- Gold - die Eintrittskarte zum Armenhaus? - Der Unsichtbare, 03.07.2001, 09:42
- Re: Gold - die Eintrittskarte zum Armenhaus? - Wo ist der VK Schalter?! - AU, 03.07.2001, 10:09
- Re: Gold - die Eintrittskarte zum Ueberleben der Papier-Deflation!!!!!!!!!!!!!! - Emerald, 03.07.2001, 15:57
- Re: Gold - die Eintrittskarte zum Ueberleben der Papier-Deflation!!!!!!!!!!!!!! - AU, 03.07.2001, 16:17
- Re: Gold - die Eintrittskarte zum Ueberleben der Papier-Inflation!!!!!!!!!!!!!! - Emerald, 03.07.2001, 16:02
- Re: Gold - die Eintrittskarte zum Ueberleben der Papier-Deflation!!!!!!!!!!!!!! - Emerald, 03.07.2001, 15:57
- Re: Gold - die Eintrittskarte zum Armenhaus? - Diogenes, 03.07.2001, 20:59
- Re: Gold - die Eintrittskarte zum Armenhaus? - Wo ist der VK Schalter?! - AU, 03.07.2001, 10:09
Re: Gold - die Eintrittskarte zum Armenhaus? - Wo ist der VK Schalter?!
Hallo Unsichtbarer,
"zumindest Ihr Text ist sichtbar"
bitte nachfolgenden Beitrag von Dr. Bandulet nachlesen.
Ergänzend erlaube ich mir nochfolgende Hinweise bezogen auf den
gestrigen US Comex Handel:
Gestern wurde über die Schweiz abermals ( offiziell
wurden keine Adresse genannt, wahrscheinlich Investmenthäuser- Banken)
Gold verkauft, wie passend!
Konträr hierzu war gestern allerdings die sehr gute physische
Gold Nachfrage aus Nah Ost - Ã-lländer!
Trotz massive Versuche gestern den Goldpreis auf die
letzten Tiefs zu bringen, ist der gestrige Versuch gescheitert!
Also wirklich kein Grund zur"Kleinmütigkeit"!
Kann den unten stehenden Text bzw. Teile dessen Inhalts, nur
bestätigen, da ich nicht erst seit gestern am Markt bin.
MfG
AU
************************************
2) Goldverschwörung - die Klage gegen Greenspan, McDonough, Summers, und die BIZ (aus G&M Januar 2001)
Die Klage, die Reginald H. Howe am 7. Dezember 2000 vor dem United States District Court, Massachusetts, einreichte, hebt ab auf die Manipulation der Goldpreise unter Verletzung der amerikanischen Anti-Trust-Gesetzgebung und den finanziellen Schaden, den der Kläger seit 1994 dadurch erlitten hat.
Howe führt zwei seiner davon betroffenen Investments an: sechs Aktien der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, die an der Manipulation beteiligt gewesen sein soll und die jetzt ihren privaten Aktionären ein Abfindungsangebot unterbreitet hat - die Bank gehört mehrheitlich den internationalen Zentralbanken; sowie 1200 Gold-Vorzugsaktien von Freeport McMoran Copper & Gold, Serie II, bei denen sich sowohl Dividenden als auch Rückzahlung nach dem Goldpreis richten.
Beklagt werden:
• Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mit Sitz in Basel, die als „Bank der Zentralbanken“ im Gold-Leihgeschäft aktiv ist, die u.a. für die Notenbanken in der Schweiz und der Niederlande Goldverkäufe abgewickelt hat und die in ihrer letzten Jahresbilanz eigene Goldbestände von 192 Tonnen ausweist. Der bei der BIZ für Goldgeschäfte zuständige Manager, Giancomo Panizutti, wurde kürzlich von der New Yorker Warenterminbörse Comex, an der sich ein erheblicher Teil der Goldpreismanipulation abspielt, zum „Mann des Jahres“ gewählt.
