- Ich vermisse Baldur, den Ketzer owT - JüKü, 20.07.2000, 10:43
- Re: Ich vermisse Baldur, den Ketzer owT - dottore, 20.07.2000, 11:27
- Re: Ich vermisse Baldur, den Ketzer owT - Baldur der Ketzer, 20.07.2000, 12:17
Re: Ich vermisse Baldur, den Ketzer owT
Hallo, Freunde!
Ich hoffe, daß diese Ansprache nicht als zu aufdringlich empfunden wird, aber bei dieser Überschrift fühlt man sich schon sehr geschmeichelt ;-)).
Ketzerland ist noch nicht abgebrannt, aber die destruktive Neid-Lunte brennt auch hier.
Ich weiß nicht, ob sie wieder ausgeht, oder ob man auch das Ketzerland bald abschreiben und anderweitig (wo???) nach dem gelobten Land von Entfaltungsfreiheit und Respekt vor dem Bürger suchen muß.
Jedenfalls ist die Tatsche, daß Ã-sterreich und Luxembourg mit der eigenständigen Auffassung zum Bankgeheimnis an die Wand gedrückt wurden, im öffentlichen Bewußtsein ziemlich untergegangen.
Es ist wieder eine neue Stufe der Einmischung eines quasi-Weltstaats in die inneren Angelegenheiten freier Nationen erreicht.
Heute sind es Fragen zur Bürgerbespitzelung, morgen ist es was anderes, und irgendwann sind nationale Wahlentscheidungen oder Volksabstimmungen nur noch ein lästiges Hindernis für die zur Zeit vorherrschende imperiale Größenwahnsinnigkeit ein paar OECD-und G8-Dompteure, das man einfach und skrupellos mit dem Zauberwort"Schurken....","Faschi.....","schädlich...." hinwegfegt.
Ich frage mich beim Blick auf die europäische Gechichte seit ca. 1600, woher denn unsere da oben sitzenden die Anmaßung herleiten, daß der aktuelle status-quo dauerhaft sein soll.
Zusammenschlüsse, Allianzen, Gebilde entstanden und verschwanden - regelmäßig.
Ich denke nicht, daß man vom Beispiel des Landes der unbegrenzten Unmöglichkeiten auf Europa schließen kann und darf.
Man tut es halt.
Vielleicht erleben wir ja alle noch eine Zeit, in der man über den kolossalen Größenwahn der Eurokraten den Kopf schütteln wird und wieder lokal statt global denkt und handelt - mit automatsicher Achtung vor anderen, weil man nur im überschaubaren, homogenen Kreis beschließt, aber nicht über Menschen und Kulturen mitbestimmt, die man selbst nicht kennt.
Die Schweiz soll sich angeblich bereit erklärt haben, statt das Bankgeheimnis aufzuheben (gilt das denn noch?, am Papier schon, aber nur dort), das Aufkommen von heimischer Quellensteuer mit der EU zu teilen.
Die Schweiz, nicht mal UNO-Mitglied, beugt sich in vorauseilendem Gehorsam dem Druck der EU, obwohl doch sowohl EU- als auch EWR-Beitritt vom Volk abgelehnt wurden und die Selbstbestimmung dem Schweizer höchstes Gut ist.
Ein Ã-sterreicher verglich den internationalen Druck mal mit Schutzgeldzahlungen (in anderem Zusammenhang), aber es paßt auch hier.
Ich fühle mich an ein paar Zeilen aus der Krisenschaukel erinnert:
der Ablaß und das Fegefeuer tauchten auf, als die Kirche Geld brauchte und die auserkorenen Sünder Geld hatten.
Parallelen, Parallelen...... ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich, na, ihr wißt schon.
Wem das Geld und die Eigenständnigkeit abgepreßt wird, ist ja offensichtlich, aber wer sackt die ein?
Wollen wir"die", wollen wir das, was die mit uns machen?
ich nicht.
Wenn auch Ketzerland abgebrannt sein sollte, ist die bürgerliche Freiheit eine Erinnerung von gestern.
In gewisser Sorge grüßt Euch Baldur der ketzer, der aber immer am Ball bleiben wird
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