- Inflation und Deflation - R.Deutsch, 27.06.2001, 17:04
- Re: Eine Frage dazu - Rab, 27.06.2001, 17:22
- Re: Volle Zustimmung!!! (owT) - Fontvieille, 27.06.2001, 18:56
- Re: Inflation und Deflation - dottore, 27.06.2001, 19:33
- Re: Inflation und Deflation - Fontvieille, 27.06.2001, 20:09
- Re: Inflation und Deflation - Oldy, 27.06.2001, 19:47
Re: Inflation und Deflation
>Inflation heißt aufblähen der Geldmenge und Deflation abblähen. Das hat zunächst mit Preisen nichts zu tun. Leider wird Steigen und Fallen des Preisniveaus ebenfalls mit Inflation und Deflation bezeichnet, was (gezielt) zu allgemeiner Verwirrung führt.
>Wir sollten beide Phänomene auseinanderhalten und immer klar sagen, wovon wir gerade reden. Ich denke, was hier gerade diskutiert wird, geht um das erste Phänomen, also um die Frage, verschwindet mehr Geld (Deflation) als neues hinzukommt (Inflation). Beides findet ständig nebeneinander statt und es geht nur um die Frage, was überwiegt. (müssen schneller alte Kredite abgeschrieben werden, als neue hinzukommen).
>Wir haben erstmalig ein weltweites Geldsystem, das nun wirklich unbegrenzte Geldproduktion per Tastendruck erlaubt. Greenspan und andere lassen nicht den geringsten Zweifel aufkommen, dass sie dieses Privileg auch zu nutzen beabsichtigen, das einzige Problem ist, dass vielleicht die Politiker nicht rechtzeitig schnallen, das jetzt Ausgeben und nicht Sparen angesagt ist, wenn man Reflationieren (die Preiserwartungen ändern) will.
>Ich halte also die Angst vor dem deflatorischen Kollaps für unbegründet, an Liquiditätsmangel wird das System nicht scheitern. Wir haben bereits eine massive Inflation (Aufblähen) und werden jetzt die andere Inflation (Preissteigerungen) mit gleichzeitig massenhaften Konkursen erleben - eben Stagflation. Ein sehr schwieriges Umfeld für Investitionsentscheidungen überhaupt. Ein Einbrechen des Goldpreises wegen Geldmangel sehe ich allerdings nicht.
>Gruß
>R.Deutsch
Reinhard, du hast ja etwas gelernt!:-) Deflation ist Rückzug des Geldes vom Markt. Das kann sich auf die Preise verschiedener Warengruppen verschieden auswirken. Es kann sich aber auch verschieden auf verschiedene Märkte auswirken. Was wir derzeit haben, ist aber Inflation, die sich nur (noch) nicht auf dem allgemeinen Gütermarkt auswirkt, weil da gezielte Maßnahmen dagegen (noch) wirksam sind. (Ausnahme Energiepreise). Die inflationären Preissteigerungen auf den Börsen hingegen sind ja erwünscht. Auch das Festhalten des Goldpreises ist eine gezielte Maßnahme, weil sonst ja der wirkliche Wert dessen, was du als Falschgeld bezeichnest, offenbar würde.
Wir haben derzeit Inflation, seien wir uns klar darüber. Sie wirkt sich nur nicht auf alle Preise gleichmäßig aus und kann sogar auf einzelnen Märkten, weil zu denen das Geld nicht in ausreichendem Maß kommt, Preissenkungen verursachen. (Kaffee, Agrarpreise ).
Du hast den Gesamtzusammenhang dankenderweise dargestellt, während andere hier anscheinend glauben, daß es Deflation sei, wenn einzelne Preise oder Preisgruppen sinken oder Inflation, wenn sie steigen. Dottore besonders sieht da überall Mini-inflationen und Mini-deflationen. Aber auch er hat da nicht ganz unrecht. Für einzelne Branchen wirken sinkende Preise"ihrer" Waren wie Deflation. Man sollte das aber eher partielle Stagflation nennen. So kommt man der Sache näher. Ich würde auch dem einen gemeinsamen Faktor, der allen Preisen gemeinsam ist, dem Geld und seinem Wert, mehr Aufmerksamkeit schenken.
Aber macht nur, was ihr wollt - es soll seine Ruhe nicht stören in Shangri la - dem Oldy
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