- Meldungen am Morgen - JüKü / Bote Uwe, 02.07.2001, 10:07
- "Druck auf die BoJ, die Geldpolitik weiter zu lockern" - wie denn?? (owT) - PuppetMaster, 02.07.2001, 10:39
Meldungen am Morgen
~ Der Aufsichtsrat der finanziell stark angeschlagenen Bankgesellschaft Berlin hat am Sonntag das vom Vorstand erarbeitete Sanierungskonzept im Grundsatz begrüßt. Die erforderlichen Beschlüsse zur Kapitalerhöhung würden auf der Hauptversammlung am 29. August getroffen, teilte der Bank-Konzern, der einen akuten Kapitalbedarf von zwei Milliarden Euro hat, nach der rund siebenstündigen Gremiensitzung mit. Personalfragen standen nicht auf der Tagesordnung, wie Berlins Finanzsenatorin Christiane Krajewski (SPD) vor der Sitzung mitgeteilt hatte. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat hatten die Ablösung von Konzern-Chef Wolfgang Rupf verlangt.
~ Die Geschäftstätigkeit in der deutschen Industrie ist einer Umfrage unter Einkaufsmanagern zufolge im Juni wegen des verstärkten Nachfragerückgangs auf das geringste Niveau seit zweieinhalb Jahren geschrumpft. Dies signalisiere der Rückgang des BME/Einkaufsmanager-Index Deutschland (EMI) auf saisonbereinigt 46,6 (Mai 48,8) Punkte, teilte die Forschungsgruppe NTC, die den Index zusammen mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) für Reuters ermittelt, am Montag mit. Mit einem Wert unter 50 Punkten verweist der Index auf einen Geschäftsrückgang im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland. Neben der rückläufigen Nachfrage seien zudem die erstmals ins Minus abgerutschten Werte für Produktion und Beschäftigung für den Index-Rückgang verantwortlich.
Index-Werte über 50 Punkte signalisieren ein Wachstum, Werte darunter ein Schrumpfen. Erstmals seit März 1999 rutschte den Angaben zufolge der Produktionsindex unter 50 Punkte. Der Rückgang habe die Hersteller von Verbrauchsgütern, Zwischenprodukten und Investitionsgütern betroffen. Auslöser sei dabei die weiter nachlassende Nachfrage gewesen. Der Index Neuaufträge habe den tiefsten Stand seit Dezember 1998 ausgewiesen. Dabei habe im Juni erstmals auch die Konsumgüterindustrie von Autragseinbußen berichtet. Schwächere Nachfrage aus dem Ausland habe zudem den Index Exportaufträge weiter abrutschen lassen.
Da viele Unternehmen einen geringeren Nachfragerückgang erwartet hatten, seien die Fertigwarenlagerbestände beachtlich gestiegen, heißt es in dem NTC-Bericht weiter. Die schlechtere Auftragslage habe die Unternehmen zudem dazu veranlasst, Personal abzubauen, um dadurch die Kosten zu senken. Zum ersten Mal seit September 1999 sei deshalb der Beschäftigungsindex unter 50 Punkte gefallen. Lediglich der Konsumgüterbereich berichtete von einem Personalzuwachs.
Die befragten Unternehmen berichteten wegen der rückläufigen Produktion von deutlich verringertem Einkauf. Der Index sank zum dritten Mal in Folge und um die höchste Rate seit Dezember 1998.
Daher hätten auch die Vormateriallager weiter abgenommen. NTC zufolge ist dies ein Anzeichen dafür, dass derzeit weniger Bedenken über Preisanstiege und Lieferverzögerungen oder -verknappungen bestehen.
Der Preisindex sei im Juni zwar etwas gestiegen, liege aber weiter deutlich unter den im vergangenen Jahr beobachteten Werten. Für den Preisanstieg seien die hohen Ã-lpreise sowie die anhaltende Schwäche des Euro zum US-Dollar verantwortlich.
~ Die erneute Eintrübung des Geschäftsklimas in Japan hat Händlern zufolge zu deutlichen Kursverlusten beim Yen zum Dolllar geführt. Der Konjunkturbericht der Bank of Japan (BoJ)"Tankan" hat im Juni für das zweite Quartal den Angaben nach mit minus 16 (März minus fünf) Punkten den tiefsten Stand seit Dezember 1999 erreicht. Analysten zufolge verstärken die Daten den Druck auf die BoJ, die Geldpolitik des Landes weiter zu lockern. Ein positiver Aspekt des Juni-Berichts, sind die geplanten Ausgaben für Kapitalgüter, die nur noch um 1,3% rückläufig waren gegenüber 4,7% im März.
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