• Alan Greenspan, Vorsitzender des Rates der Gouverneure des Federal Reserve Systems, der seit Juli 1994 auch als BIZ-Direktor fungiert - dies ohne Ermächtigung des US-Präsidenten, des Kongresses oder des Außenministers. (Am 15. Mai 1929 hatte der damalige Außenminister Stimson allen Mitgliedern der Federal Reserve untersagt, ein Amt bei der BIZ zu bekleiden.)
• William McDonough, Präsident der Federal Reserve Bank of New York, ebenfalls BIZ-Direktor seit 1994. In den Kellern der New Yorker Fed liegen über 7000 Tonnen Gold, das ausländischen Notenbanken gehört, darunter auch der Deutschen Bundesbank, die es aus politischen Gründen nie wagte, das Gold nach Deutschland zurückzuholen. Zusammen mit der Bank of England hat die Federal Reserve of New York den besten Einblick in die Interna des internationalen Goldmarktes.
• Der New Yorker Finanzkonzern J.P. Morgan & Co., der über seine Tochter Morgan Guaranty Trust nach letztem Stand Goldderivate im Nominalwert von 29,7 Milliarden Dollar in den Büchern stehen hat. Welcher Anteil davon auf spekulative Baisse-Positionen entfällt, wird von Morgan - wie von den anderen Goldhandelsbanken - grundsätzlich nicht aufgeschlüsselt.
• Die New Yorker Bankholding Chase Manhattan, die über ihre Tochter Chase Manhattan Bank Goldderivate im Nominalwert von 35 Milliarden Dollar ausweist (gegenüber 20,5 Milliarden im Jahr zuvor).
• Die Finanzholding Citigroup mit Goldderivaten bei der Citibank in Höhe von 11,4 Milliarden Dollar. Damit entfallen auf diese drei New Yorker Großbanken zusammen 83% der Goldderivate aller amerikanischen Banken, soweit sie gemeldet werden. Eine gigantische Papier-Position, die innerhalb eines Jahres um über 65% bzw. mehr als 30 Milliarden Dollar angewachsen ist und einen wesentlichen Einfluß auf die Goldpreisentwicklung gehabt haben muß.
• Goldman Sachs, einer der großen Spieler am internationalen Goldmarkt, der häufig an der Comex als großer Verkäufer in Erscheinung tritt. Da Goldman Sachs keine Geschäftsbank ist, wird die Derivatposition auch nicht an den U.S. Controller of the Currency gemeldet.
• Deutsche Bank, die in ihrem Geschäftsbericht 1999 Goldderivate in Höhe von 51,2 Milliarden Dollar angab - 1998 waren es nur 16,2 Milliarden. Der explosionsartige Zuwachs fiel hauptsächlich auf die zweite Jahreshälfte 1999, als der Goldpreis erst fiel und dann dramatisch anstieg und offenbar gebremst werden mußte. Die Deutsche Bank betreibt derartige Operationen nicht mehr wie früher von Frankfurt, sondern von New York aus.
• Lawrence H. Summers, amerikanischer Finanzminister unter Clinton. Seinem Ministerium untersteht der ultrageheime Exchange Stabilization Fund. Der Fonds wurde gegründet, um den Dollar und das fragile internationale Dollarsystem bei Bedarf zu „stabilisieren“. Laut Howe wurde der Fonds besonders seit 1998 dazu benützt, um am Goldmarkt geheime Interventionen durchzuführen.
Nicht enthalten in der Liste der Beklagten sind die Goldkonzern Barrick (mit Sitz in Kanada) und Anglogold (mit Sitz in Südafrika). Beide sind Pioniere des Hedging, beide verkaufen einen Großteil ihrer Goldproduktion im voraus, beide unterhalten ausgezeichnete Beziehungen zu den involvierten Großbanken. Howe nimmt an, daß sie über die Goldpreismanipulation genau informiert sind, daß sie dieses Wissen zu ihrem Vorteil nutzen, daß sie aber keine kritische und zentrale Rolle bei der Verschwörung spielen.
