- Neuer Markt leidet weiter unter chronischer Schwäche - Sascha, 06.07.2001, 13:34
Neuer Markt leidet weiter unter chronischer Schwäche
Indizes stürzen auf neue Tiefststände
<font size=5>Neuer Markt leidet weiter unter chronischer Schwäche</font>
JOSEF HOFMANN
HANDELSBLATT, 6.7.2001FRANKFURT/M. <font color="#FF0000">Die Kurse am Neuen Markt fallen und fallen</font>. Das ist eigentlich schon schlimm genug. Doch noch schlimmer ist, dass sich niemand mehr wirklich darüber aufzuregen scheint. <font color="#FF0000">Das seit März des vergangenen Jahres vernichtete Geld scheint abgeschrieben zu sein, die Einzelpositionen in vielen Depots auf ein Niveau geschrumpft, das nicht mehr wahrgenommen wird</font>. Faktisch scheint es momentan auch keinen Grund für eine Trendumkehr zu geben. Zwar werden gegen Ende des Jahres bei vielen Unternehmen wieder bessere Zahlen erwartet, doch einen Vertrauensvorschuss gewährt zurzeit kaum ein Anleger.
<font color="#FF0000">Das Wort Spekulation hat für viele Aktionäre einen so faden Beigeschmack, dass die Börse nicht mehr wie in früheren Zeiten die Zukunft antizipiert, sondern reagiert</font>. Erst müssen positive Fakten auf dem Tisch liegen, dann hat die Aktie wieder eine Chance. Nach diesem Strickmuster müssen auch die Prognosen versagen, die noch immer davon ausgehen, dass der Markt Entwicklungen vorwegnimmt. <font color="#FF0000">So könnte es durchaus passieren, dass die erwartete Wiederbelebung der Kurse länger auf sich warten lassen wird als allgemein angenommen </font>- kurzfristige Erholungsphasen bleiben davon unberührt.
<font color="#FF0000">Am gestrigen Donnerstag ging es wieder einmal steil nach unten</font>. Zum ersten Mal seit der regelmäßigen Notierung fiel der Nemax 50 unter die Marke von 1 300 Punkten. Am Abend lag das Börsenbarometer 4,7 % im Minus bei nur noch 1 289 Punkten, der Nemax-All-Share hatte 3,9 % auf 1 367 Zähler verloren. Von den 50 großen Unternehmen am Neuen Markt schaffte es gerade einmal Comroad, sich deutlich über der Nulllinie zu halten. Größter Verlierer war Lambda Physik, die bei hohen Umsätzen mit einem Minus von 19 % auf den tiefsten Stand seit Börsennotierung fielen. Am frühen Abend stand der Kurs bei 41 Euro. Anscheinend trennten sich größere Investoren ohne Rücksicht auf Verluste von dem Papier. Fundamentale Gründe dafür sind keine bekannt. Auch bei Aixtron, am Donnerstag der Wert mit den höchsten Börsenumsätzen, ging es weiter nach unten auf das neue Jahrestief von 23 Euro, was einem Kursverlust von 13 % entsprach. Nur noch 12,10 Euro mussten gestern für D.Logistics bezahlt werden, für Thiel waren es noch 16,30 Euro - beides ebenfalls neue Tiefststände.
Bei den kleineren Werten gab es auch einige Kursgewinner. So legte die Curasan-Aktie um 22,5 % auf 6 Euro zu, nachdem das Unternehmen gemeldet hatte, dass es sein Knochenaufbaumaterial Cerasorb künftig auch in der allgemeinen Knochenchirurgie einsetzen kann. Cerasorb habe eine europaweite Zertifizierung erhalten, die eine uneingeschränkte Anwendung im gesamten Skelettsystem erlaube, hieß es. Bisher kam es vorwiegend in der Zahnchirurgie zum Einsatz.
HANDELSBLATT, Freitag, 06. Juli 2001
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