- @dottore: Die Entdeckung von Carl Kröncke war wieder einmal eine Meisterleistung - Galiani, 10.07.2001, 00:09
- stell Dir vor, Du hast 40 DM - Ghandi, 10.07.2001, 00:50
- Re: stell Dir vor, Du hast 40 DM - Galiani, 10.07.2001, 03:05
- Re: wie kommt das Geld in die Welt? - Ghandi, 10.07.2001, 09:52
- Re: wie kommt das Geld in die Welt? - Ecki1, 10.07.2001, 10:02
- hab ich mich falsch ausgedrückt? - Ghandi, 10.07.2001, 10:26
- Re: hab ich mich falsch ausgedrückt? - Galiani, 10.07.2001, 13:00
- Re: hab ich mich falsch ausgedrückt? - Boyplunger, 10.07.2001, 16:38
- Re: hab ich mich falsch ausgedrückt? - Galiani, 10.07.2001, 13:00
- hab ich mich falsch ausgedrückt? - Ghandi, 10.07.2001, 10:26
- Re: wie kommt das Geld in die Welt? - Ecki1, 10.07.2001, 10:02
- Re: wie kommt das Geld in die Welt? - Ghandi, 10.07.2001, 09:52
- Re: stell Dir vor, Du hast 40 DM - Galiani, 10.07.2001, 03:05
- ? - McMike, 10.07.2001, 06:57
- @mcmike - Galiani, 10.07.2001, 10:02
- Darf ich mal? - Turon, 10.07.2001, 07:16
- Kleine Korrektur - Turon, 10.07.2001, 07:37
- Re: Darf ich mal? - Galiani, 10.07.2001, 12:08
- Mercedes nicht zu knacken? - Euklid, 10.07.2001, 15:22
- Kurzzusammenfassung Debitismus - Boyplunger, 10.07.2001, 09:03
- Mir geraten da die zwei Elemente,"Angebot" und"Nachfrage", durcheinander: - Galiani, 10.07.2001, 11:15
- An welcher Stelle sind Angebot und Nachfrage durcheinandergeraten? - Boyplunger, 10.07.2001, 12:34
- Re: An welcher Stelle sind Angebot und Nachfrage durcheinandergeraten? - Galiani, 10.07.2001, 13:53
- Re: An welcher Stelle sind Angebot und Nachfrage durcheinandergeraten? - Boyplunger, 10.07.2001, 14:51
- Hallo Boyplunger, lieb, daß Du dir so viel Mühe machst, mich zu"bekehren", - Galiani, 12.07.2001, 03:27
- Re: Der Duft des Nichtverstehens - Tassie Devil, 12.07.2001, 12:31
- Hallo Boyplunger, lieb, daß Du dir so viel Mühe machst, mich zu"bekehren", - Galiani, 12.07.2001, 03:27
- Re: An welcher Stelle sind Angebot und Nachfrage durcheinandergeraten? - Boyplunger, 10.07.2001, 14:51
- Re: An welcher Stelle sind Angebot und Nachfrage durcheinandergeraten? - Galiani, 10.07.2001, 13:53
- An welcher Stelle sind Angebot und Nachfrage durcheinandergeraten? - Boyplunger, 10.07.2001, 12:34
- Mir geraten da die zwei Elemente,"Angebot" und"Nachfrage", durcheinander: - Galiani, 10.07.2001, 11:15
- stell Dir vor, Du hast 40 DM - Ghandi, 10.07.2001, 00:50
Re: hab ich mich falsch ausgedrückt?
Bezüglich des konkreten Ablaufes in der Stunde Null wißt Ihr, Ecki, Ghandi und natürlich insbesondere dottore, besser Bescheid als ich.
Was ICH erläutern wollte, war, daß es - theoretisch - durchaus möglich ist, durch Arbeit und Konsumverzicht Kapital zu bilden; und wenn das theoretisch geht, dann geht es natürlich auch in der Praxis, - nichts ist praktischer als eine gute Theorie!
Die Frage, womit der Arbeiter - bleiben wir bei unserem Beispiel mit dem Fischer - sein erstes Boot kaufen soll, ist zweifellos eine theoretische Kardinalfrage. Aber es braucht da dennoch nicht unbedingt den Kredit dazu. (Obwohl ich zugebe, daß die"Mikro-Kredit-Bank" in Bangladesh, die den unternehmerisch gesinnten Ärmsten, übrigens vorzugsweise Frauen, eine Existenzbasis vorfinanziert, z.B. etwa eine Kuh, eine großartige Idee ist. Aber davon ist hier ja nicht eigentlich die Rede!) Wie ich schon ausgeführt habe:
Der Fischer baut sich, indem er auf Konsum verzichtet, sein erstes Boot. Durch weiteren Konsumverzicht baut er nach und nach eine arbeitsteilig produzierende Werft auf. Durch diese Arbeitsteiligkeit, Böhm Bawerk hat sie die"Verlängerung der Produktionsumwege" genannt, steigt die Produktivität; das hat schon Adam Smith mit seinem berühmten Stecknadelfabrik-Beispiel erläutert. Durch die Zunahme der Produktivität werden die erzeugten Boote billiger, so daß auch andere Menschen (durch Konsumverzicht) sich so ein Boot kaufen und damit ihrerseits produktiver werden können, u.s.w. Theoretisch geht das also ohne weiteres. Der Staat muß nur durch geeignete Ordnungspolitik darauf aufpassen, daß alles mit rechten Dingen zugeht, daß dabei insbesondere keine marktbeherrschenden Monopole entstehen, die jede Konkurrenz im Keim ersticken. Alle Ã-konomen von Rang, angefangen bei Ferdinando Galiani, nein! noch früher, beim genialen Jesuiten Molina und bei Pedro de Valencia im 16. Jahrhundert, haben erkannt, daß der freie Markt, um frei bleiben zu können, derartige Regeln braucht!
Natürlich schaut die Sache mit dem Start-Kapital nach einem verlorenen Krieg in einem zerbombten Land, das vordem einer der mächtigsten Industriestaaten war, in der Praxis ein bißchen anders aus; das gebe ich gerne zu! Tatsache ist aber auch, daß jene Staaten und Menschen, die es aus eigener Kraft geschafft haben, häufig die vitalsten sind; vitaler jedenfalls als Länder und Menschen, die mit Billionen alimentiert und aufgepäppelt werden. Als Ã-sterreicher sage ich das nur mit einigem Zögern, aber ich habe manchmal das Gefühl, daß sich seit 1990 die Wirtschaft in jenen ehemaligen Ost- und Satelliten-Gebieten zumindest nicht weniger dynamisch entwickelt hat, in die weniger Geld geflossen ist als in die sog. neuen Bundesländer. In den ökonomischen Schriften des 18. und 19. Jahrhunderts wird häufig gefragt, wie es kommt, daß die Länder ganz ohne Bodenschätze, etwa England, Holland und die Schweiz, um so viel"reicher" sind als Länder mit großen natürlichen Resourcen. Das alles scheint mir in dieselbe Richtung zu deuten.
Aber ich gebe natürlich zu: Das Optimum sind dynamische Unternehmer mit guten Ideen, für die die Geldbeschaffung kein Problem ist. Diesen Eindruck gewann jeder Japan-Reisende in den 70-er Jahren vom Land der aufgehenden Sonne. Wären diese Kredite, was durchaus möglich gewesen wäre, anständig bedient und zurückgezahlt sowie durch Eigenkapital ersetzt worden, so hätte Japan meiner Meinung nach heute nicht jene Probleme, auf die Sie berechtigterweise aufmerksam machen.
Herzliche Grüße
G.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: