- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 23.07.2001, 09:46
Meldungen am Morgen
~ Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
erwartet nach den Worten seines Konjunkturexperten Gustav Horn
eine Aufhellung der Konjunktur in Deutschland nicht vor dem
Jahresende."Wir erwarten ein sehr schwaches zweites Quartal und
auch ein schwaches drittes Quartal", sagte Horn dem Magazin
"Euro am Sonntag"."Erst gegen Jahresende rechnen wir mit einer
leichten Belebung." Das von der Bundesregierung weiterhin
angepeilte Ziel eines Wirtschaftswachstums von zwei Prozent in
diesem Jahr hält Horn eigenen Angaben zufolge für nicht
realistisch.
~ Die Regierungschefs der G8-Staaten haben trotz anhaltender
Wachstumsschwäche für die Weltwirtschaft
ein Signal vorsichtiger Zuversicht gegeben. Im laufenden
Jahr sei immer noch mit einem günstigen weltweiten
Wachstum von 3-4% zu rechnen. Währungsfragen
seien nur kurz angeschnitten worden, so ein Sprecher.
~ Der Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie,
Rogowski, hat die Geldpolitik der EZB als „verantwortungsvoll“
gelobt.
~ Finanzminister O’Neill bekräftigt sein Festhalten an der
Politik des starken Dollars. Er glaube weiterhin, dass
ein fester Dollar im Interesse der USA sei.
~ Präsident Bush wiederholte seine Aussagen der vergangenen
Woche: Der Wechselkurs des Dollars müsse
sich frei auf dem Markt bilden. Wenn es den Märkten
erlaubt wird zu funktionieren, wird der Dollar sein angemessenes
Niveau erreichen. Es gebe in den USA einige,
die sich einen schwächeren Dollar wünschen, aber
dies sei „nicht die Aufgabe der Nation, sondern der
Märkte.“
~ Die australischen Produzentenpreise sind im zweiten
Quartal um 1,5% auf Quartalsbasis bzw. 3,4% auf Jahresbasis
gestiegen.
~ Im Machtkampf zwischen dem indonesischen Präsidenten
Wahid und der Beratenden Volksversammlung
(MPR) wird eine Absetzung des unter Korruptionsverdachtes
stehenden Präsidenten immer wahrscheinlicher.
Die MPR hatte ihr Amtsenthebungsverfahren gegen
Wahid fortgesetzt, obwohl Wahid gestern den
Ausnahmezustand verhängt und die Auflösung der Versammlung
angeordnet hatte. Die indonesischen Devisen-
und Aktienmärkte reagierten positiv auf den möglichen
Regierungswechsel.
~ Die OPEC wird ihre Ã-lproduktion nach Aussage des
saudi-arabischen Ã-lministers al-Naimi von September
an voraussichtlich um etwa eine bis 1,5 Mio. Barrel pro
Tag senken, um die Ã-lpreise zu stützen. Auch die anderen
Kartell-Mitglieder hätten bereits Zustimmung signalisiert,
so al-Naimi. Der Ã-lpreis war zuvor auf den
niedrigsten Stand seit einem Jahr gefallen und notierte
am unteren Ende der von der OPEC angestrebten
Spanne von 22 bis 28 USD.
~ Der Handelsbilanzüberschuss in Japan ist im Juni auf 761,7 Mrd. gesunken. Das entspricht
einer Vorjahresrate von -36,1% gg.Vj. und lag in etwa im Rahmen der Markterwartung. Der
Nikkei-Index realisierte heute weitere Verluste von rund 2,2%. Bankwerte gehörten wieder zu
den größten Verlierern. Spekulationen, das Volumen der notleidenden Kredite könnte noch
wesentlich größer sein, als bisher angenommen, führten zu Verkäufen von Bankaktien.
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