Soviel zu den Hauptdarstellern in unserem Krimi. Im folgenden finden Sie die wichtigsten Indizien und Beweismittel, die für eine Verschwörung („Conspiracy“ nach amerikanischem Recht) sprechen und die von Howe in mühsamer Arbeit zusammengetragen wurden:
(1) Am Anfang der Geschichte steht das Paradox des Goldmarktes, auf das auch G&M immer wieder hingewiesen hat: eine Jahresproduktion von rund 2500 Tonnen, die jährliche Nachfrage aber über 4000 Tonnen. Ein enormes Defizit, das nur zum Teil durch Altgold gedeckt werden kann und das unter normalen Umständen längst zum Auslöser für höhere Goldpreise geworden wäre.
(2) Wichtig ist sodann die Frage, warum die Zentralbanken überhaupt am Goldpreis interessiert sind. Antwort: Weil Gold als wichtiger ökonomischer Indikator angesehen wird, vor allem als Indikator für inflationäre Tendenzen in den USA und für die internationale Stärke des US-Dollars.
(3) Um den Goldpreis daran zu hindern, daß er auf Inflation und Finanzkrisen reagiert, haben die Notenbanken im Prinzip drei Möglichkeiten: sie können Gold verkaufen (das tun aber nur kleinere Zentralbanken), sie können es verleihen, oder sie können versuchen, am Markt für Goldderivate die Preise künstlich zu drücken. Alle drei Varianten wurden in den neunziger Jahren praktiziert. Bei allen drei Varianten müssen Notenbanken und Goldhandelsbanken zusammenwirken. Eine Art von Verschwörung, bei der nicht zuletzt das Eigeninteresse der Banken ins Spiel kommt. Denn, würde der Goldpreis außer Kontrolle geraten, dann würden sie möglicherweise existenzbedrohende Verluste auf ihre Baisse-Positionen erleiden, mit denen sie auf einen stagnierenden oder fallenden Goldpreis setzen.
Howe hat ausgerechnet, daß allein die Bank Morgan Verluste in Höhe von einem Drittel ihres Kapitals erleiden könnte, falls der Goldpreis auf $ 600 steigt. Der nominale Wert der Goldderivate von Morgan entspricht 3600 bis 4000 Tonnen Gold! Die gesamten von der BIZ erfaßten Goldderivate entsprechen dem zehnfachen der internationalen Jahresproduktion von Gold.
(4) G&M hat immer wieder behauptet, daß die Ausleihungen von Gold dem Preis mehr geschadet haben als die Verkäufe. Zu diesem Schluß kommt auch Reginald Howe. Er zitiert maßgebende Schätzungen, wonach die gesamten Ausleihungen zwischen 5000 und 10 000 Tonnen liegen, d.h. zwischen 2 und 4 Jahresproduktionen ausmachen.
Auf einer Konferenz in Australien im August 2000 bezifferte Dinsa Mehta, Chef-Rohstoffhändler bei Chase Manhattan, die weltweite Kurzposition in Gold auf 7000 Tonnen - eine Menge, „die einfach zu groß ist, um jemals zurückbezahlt zu werden“, so ein Mann vom amerikanischen Haus Salomon Smith Barney.
(5) Unbestritten ist, daß es für die Banken und andere Parteien in den letzten Jahren äußerst lukrativ gewesen sein muß, Gold zu 1 oder 2% auszuleihen, anschließend zu verkaufen und den Erlös zu 5 oder 6% im Dollar anzulegen - lukrativ, solange der Goldpreis nicht nach oben ging. Dieses Verfahren nennt sich gold carry trade.
