache -> Wirkung). Genauere Betrachtungen der Grenzbereiche ergeben dann chaoatisches Verhalten. So ein System"kippt" dann auch mal, d.h. es zeigt sich ein Maxima, schlimmsten Falls mit anschliesender raschen Konvergenz --> 0. Ist aber nie so schlimm, das es eine Sprungfunktion wird. Vlt. liegt darin eine Lösg.?
Aber das ist ein alter Hut! Solche Systeme hat Dean Meados (MIT) in zahlreichen Veröffentlichungen / Büchern beschrieben. Aber glernt wurde daraus nix, wenn ich mir die Umwelt heute angucke. Es wird sogar noch an eine Beschleunigung der Beschleunigung gedreht. Keine Wachstumsraten der Gewinne sind doch schon"Verluste". (Das System ist schon so instabil, das so ein exp Wachstum zum Bestehen vorausgesetzt wird, pervers, ist meine private Meinung).
Ich bin gespannt, welche Grenzwertprozesse ich in den nächsten Jahren erleben kann. Viele Anregungen im Bereich Wirtschaft gibts ja hier am Board zur Genüge:).
Ich sehe es sogar nicht mal düster, wenn wir nur jetzt schon anfangen darüber laut!miteinander! in der Gesellschaft reden.
Aber mal ernsthaft, kann eine kontrollierte Sprungantwort in diesem System die Lösung sein?
Und wie kann die dann aussehen?
Wird das in ein Poltik Regelwerk (korupptes) enden?
Und wie weit weg sind wir wirklich vom Realtime Traiding (maschinell)?
Mit freundlichen Grüssen
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