- Analysten und wichtige Marktteilnehmer - ein Résumé - marsch, 23.07.2001, 14:57
Analysten und wichtige Marktteilnehmer - ein Résumé
Analysten und wichtige Marktteilnehmer - ein Résumé
USA: Keine Änderung in der Dollar-Politik
Die USA haben ihre Wechselkurspolitik zum Dollar nicht geändert. Über mehrere Jahre schon lag ein starker Dollar im Interesse der USA. Dies gibt ein Offizieller des Weißen Hauses am Donnerstag bekannt.
"Es gibt keine Änderung in der Dollar-Politik," so ein offizieller Sprecher vor Reportern während des Besuchs des US-Präsidenten George W. Bush in London.
Dieser Kommentar folgt einem Bericht einer italienischen Zeitung, die den US-Präsidenten zitierte. Laut dem Zeitungszitat sehe Bush positive und negative Konsequenzen aus dem starken Dollar. Alan Greenspan lehnte es während seines halbjährlichen Wirtschaftsberichtes am gestrigen Mittwoch ab, sich zum US-Dollar zu äußern.
2 Fed Präsidenten - 2 Meinungen
Die US-Konjunktur sollte im zweiten Halbjahr einen stärkeren Kurs einschlagen. Dies würden fallende Energiepreise, Steuer- und Leitzinssenkungen und die starken Konsumentenausgaben bewirken. Dies teilt der Vorstand der Zentralbank aus Kansas City am Mittwoch mit.
Doch der Präsident Thomas Hoenig warnte ebenfalls vor potentiellen Risiken wie dem weiterhin unsicheren Energiemarkt und den Problemen in den größeren Wirtschaftsmächten weltweit.
Darüber hinaus merkt Hoenig an, dass die US-Wirtschaft bisher überdurchschnittlich von den Ausgaben der Konsumenten profitierte, dieser Stützpfeiler könnte teilweise wegbrechen, sollten die hoch verschuldeten US-Bürger auf die Idee kommen, sparen zu müssen.
Hoenig´s Kollege und Präsident der Fed-Bank in Dallas, Robert McTeer, ist anderer Meinung. Er sieht keine Zeichen für einen Umschwung der makroökonomischen Situation in den USA. Im zweiten Quartal sollte sich das Wachstum weiter zusammenfalten, hieß es.
In einem Interview mit dem lokalen Radiosender KRLD, das am Donnerstag ausgestrahlt wird, teilte der Präsident mit, dass ohne die Zinssenkungen die Situation in den USA sehr schlimm geworden wäre.
Das Interview wurde am Mittwoch aufgenommen, nachdem der Chef der US-Zentralbanken, Alan Greenspan, von einem Buttoming-Prozess der US-Wirtschaft sprach. Das Interview sollte erst heute ausgestrahlt werden, doch Reuters erhielt das Tape im Voraus.
McTeer erwartet ein Wirtschaftswachstum im Q2, dass nahe Null liegen wird. Analysten erwarten zur Zeit im Durchschnitt ein Wachstum um 0.6% nach 1.2% im Vorquartal.
Analysten & Fondsmanager raten zum Einstieg
Lara Rhame von Brown Brothers Harriman sieht eine weiter anhaltende Schwäche im herstellenden Sektor in den USA, eine Erholung sei nicht in Sicht.
David Simon von Twin Capital Management ist der Meinung, dass der Markt"Higher Highs und Lower Lows" ausbilde, eine Erholung sei erst ab dem ersten Quartal des Kalenderjahres 2002 zu sehen.
Peter Henderson von Fleet Meehan Specialists sieht es als Fehler an, dass sich die Investoren zur Zeit zu sehr auf die Earnings konzentrieren. Die meisten Unternehmen, die mit Warnungen vor Wochen vor die Ã-ffentlichkeit traten, hätten"ihre Geschichte" bereits erzählt. Doch weist Henderson darauf hin, dass jegliche Earnings-Überraschungen als positive angesehen werden sollten.
Der interessanteste Teil dieser Earnings-Saison seien die großen Unternehmen wie Microsoft und General Electric, so Henderson weiter. Diese Unternehmen hätten im aktuellen Marktumfeld einen extremen Vorteil kleineren Firmen gegenüber, die von Konkurrenz, Margendruck und anderen Belastungen nur schwer für Überraschungen gut sind.
Aber auch Henderson sieht die nächsten negativen Quartale bereits in den Aktienkursen eingepreist.
Charles Blood von Brown Brothers Harriman sieht die Zeit gekommen, wo sich die Investoren von Anleihen verabschieden sollten. Das Kapital sei nun sicherer im Aktienmarkt, hieß es. Blood empfiehlt, in allen zyklischen Sektoren einzukaufen, dazu gehört u.a. der Einzelhandel und der Technologie-Sektor.