Hat Greenspan den Banken dabei freie Hand gegeben? Dafür spricht eine Greenspan-Äußerung vor dem House Banking Committee des Repräsentantenhauses vom Juli 1998: „Auch können private Gegenparteien das Goldangebot nicht beschränken - eines Rohstoffes, dessen Derivate oft over-the-counter gehandelt werden -, wo doch die Zentralbanken bereitstehen, Gold in zunehmenden Mengen zu verleihen, sollte der Preis ansteigen.“
In einem Brief vom 19. Januar 2000 an Senator Joseph Lieberman (den späteren Vizepräsidentschaftskandidaten), schränkte Greenspan seine Äußerung ein und sprach nur noch von der „Bereitschaft einiger ausländischer Zentralbanken - nicht der Federal Reserve - Gold in Reaktion auf Preissteigerungen zu verleihen“.
Greenspan wußte, wovon er sprach: von Anfang 1995 bis Ende 1999 sanken die ausländischen Goldreserven, die bei der Federal Reserve in New York liegen, von 8865 Tonnen auf 7318. Wieviel davon verliehen und wieviel verkauft wurde, bleibt allerdings unbekannt.
(6) Am 7. Mai 1999, nachdem sich der Goldpreis mehr als ein Jahr lang stabilisiert hatte und zu steigen drohte, gab die britische Regierung völlig überraschend ein Auktionsprogramm bekannt: die Bank of England werde insgesamt 415 Tonnen Gold versteigern.
Dabei fiel auf, daß nicht etwa die Bank of England, sondern die Regierung Blair die Auktion beschlossen hatte und daß das Auktionsverfahren so organisiert war, daß es dem Goldmarkt schadete: zugeteilt wird immer zum Preis des niedrigsten Gebotes.
Edward A.J. George, Gouverneur der Bank of England und zugleich ein Direktor der BIZ, sagte später laut Reginald Howe gegenüber Nicholas J. Morrell, dem Chef des Londoner Platinproduzenten Lonmin: „Wir hätten in einen Abgrund geblickt, wenn der Goldpreis weiter gestiegen wäre. Ein weiterer Anstieg hätte eines oder mehrere Handelshäuser zu Fall gebracht - und vielleicht auch noch den Rest. Deswegen mußten die Zentralbanken den Goldpreis drücken, managen - um jeden Preis, koste es, was es wolle. Es war sehr schwierig, den Goldpreis unter Kontrolle zu bekommen, aber wir haben es geschafft. Die U.S. Fed war sehr aktiv dabei. Und ebenfalls das Vereinigte Königreich.“
(7) Das enthüllende Zitat von Eddie George stammt aus der Zeit unmittelbar nach dem sogenannten Washington Agreement vom 26. September 1999. Damals hatten 15 europäische Zentralbanken ohne Vorwarnung angekündigt, in Zukunft ihre Verkäufe und Ausleihungen von Gold zu begrenzen. Der Preis explodierte um 75 Dollar und wurde dann doch wieder abgewürgt. In seiner Klageschrift verweist Howe auf Quellen, nach denen das Abkommen von Washington ohne vorherige Kenntnis der Amerikaner, der Briten und der BIZ vorbereitet worden war. London bekam allerdings in letzter Minute Gelegenheit, das Papier mit zu unterzeichnen. Eine Version, die zu einem früheren Hintergrundbericht von G&M paßt, wonach die Notenbanken der Eurozone mit dem Washington Agreement zum erstenmal auf Distanz zum Dollarsystem gingen, um mit dem Goldpreis zugleich die Integrität des Euro zu verteidigen.
Dazu paßt auch, daß im Herbst 2000, als der Euro gefährlich unter Druck geriet, die Zentralbanken Frankreichs, Italiens und Deutschlands Äußerungen pro Gold abgaben und die Banque de France sogar die Idee aufs Tapet brachte, die EZB könne Gold kaufen.
