- Meldung am Morgen von JÜKÜ - ManfredF, 11.07.2001, 09:45
Meldung am Morgen von JÜKÜ
Geschrieben von JÜKÜ am 11. Juli 2001 09:33:49:
Der weltweit zweitgrößte Computerhersteller Compaq hat
angesichts einer branchenweiten Abschwächung und einem hartem
Preiswettbewerb seinen Umsatz- und Gewinnausblick für das zweite
Quartal gesenkt. Nun rechne Compaq nur noch mit einem Umsatz
von 8,4 Milliarden Dollar, was vor allem auf das sich
verschlechternde Marktumfeld in Europa zurückzuführen sei,
teilte das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mit.
Dies entspreche einem Umsatzrückgang von neun Prozent gegenüber
dem ersten Quartal. Vier Cents Gewinn je Aktie erwarte Compaq
jetzt für das zweite Quartal. Noch im April war der
Computerproduzent von fünf Cents und einem Umsatz von rund neun
Milliarden Dollar ausgegangen. Zudem kündigte das Unternehmen
an, im Gesamtjahr mehr Stellen zu streichen als bisher geplant.
Analysten konnten in der Mitteilung nur wenig Positives
ausmachen.
Der Chefvolkswirt der Dresdner Bank, Klaus
Friedrich, rechnet für das laufende Jahr in Deutschland mit
einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent. Anders als das
Berliner Institut für Wirtschaftsforschung rechne er nicht
damit, dass man weiter nach unten gehe müsse, sagte Friedrich am
Dienstag in einem Gespräch mit dem Deutschlandradio Berlin."Wir
sehen einen der Hauptschuldigen an der Wachstumsverlangsamung in
der Inflation, die den Bürgern die Kaufkraft aus den Taschen
gezogen hat. Aber diese Inflation wird sich bessern, es sei
denn, wir bekommen noch mal solche Unfälle wie BSE," sagte
Friedrich dem Rundfunksender. Das DIW hatte zuvor seine
Wachstumsprognose zurückgenommen und für 2001 nur noch ein
Prozent Wachstum in Aussicht gestellt. Dabei wiesen die
DIW-Experten auf Rezessionsgefahren im Euroraum hin. Das
Bundesfinanzministerium erklärte unterdessen, es halte an der
Prognose von rund zwei Prozent Wachstum für dieses Jahr fest.
Mehrere europäische Finanzpolitiker äußerten sich gestern im Umfeld des Ecofin-Treffens
der EU-15 Wirtschafts- und Finanzminister zum Euro und zu den Inflationsperspektiven. Didier
Reynders, belgischer Finanzminister und Vorsitzender der Eurogruppe, sagte am Dienstag in
Brüssel:"Wir brauchen eine starke Währung, zusammen mit einer guten Wachstumskapazität und
mit einer niedrigen Inflation." EU-Währungskommissar Pedro Solbes sagte, die Inflation könnte im
Mai ihren Höhepunkt erreicht haben.
Auf die Frage, ob der schwache Eurokurs das Vertrauen
in die Gemeinschaftswährung untergrabe, antwortet
EZB-Präsident Duisenberg: „Der Euro ist keine schwache,
sondern eine sehr starke Währung.“ Auf weitere
Nachfrage stellt Duisenberg auch klar, dass er die Sorge
von George (BoE) über den starken Dollar nicht teilt.
Bundesbankpräsident Welteke bezweifelt die von der
EZB aufgestellte deutsche Wachstumsprognose von
1,7% in 2001. Um diese Zahl zu erreichen, müsse ein
starker Schub im zweiten Halbjahr kommen, der unwahrscheinlich
sei. Das aktuelle Leitzinsniveau in der
Eurozone bezeichnet Welteke als „angemessen“. Dies
gelte aber nur bis zur nächsten Überprüfung. Falls es
keine weiteren Preisschocks gibt, dürfte die Inflation im
Jahresverlauf wieder sinken. Auch das Geldmengenwachstum
liege zwar über dem Referenzwert, sei aber
nicht besorgniserregend.
Der japanische Leistungsbilanzüberschuss sank im Mai um 45,9% gg.Vj. Das lag in etwa im
Rahmen der Markterwartung. Die Regierung in Japan gab heute ihren monatlichen
Konjunkturausblick bekannt. Die Einschätzung hat sich hierin gegenüber dem Vormonat nicht
verbessert. Nach wie vor wird von einer weiteren Abschwächung ausgegangen.
Notenbankgouverneur Hayami: Übermäßige Wechselkursbewegungen
korrigieren sich immer von alleine.
Der Yen sei seit dem zweiten Halbjahr 2000 bereits um
rund 20% gefallen. Weitere Medienberichte widersprechen
sich: Hayami hat entweder gesagt, dass ein „fester
Yen-Trend“ oder aber dass „eine leichte Yen-Erholung“
akzeptabel seien.
Der Chef der Wirtschaftslobby Keidanren, Imai, will den
Reformkurs von Premier Koizumi unterstützen, auch
wenn dies wahrscheinlich zwei bis drei schmerzhafte
Jahre mit schwachem Wachstum mit sich bringen wird.
Für weitere Unsicherheit bezüglich den Emerging Markets hat gestern Argentinien gesorgt. Bei
einer 91-Tage T-Bill (Letes) Auktion der Regierung zur Finanzierung von 822 Mio. USD wurde eine
Rendite von 14,1% erzielt, nach lediglich 9,1% zwei Wochen zuvor. Dieses Jahr müssen noch
insgesamt 5,2 Mrd. USD refinanziert werden. Das weckt die Sorge, dass das Land seine
Staatsverschuldung von 130 Mrd. USD nicht mehr bedienen kann. [Ach was!]
Der argentinische Aktienmarkt ist
über 6% gefallen, der Brasilianische Real hat nahe seines
Rekordtiefs geschlossen.
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