- @ nereus - Turon, 10.07.2001, 08:53
- Re: @ nereus - Turon! zur Lusitania und Pearl Harbor - nereus, 10.07.2001, 13:58
- Re: @ nereus - Turon! zur Lusitania und Pearl Harbor - Turon, 10.07.2001, 20:48
- Re: @ nereus - Turon! zur Lusitania und Pearl Harbor - nereus, 10.07.2001, 13:58
Re: @ nereus - Turon! zur Lusitania und Pearl Harbor
Hallo Turon!
Du schreibst: Ich meinte eben mit ganz einfach - daß man so getan hat, als ob alles purer Zufall gewesen ist. Man nimmt einen Stock geht damit ins Zoo, und versucht eben die Affen zu reizen.
Danke das Du nochmal darauf antwortest. Ich war mir nicht sicher wie Du es letztlich gemeint hattest. Ich hatte wohl schon die richtige Ahnung, dachte mir aber - hake lieber noch mal nach, vielleicht reagiert er nochmal.
Das war jetzt praktisch eine Art Spätzündung. ;-)
.. er sprach damals mit Pilsudski und forderte damals von ihm doch den berühmten Korridor nach Rußland. Pilsudski hat hat sich für Hitler selbstverständlich gegen die Politiker Polens gestellt und versuchte mit Hitler Busenfreund zu werden - und gerade Pilsudski hatte den vollen Durchblick mit wem er sich messen kann und mit wem nicht... Meine Großmutter erzählte mir nur der damalige Staatschef Polens eben J.Pilsudski wollte mit Hitler auf Schmusekurs und wollte ihm den Durchmarsch gewähren. Nun damit durfte Hitler überhaupt nicht gerechnet haben - und was passiert als Nächstes? Der Pilsudski stirbt plötzlich. Der Sachverhalt wird klar, was da abging, wenn Du bedenkst, daß Rußland keine 2,5 Wochen später ebenfalls in Polen einmarschiert worden war.
Hochinteressanter Aspekt den Du da bringst. Allerdings wären für das plötzliche Ableben Pilsudskis auch noch andere Gründe denkbar.
Denn welchen Sinn macht dieses Attentat für Hitler wenn er sowieso freien Durchgang bekommen hätte? Der polnische Regierungschef muß ja nicht gerade von Hitler begeistert gewesen sein, aber er könnte aus der Not eine Tugend gemacht haben. Lieber ein Arrangement mit dem übermächtigen Deutschland als auf Konfrontationskurs gehen. Das wäre doch viel logischer.
So wie General Jaruzelski eben damals selbst die Sache in die Hand genommen hat und nicht wartete bis Moskau eine Entscheidung fällte.
(Aber das ist ja auch schon wieder ein sehr komplexes Thema welches wir schon mal kurz angerissen hatten)
Warum soll ich den einen"Freund" beseitigen wenn er mir Hilfestellung leistet, auch wenn diese Hilfe nur aus der Not heraus geboren ist.
Diese Unterwürfigkeit vieler Staatschef gegenüber einem übermächtigen Gegner kann man doch heute allerorts antreffen. Da mache ich aus meinem Feind doch lieber gleich einen Freund. So vermeide ich unnötige Streitereien bei denen ich sowieso den kürzeren ziehen würde.
Und hier wird diese eine Frage eindeutig klar: Wenn Pilsudski damals sich um
Frieden mit Hitler bemüht hat, aber Hitler wiederum ebenfalls mit Stalin über Polen nachgedacht hat wird doch klar. Die Ã-ffentlichkeit schaut zu, also kann ich nicht irgendwie angreifen, ohne einen Vorwand zu haben - deswegen die Debatten mit polnischer Regierung. Wenn man mich nicht durchläßt habe ich eine Abkühlung der diplomatischen Beziehungen. Da macht aber die Politik Polens exakt das was man nicht erwartet hat, sie zeigt sich der Idee offen. Und dann der plötzliche Tod von Piludski und dann der Radiosender in Gleiwitz, wo die polnischen Banditen - die niemals polnisch gesprochen haben, den Radiosender in Gleiwitz überfallen haben.
Turon! So wie Du das darstellst klingt das sehr logisch und in sich schlüssig.
Nur darfst Du bei dieser Geschichte nicht ganz die Zeitachse außen vor lassen.
Jozef Pilsudski wurde 1867 geboren und verstarb 1935. Und der Sender Gleiwitz wurde im September 1939 überfallen. Da liegen doch sage und schreibe 4 Jahre dazwischen.
Der Danziger Korridor war frühestens 1938, eher 1939 ein Thema und damit war Pilsudski schon drei Jahre tot.
Damit wäre die Sache eine nochmalige Betrachtung wert.:-)
Natürlich mußte man es gleich mit dem direkten Angriff auf Warschau und Zivilbevölkerung vergelten..
Ãœber das Drama danach brauchen wir uns nicht unterhalten. Jeder Terror gegen Zivilisten ist feige und ein Verbrechen.
Wenn man selber nicht öffentlich als Kriegsbeginner weltweit gelten will, oder sich Hilfe erhofft, läßt man sich durch unglückliche Umstände provozieren, es darf nur nicht, wie eine Provokation aussehen.
Absolut einverstanden!
Aber mit dieser Sichtweise sollte man alle größeren historischen Ereignisse bzw. Umwälzungen oder Kriege sehen.
Da ist man manchmal richtig platt und der offenstehende Mund will einem fast nicht mehr zu gehen.
Es muß nur dramatisch genug sein - und lange leuchten - auch muß es eine Anzahl von Opfern geben.
Wenn Du nur wüßtest wie Recht Du hast.
Was die Amis aktuell machen, ist ein Versuch auf den Patriotismus zu setzen.
Ja da können wir uns wirklich eine Scheibe abschneiden.
Das habe ich an den Amerikanern immer bewundert. Wenn es darauf ankommt fangen sie nicht an zu lamentieren sondern versuchen das Problem so schnell wie möglich aus der Welt zu schaffen. Ich meine jetzt die amerikanischen Bürger.
Der Hintergrund des Angriffs auf Pearl Harbour war die Tatsache, daß Japaner nirgendwo Zugang zum Erdöl hatten - die Amis haben es einfach blockiert.
Genau wie dem beim Affen und dem Stöckchen.
Zumal Japan ein wichtiger Handelspartner USA ist und die Japaner
doch sehr nachtragend sind.
Nachtragend ist Amerika auch, leider. Kommt wahrscheinlich wegen Hollywood und den vielen alternden Schauspielern dort. ;-)
mfG
nereus
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