(8) In die Vorgänge vom Herbst 1999 waren neben der Fed selbstverständlich auch die von Howe verklagten Handelsbanken verwickelt. Die Rolle von Goldman Sachs wurde in einem gut informierten Artikel der Financial Times vom 2. Dezember 1999 unersucht. Das Blatt schilderte darin äußerst kritisch, wie Goldman Sachs mithalf, zuerst Ashanti zu ruinieren und dann praktisch zu zerschlagen.
Ashanti ist der panafrikanische Goldkonzern mit Sitz in Ghana, der zuviel Gold auf Termin verkauft hatte und im Herbst 1999 nicht zahlen konnte, als die Banken Nachschuß verlangten. Seitdem ist Ashanti in der Hand der Banken und mußte inzwischen eine hochrentable Goldmine an den Insider-Konzern Anglogold abtreten.
Zu den Geschädigten gehört auch Lonmin, ein Großaktionär von Ashanti. Was sich damals hinter den Kulissen abspielte, belegt Howe mit exakten Zahlen: ausgerechnet zum 30. September (Washington Agreement am 26. September!) waren die Goldderivate von Morgan von 18,4 auf 30,5 Milliarden Dollar gestiegen und die der Citibank von 7,2 auf 10,7 Milliarden.
Klar ist: die Banken halfen im eigenen Interesse den Währungshütern, den Goldpreis an die Leine zu legen. Der andere, bereits erwähnte Insider-Konzern, nämlich Barrick Gold, war sich offenbar nicht so ganz sicher, daß die Übung gelingen würde. Barrick kaufte nach dem 26. September vorsichtshalber Gold Calls über 6,8 Millionen Unzen, um sich gegen steigende Goldpreise abzusichern - eine enorm große Transaktion, ein glänzendes Geschäft für Morgan und eigentlich ein perverses Vorgehen für eine Firma wie Barrick, die Gold fördert und sich über steigende Goldpreise freuen müßte.
(9) In seinem Schriftsatz beschreibt Howe eine andere, systematische Manipulation, die er „preemptive selling“ nennt. Dabei handelt es sich um auffällige, massive Goldverkäufe, die den Preis drücken sollen - und zwar immer dann, wenn der Goldpreis aufgrund bestimmter Umstände und Nachrichten eigentlich steigen müßte.
Der Zweck kann nur darin liegen, die Goldanleger zu demoralisieren, und zwar ungefähr so: verdammt, da haben wir eine neue Finanzkrise, und Gold rührt sich nicht. Da sieht man, wie schwach der Markt in Wirklichkeit ist.
Solche gezielten Verkäufe konnte man, worauf G&M bereits hingewiesen hat, das ganze Jahr 2000 über unschwer feststellen, wenn man einen 24-Stunden-Chart der Goldpreise (im Internet unter kitco.com) konsultierte: mit ganz seltenen Ausnahmen wurde der Preis nachmittags immer wieder bei Eröffnung der Comex in New York gedrückt, wenn er vormittags in London fest war. Warum erst nachmittags? Weil die Händler der beklagten New Yorker Großhandelsbanken nicht schon vormittags in London intervenieren können, denn dann ist in New York noch tiefste Nacht und die Händler schlafen.
Howe meint mit preemptive selling allerdings nicht diesen, fast schon normalen Ablauf, sondern ausschließlich extreme Vorgänge, nämlich Tage, an denen Gold zum Comex-Schluß dreimal soviel gefallen ist wie zwischen dem Londoner Vormittags- und Nachmittagsfixing desselben Tages. Außerdem wird diese Berechnung nicht nur für einen Tag angestellt, sondern für ganze Monate, in denen der Goldmarkt auffälligen Verkaufswellen ausgesetzt ist. Im einzelnen:
(10) Seit Januar 1985 hat es nur sechs solche Episoden gegeben, bei denen der Preisrückgang zwei Standardabweichungen (dies ein Hinweis für Spezialisten) überschritt. Die erste Episode fiel auf Anfang 1985, änderte aber nichts daran, daß Gold anschließend eine dreijährige Hausse startete. Ende 1986, während der Iran-Contra-Affäre, in die die US-Regierung verwickelt war, wurde wieder gezielt verkauft, allerdings blieb der Preisrückgang unter zwei Standardabweichungen.