Bob Turner, Fondsverwalter bei Vanguard Growth Equity wird da genauer. Sollte das Vertrauen der US-Konsumenten in die Wirtschaft wieder zurückkehren - und zur Zeit sind wir auf dem besten Wege dorthin - dann wird auch die Nachfrage wieder erheblich anziehen. Unternehmen wie Siebel Systems und Veritas sollten davon überdurchschnittlich profitieren können, so Turner. Investoren sollten im Tech-Sektor investiert sein, denn dieser wird überdurchschnittlich von einem Aufschwung der Konjunktur profitieren können.
Turner´s Fund hat Halbleiter- und PC-Aktien in seinem Fonds übergewichtet, da diese die ersten Unternehmen sein werden, die von einer Erholung der Wirtschaft profitieren können. Die stärksten Unternehmen seien Dell, Apple, Micron Technology, Analog Devices und Texas Instruments.
Lara Rhame sieht des weiteren eine Stabilisierung des Arbeitsmarktes in den USA, trotzdem habe der starke Dollar einen negativen psychologischen Effekt auf die US-Wirtschaft.
Einen schwächeren Ausblick auf die Zukunft im Halbleitersektor gab das Analystenhaus ABN Amro, das das erwartete Wachstum von über 19% im Jahr 2002 auf eine einstellige Wachstumsziffer herabsetzte. In der Folge stufte man die Aktien von AMAT, CYMI, KLAC, LRCX, and NVLS von"buy" auf"add" herab.
Fed´s Meyer mit Vorschlag
Das Fed-Mitglied Laurence Meyer schlägt vor, einen bestimmten Inflationswert als Planziel festzusetzen, um die Zinsschritte der Fed besser koordinieren zu können.
Während der Rede vor der University of California teilte der Gouverneur mit, dass ein solcher Schritt nicht den bestehenden Zielen der Zinspolitik - nämlich die Preise und den Arbeitsmarkt stabil zu halten - entgegen stehen würde.
Meyer sagte, dass eine solche Zielsetzung den"Gang der Operationen der Fed" weiter sichern könnte. Darüber hinaus schaffe das bessere Übersichtlichkeit über die Beweggründe in der monetaristischen Politik der US-Zentralbanken.
CIBC: Tech-Aktien die treibenden Kräfte in 2002?
Der Analyst Subodh Kumar von der CIBC World Markets erklärte heute, daß die Gewinnschätzungen bei einzelnen Unternehmen in den nächsten Wochen zwar womöglich noch weiter gesenkt werden könnten, aber der eigentliche Gewinnrückgang in diesem Jahr im Schnitt besser als die 17%, mit denen Analysten im Schnitt rechneten.
Außerdem erwarte er verstärkte Anzeichen dahingehend, daß das Verbrauchereinkommen sowie das Verbrauchervertrauen in den kommenden Wochen spürbar zunehmen werde.
Daher empfehle er, zyklische Aktien und Aktien von Technologieunternehmen, die seiner Ansicht nach die treibenden Kräfte im Jahre 2002 werden sollen, einzukaufen.
Einschätzung des Halbleiter Sektors
Das Analystenhaus UBS Warburg erwartet weiter nachgebende Notierungen auf Basis der gegenwärtigen Bewertung des Halbleiter Equipment Sektors. Die Gewinnerwartungen würden weiter nach unten reduziert werden und die Aussichten auf das Wachstum im Jahr 2002 seien sehr unsicher. Das Umfeld im Halbleiter Segment dürfte weiterhin schwach bleiben, so UBS Warburg. Genannt werden Aktien wie Applied Materials, ASM International, ATMI, Electro Scientific, Varian Semi. und Lam Research.
Alan Greenspan: Umfangreiche Zusammenfassung
Der Vorsitzende der US-Zentralbanken, Alan Greenspan, legte dem Kongress am Mittwoch um 14 Uhr während einer Rede seinen halbjährlichen Wirtschaftsbericht vor.
Die Finanzprobleme in Argentinien seien kein sehr großes Problem für die USA oder andere Länder. Greenspan erwarte auch nicht, dass dies ein sehr großes Problem werden würde."Aktuell scheint sich die Situation zu verbessern, aber es liegen noch Probleme vor ihnen, die sie mit harter Arbeit versuchen, zu lösen," so Greenspan.
Der freie Handel mit anderen Nationen würde den USA helfen."Ich denke, dass die immer bessere Möglichkeit, mit unseren Partnern freien Handel zu betreiben, und die daraus entstehende verstärkte Konkurrenz, ist ein wichtiger, ja gar unbestrittener und nötiger Faktor für das weiterhin bestehende hohe Wachstum dieser Nation."
Der Euro stieg nach Veröffentlichung des Wirtschaftsberichtes von Greenspan um fast 1.5% auf 87.37 cents, ein Niveau, dass seit dem 22. Mai nicht mehr erreicht wurde.
