- Meldung am Morgen von JÜKÜ - ManfredF, 17.07.2001, 10:04
- Re: Meldung am Morgen von JÜKÜ - PuppetMaster, 17.07.2001, 10:13
Meldung am Morgen von JÜKÜ
Geschrieben von JÜKÜ am 17. Juli 2001 10:00:57:
Der niederländische Elektronikkonzern Philips
erwartet im gerade angelaufenen dritten Quartal einen weiteren
Gewinnrückgang und schließt einen leichten Verlust im Gesamtjahr
2001 nicht aus. Der Abschwung auf den Halbleiter-Märkten, in der
Telekom- und in der Computerindustrie habe sich ebenso wie die
Schwäche bei der Nachfrage nach Konsumelektronik im zweiten
Quartal beschleunigt und auf alle Weltregionen ausgeweitet,
teilte Philips am Dienstag mit. Der Konzern erwarte nun, seinen
Tiefpunkt bei der Gewinnentwicklung im dritten Quartal zu
erreichen."Wir bleiben sehr vorsichtig bei unserer Einschätzung
für die wirtschaftliche Entwicklung im weiteren Jahresverlauf
2001, die voraussichtlich schwach bleibt", teilte der Konzern
zudem mit."Für den Halbleitermarkt ist unsere derzeitige
Erwartung, dass es keinen Aufschwung vor 2002 geben wird."
Bundesbankpräsident Ernst Welteke sieht Anzeichen für eine
Erholung der Konjunktur in Deutschland und der Euro-Zone in der
zweiten Jahreshälfte 2001."Wenn nichts Unvorhergesehenes
dazwischenkommt, wird die Konjunktur im zweiten Halbjahr besser
als im ersten", sagte Welteke am Montag am Rande einer
Veranstaltung in Augsburg. Der Kaufkraftentzug durch die hohen
Preise sei nur vorübergehender Natur, die Wettbewerbs- und
Finanzierungsbedingungen für Unternehmen recht günstig. Weiter
sagte Welteke, die Wirtschaftskrise in Argentinien trage zwar
nicht zum Wachstum der Weltwirtschaft bei, werde aber
hoffentlich ohne Effekte auf Deutschland und Europa bleiben.
Der belgische Finanzminister Reynders bezeichnet den
aktuellen Wechselkurs des Euro zum US-Dollar als
„kein vorrangiges Problem“. Es gebe Vor- und Nachteile
des gegenwärtigen Niveaus. So profitiere beispielsweise
die europäische Exportindustrie vom jetzigen Kurs.
Finanzminister Shiokawa, Japan, betont erneut, dass Fragen
der Währungspolitik beim kommenden G8-Treffen voraussichtlich
kein Thema sein werden.
Der neue US-Botschafter in Japan, Baker, sieht keine
Notwendigkeit dafür, dass Japan sich aus seinen
Problemen herausexportiert. Auf die Frage, ob die USA
einen USD-JPY-Kurs bei 135-140 akzeptieren würden,
antwortete er, die Politik des starken Dollars sei zwiespältig
zu beurteilen.
Die britische Royal Bank of Scotland will den Retailzweig
des US-Instituts Mellon für rund 2,1 Mrd. USD
in bar übernehmen. (Gerüchte hierüber halten sich aber
bereits seit Anfang Juli, so dass ein Teil der notwendigen
Devisentransaktionen bereits erfolgt sein
dürfte)
Die oppositionellen Peronisten wollen eine Vereinbarung
zur Unterstützung des Sparkurses der Regierung
unterzeichnen. Die 14 von der Opposition gestellten
Gouverneure der Provinzregierungen teilen grundsätzlich
die Ansicht, dass ein Null-Defizit wünschenswert
sei. Das genaue Vorgehen solle aber jeder Provinz
selbst überlassen bleiben.
Mit tiefen Einschnitten in die Staatsausgaben will die argentinische Regierung die laufende
Verschuldung auf Null reduzieren. Die Angst vor einer Zahlungsunfähigkeit, des mit 128 Milliarden
Dollar verschuldeten Landes, hatte in der vergangenen Woche an den Finanzmärkten zahlreicher
Schwellenländer Kursverluste ausgelöst und die Investoren in sichere Anlagen in den USA und
Europa fliehen lassen. Gestern Abend haben Regierung und Opposition nach langer Debatte
eine Einigung über das Sparprogramm der Regierung, das ein Nulldefizit vorsieht, erzielen
können. Auch die von der Opposition verwalteten Provinzen haben sich zur Einhaltung verpflichtet.
Die Auswahl der Maßnahmen bleibt ihnen hierbei selbst überlassen. Auf politischer Ebene sind damit
die wesentlichen Hindernisse aus dem Weg geräumt, Widerstand von Seiten der Gewerkschaften und
der breiten Ã-ffentlichkeit ist zwar noch immer vorhanden. Trotzdem dürfte die politische Einigung
einen Teil der Nervosität aus den Finanzmärkten nehmen.
Die Spekulation gegen die Emerging Markets hält
an, obwohl in Argentinien gestern die Opposition
dem Sparprogramm der Regierung zustimmte. Das
Sparprogramm genügt aber kaum, um das mit 128
Mrd. US-Dollar verschuldete Argentinien nachhaltig
zu stabilisieren. Nach Lateinamerika und Osteuropa
droht nun die nächste Abwertungsrunde in
Asien. Der Anstieg von USD/JPY über 125 ist ein
Warnsignal. Zahlreiche asiatische Währungen wie
der koreanische Won, der Singapur-Dollar, der
thailändische Baht oder der philippinische Peso
zeigen ebenfalls Ansätze für eine beschleunigte
Abwärtsbewegung. Hintergrund sind die rezessiven
Tendenzen, die in Japan nach den letzten Konjunkturdaten
immer offensichtlicher werden und
auch bereits Singapur erfasst haben. Damit zeigt
sich, dass die Region nach der Asienkrise immer
noch nicht so stabil ist, um den Exporteinbruch
nach Europa und den USA zu verkraften.
Die türkische Notenbank hat am Montag vergeblich
versucht, den Kurs der Lira durch eine Zinserhöhung
vor den Nachwirkungen der Finanzkrise in Argentinien
zu schützen. Trotz der Erhöhung der Tagesgeldzinsen
von 63% auf 67% verteuerte sich der US-Dollar auf bis
zu 1,384 Mio. TRL.
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