(11) Erst 1996 kam es zur zweiten und dritten Periode eines extremen preemptive selling, und zwar Anfang des Jahres, als der Goldpreis in Richtung 500 zu steigen drohte - und dann wieder Mitte 1996, als sich der Goldpreis an den gleitenden Durchschnitten zunächst stabilisierte (siehe Chart) und schließlich doch durchbrach, damit ein ganz wichtiges charttechnisches Verkaufssignal gab und eine jahrelange Baisse begann, die erst im September 1999 von den EZB-Banken gestoppt wurde.
(12) Die vierte Welle manipulativer Goldverkäufe traf den Markt im Oktober 1998, als Rußland im Zahlungsverzug war und der Zusammenbruch des berüchtigten Hedge-Fonds LTCM das internationale Finanzsystem in seinen Grundfesten zu erschüttern drohte.
Der Fall LTCM ist ein Paradebeispiel für die Kumpanei zwischen Zentral- und Geschäftsbanken. Sobald letztere Gefahr laufen, für ihre Exzesse zahlen zu müssen, kommt regelmäßig Mr Greenspan zu Hilfe. Bei LTCM spekulierten sogar einige Zentralbanken, zusammen mit dem Vorstandspersonal internationaler Großbanken, direkt mit. Darüber hinaus war LTCM, so Howe, mit 300 bis 400 Tonnen Gold kurz - das war Gold, das LTCM verkauft hatte, ohne es zu besitzen. Genügend Gründe also für die Insider, ein weiteres Mal am Goldmarkt zu intervenieren. Denn schließlich waren LTCM und der Rußlandkollaps ein klassisches Rezept für eine Goldhausse, die freilich die Finanzkrise erst richtig sichtbar gemacht hätte. Da war es einfacher, das Thermometer einfach auszuschalten.
(13) Die fünfte Welle folgte auf das Washington Agreement und die dadurch ausgelöste Goldpreisexplosion. Noch einmal konnten die Baissiers und vor allem die New Yorker Großbanken, die mit Greenspan unter einer Decke stecken, ihre Haut retten.
Die sechste Verkaufswelle hatte nur noch mäßigen Erfolg: sie begann Mitte 2000 und drückte den Preis von $ 290 auf unter 270.
Soweit die Chronik der Goldpreismanipulationen, für die Rechtsanwalt Howe zwar keinen lückenlosen Beweis liefern kann, dafür aber eine überwältigende Fülle von Indizien, Zitaten und Statistiken. Wer seine Klageschrift unvoreingenommen studiert, muß zu dem Schluß kommen: so kann es sich, so muß es sich abgespielt haben.
(14) Ein sehr wichtiges, aber auch sehr technisches Detail, das noch erwähnt werden muß, sind die Gewinn- und Verlustausweise des bereits erwähnten Exchange Stabilization Fund (ESF), die quartalsweise vom US-Finanzministerium veröffentlicht werden. Ob es sich dabei um Devisen- oder Goldgeschäfte handelt, erfährt das Publikum nicht. Die Operationen des Fonds bleiben ohnehin streng geheim. Da jedoch die Regierung Clinton gegenüber dem Kongreß versicherte, der ESF habe seit 1998 am Devisenmarkt nicht mehr interveniert, stellt sich die Frage, warum der ESF seit 1998 ausgerechnet in Quartalen mit fallenden Goldpreisen Gewinne auswies - und Verluste in Quartalen mit steigenden Goldpreisen. Die Erklärung kann nur darin liegen, daß der ESF am Gold-Papiermarkt kurz war und gegen einen Goldpreisanstieg intervenierte.
