- Argentinien droht Zahlungsausfall (sehr interessant) - Sascha, 11.07.2001, 14:52
- Hierzu noch eine kleine Ergänzung - Sascha, 11.07.2001, 15:28
- Merval: Jetzt mehr als -4% -owT- - Sascha, 11.07.2001, 15:59
- Merval: Erneuter Einbruch (-6,58%), mit Chart - Sascha, 11.07.2001, 18:45
- Kurzartikel: Argentina's MerVal stock index dives over 7 pct. - Sascha, 11.07.2001, 18:53
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- Merval: Jetzt mehr als -4% -owT- - Sascha, 11.07.2001, 15:59
- Wenn das passiert, dann gute Nacht... owT - YIHI, 11.07.2001, 16:06
- Hierzu noch eine kleine Ergänzung - Sascha, 11.07.2001, 15:28
Wenn das passiert, dann gute Nacht... owT
>Emission inländischer Anleihen entscheidet über weitere Entwicklung in ganz Lateinamerika
><font size=5>Argentinien droht Zahlungsausfall</font>
>ANNE GRÃœTTNER
><font color="#FF0000">Argentiniens Lage spitzt sich weiter zu. Das Land rutscht immer tiefer in die Abhängigkeit von ausländischen Kapitalgebern, doch diese verlieren zunehmend das Vertrauen</font>. Ob das „Damoklesschwert eines Zahlungsausfalls“ fällt, hängt jetzt davon ab, wie der Markt Anleihen aufnimmt, die der Staat gestern platziert hat.
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>HANDELSBLATT, 11.7.2001
>BUENOS AIRES. Analysten und Investment-Banker der weltweiten Finanzmärkte blicken gespannt nach Argentinien. <font color="#FF0000">Das Land muss beweisen, dass es wenigstens noch auf dem lokalen Geldmarkt Anleihen aufnehmen kann, um seinen unmittelbaren Finanzierungsbedarf zu decken</font>. Das"Ende eine Epoche, in der wir unsere eigenen Ressourcen nicht verwalten können und mehr ausgeben als wir einnehmen", kündigte Argentiniens Präsident Fernando de la Rua am Montag an, dem argentinischen Unabhängigkeitstag. Eben diese Unabhängigkeit sei in Gefahr, die wirtschaftliche und soziale Lage sehr ernst, die Politik instabil. <font color="#FF0000">Eine verzweifelte Lage, die sich von Tag zu Tag weiter zuspitzt</font>. Denn die ausländischen Kapitalgeber verlieren zunehmend das Vertrauen in die Fähigkeit der korrupten und uneinheitlichen politischen Klasse, die Wirtschaft des Landes wieder in Schwung zu bringen. <font color="#FF0000">Unverändert droht daher der Zahlungsausfall</font>.
>In diesem Jahr braucht Argentinien dank einer freiwilligen Umschuldung vor wenigen Wochen nur noch etwa 1 Mrd. Dollar zur Deckung seiner Finanzierungskosten, außerdem etwa 2,5 Mrd. Dollar für laufende Kosten. Im Jahr 2002 beträgt der Bruttofinanzbedarf rund 20 Mrd. Dollar - <font color="#FF0000">und das bei horrenden Zinssätzen von derzeit 15 bis 19 Prozent</font>. Den diesjährigen Finanzbedarf will Argentinien fast ausschließlich über Anleihen am Inlandsmarkt aufnehmen, denn die eigenen Banken sind am ehesten zu Konzessionen bereit. <font color="#FF0000">Schließlich wären sie die ersten, die bei einem Zahlungsausfall des Landes betroffen wären; sie tragen den Löwenanteil der Staatsschuld</font>.
>Alle zwei Wochen versteigert die Regierung üblicherweise Schatzbriefe mit ein bis drei Monaten Laufzeit auf dem Inlandsgeldmarkt. Doch wegen der hohen Risikoaufschläge auf die normalen Marktzinsen entschloss sich Wirtschaftsminister Domingo Cavallo zu einer Erweiterung um eine bis Mai 2002 laufende Anleihe. Nur ein geringerer Teil der Mittel sollte gestern über die kurzfristigen Drei-Monats-Briefe aufgelegt werden. Titel über insgesamt 850 Mill. Dollar sollen so begeben werden, zu Zinssätzen um die 15 Prozent. Gleichzeitig versucht Cavallo die lokalen Banker zu einer erneuten Umschuldung der laufenden kurzfristigen Schatzbriefe zu bewegen, um die Finanzlage der nächsten Monate zu entspannen.
>"Es ist besser, teures Geld aufzunehmen als die Emission zu verschieben", meint Carlos Perez von dem Wirtschaftsinstitut"Fundación Capital". <font color="#FF0000">Eine Aussetzung der lokalen Emission würde die ohnehin pessimistische Stimmung bei den internationalen Anlegern weiter verschlechtern und die Zinsen noch mehr hochtreiben</font>."Wir halten alle die Luft an bis wir sehen, wie sich die Banken entschieden haben", bestätigt Lateinamerika-Stratege Christian Stracke von Commerzbank Capital Markets Corp.
>Doch selbst wenn die Regierung den Banken die gewünschten Gelder entlocken kann, <font color="#FF0000">ändert das nichts an dem Grundproblem</font>: Die Wirtschaft muss wachsen, um den Karren durch vermehrte Steuereinnahmen und Exporte wieder zum Laufen zu bringen. <font color="#FF0000">Die hohe Staatsverschuldung auf dem Inlandsmarkt verdrängt die private Kreditaufnahme</font>. <font color="#FF0000">Bei lokalen Zinssätzen um 30 Prozent können argentinische Unternehmer nicht investieren</font>. Cavallo sieht daher trotz der sich verschärfenden sozialen Lage, die sich täglich in Straßensperren und Aufständen verzweifelter Arbeitsloser äußert, keinen anderen Ausweg als weitere Ausgaben einzusparen und damit die Investoren von der Tragfähigkeit seiner Wirtschaftspolitik zu überzeugen. Noch diese Woche sollen zwei Gesetzesdekrete verabschiedet werden, die Einsparungen von etwa 2 Mrd. Dollar durch eine Umstrukturierung der aufgeblähten und ineffizienten Sozialwerke vorsehen."Warum sollen wir auf den Tag warten, wo man uns nichts mehr leihen will, um unsere eigenen Probleme zu lösen?" so de la Ruas eindringliche Warnung an das Volks.
>HANDELSBLATT, Mittwoch, 11. Juli 2001
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