(15) Den kompletten Schriftsatz von Reginald H. Howe können Sie im Internet unter www.goldensextant.com herunterladen. Wir können nur darüber spekulieren, ob das Gericht die Klage verhandelt, ob es Zeugen vorlädt und befragt (schon dann käme manches heraus) und ob die Fed und die New Yorker Großbanken eine Aufdeckung ihrer Konspiration befürchten müssen. Daß Howe Recht bekommt, ist schwer vorstellbar, aber vor amerikanischen Gerichten ist alles möglich und das Gegenteil davon.
Auf jeden Fall wird sich zeigen, daß Howe schon mit der Klage als solcher viel erreicht hat, denn es gibt nichts Ungemütlicheres als die Lage von Verschwörern, die mit einem Mal im Rampenlicht der Ã-ffentlichkeit stehen.
(3) In sechs Jahren ist alles weg, sagt Frank Veneroso (aus G&M Mai 2001)
Wenn die Goldlobby GATA am 10. Mai ihren African Gold Summitt in Durban veranstaltet, wird der amerikanische Finanzexperte Frank Veneroso eine Reihe von aufsehenerregenden Zahlen vorlegen. Bislang verlassen sich Händler und Analytiker weitgehend auf das Material, das regelmäßig von der Londoner Research-Firma Gold Fields Mineral Services (GFMS) veröffentlicht wird. Danach werden jedes Jahr rund 2500 Tonnen Gold von den Minen gefördert und rund 4000 Tonnen weltweit verbraucht - ein Defizit, das durch Recycling sowie durch Verkäufe und Ausleihungen der Notenbanken ausgeglichen wird.
Veneroso hat nun herausgefunden, daß die Zahlen von GFMS weder mit denen des World Gold Council noch mit denen der Bank of England übereinstimmen. Er kommt zu dem Schluß, daß die Nachfrage nicht bei 4000 Tonnen liegt, sondern zwischen 4800 und 4900. Wenn das so ist, dann müssen die Notenbanken seit langem weitaus mehr Gold verkauft und besonders verliehen haben, als bisher angenommen. Veneroso ist davon überzeugt, daß sich die Ausleihungen inzwischen auf 10 000 bis 16 000 Tonnen akkumuliert haben. (GFMS spricht nur von etwas über 5000 Tonnen.) Die Notenbanken besitzen aber zusammen nur 33 000 Tonnen Gold! Ergo: wenn Veneroso nur annähernd Recht hat, dann rückt der Tag, an dem das Spiel ausgereizt ist, unerbittlich näher. Der Amerikaner glaubt, daß die Notenbanken - wenn sie so weitermachen - in etwa sechs Jahren nichts mehr zum Ausleihen und zum Verkaufen haben werden. Wir würden Veneroso hier nicht so ausführlich zitieren, wenn er ein Spinner wäre. Ganz im Gegenteil: er genießt nicht nur in puncto Goldmarkt seit langem einen ausgezeichneten Ruf als ein Analytiker, der dort verbissen und zäh weiterrecherchiert, wo andere längst aufgehört haben, Fragen zu stellen.
In diesen Zusammenhang paßt auch ein neuer Report der Standard Bank in Johannesburg. Sie prognostiziert, daß die weltweite Goldproduktion bis zum Jahr 2008 um 900 Tonnen einbrechen wird, falls der Goldpreis auf dem jetzigen Niveau verharrt. Und selbst wenn er schon bald stiege, sei eine schnelle Ausweitung der Goldproduktion praktisch unmöglich. Fazit: Der Goldmarkt steht vor der Wahl zwischen einer geordneten Erholung oder einer unkontrollierbaren Preisexplosion in einigen Jahren
Nachzulesen unter:
http://www.bandulet.de
>Unheimlich, wie wenig sich da tut - obwohl es genug Gründe pro Gold gibt.
>Selbst der Ablauf der Salzburger Prognosen, nachdem Gold im Windschatten tückisch steigender Aktienmärkte prosperiert, zeigt sich nicht.
>Ist die Zeit der Kleinmütigkeit gekommen?
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