"Es gibt sehr wenige Anzeichen für eine Inflation in unserer Nation." Auf die Frage, ob die hohen Energiepreise einen Hinweis auf inflationäre Tendenzen gaben, antwortete Greenspan"es ist hier kein Inflationsdruck zu verspüren."
Japan würde seine Spuren in der Weltwirtschaft hinterlassen."Es ist offensichtlich, dass die Schwäche der japanischen Wirtschaft sich auf andere Wirtschaftsmächte auswirkt, weil Japan ein großer Importeur ist."
Die Lagerbestände der Fabriken in den USA müssten nicht komplett abgeschrieben werden, bis wieder neues Wachstum eintreten könne."Der wichtige Punkt ist, dass man nicht alle Lagerbestände auflösen muss, bis die Produktion wieder einsetzt," zu wachsen, so Greenspan weiter."Wir sehen nun nur, dass sich die Lager nicht weiter füllen...Es ist sehr wahrscheinlich, dass im zweiten Quartal (die Daten zur Produktivität) - die wir noch nicht haben, positiv sein werden."
Zum starken Kurs des US-Dollar:"Es gibt ein generelles Abkommen mit der US-Regierung, dass der Wechselkurs des US-Dollar nur vom Finanzministerium kommentiert werden darf....über Jahre hinweg wurden wir in unserer Überzeugung gefestigt, dass wir einen einzelnen Sprecher dafür brauchen, und bisher hat es ganz gut geklappt."
"Die Interaktion der Wachstumsverlangsamungen verschiedener Länder hat die Stärke dieser überdurchschnittlich über das verstärkt, was normalerweise jedes dieser Länder alleine durchlaufen hätte."
"Wenn man stabile Konsumentenausgaben und einen stabilen Immobilienmarkt hat, wird das das gesamte System stützen. Das ist ein sehr großer Teil der Wirtschaft." Doch Greenspan sprach auch vorsichtig über diese beiden Teile der Wirtschaft."Wir sind noch nicht aus dem Gröbsten heraus. Es gibt immer noch zahlreiche Risiken, dass einige Dinge schief laufen können."
Trim Tabs: Fonds verzeichnen Mittelzuflüsse
Die Fondsforscher von Trim Tabs berichteten heute, daß alle Aktienfonds einen Mittelzufluß von 9,5 Milliarden $ in der Woche bis zum 18.Juli gegenüber einem Mittelabfluß von 11 Milliarden $ in der Vorwoche verzeichnen konnten.
Aktienfonds, die hauptsächlich in US-Aktien investieren, verzeichneten einen Mittelzufluß von 7,2 Milliarden $ gegenüber einem Abfluß von 7,4 Milliarden $ in der Vorwoche.
Anleihefonds schließlich, denen 1,3 Milliarden $ an neuen Mitteln in der Vorwoche zugeflossen waren, mußten einen Mittelabfluß von 300 Mio $ hinnehmen.
Dallas Fed: Keine starke Erholung in Sicht?
Der Präsident der Zentralbank in Dallas sieht keine baldige und starke Erholung der US-Wirtschaft und lässt somit Spielraum für Spekulationen auf weitere Zinssenkungen.
McTeer teilt mit, dass sich die USA nicht in einer Rezession, aber in einem starken Wachstumsabschwung befänden.
"Ich sehe nichts, was auf eine starke, kurzfristige Erholung hindeutet," so McTeer auf der Hauptversammlung des Council of State Governments.
Es sei noch zu früh, um eine weitere Zinssenkung der Fed zu ihrem Treffen am 21. August zu prognostizieren, so McTeer.
Die Analysten der Wall Street erwarten eine weitere Senkung um 25 Basispunkte auf 3.75%, dies wäre die siebte Zinssenkung in diesem Jahr.
"Es würde nicht viel ausmachen, wenn die Zinsrate einen weiteren viertel Prozentpunkt bei unserem nächsten Treffen fallen würde. Aber wenn es eine weitere Senkung um 25 bp geben würde, wird es deshalb sein, weil die Fed keinen Bedarf dafür sieht," so McTeer weiter.
Aktien-Ratings der letzten Woche im Ãœberblick
Strong Buys der vergangenen Woche
CSFB bewertet Electronic Arts weiterhin mit Strong Buy. Goldman Sachs nehmen im Rahmen einer Neueinstufung die Aktien von EchoStar Communications in die Recommended List auf. Dies ist gleichbedeutend mit einer Strong Buy Empfehlung. Raymond James bekräftigt das Strong Buy Rating für Retek, einen B2B Software Anbieter für die Retail Industrie, mit einem Kursziel von $64. UBS Warburg stuft die Aktien von Siebel Systems von Buy auf Strong Buy hoch. Die Analysten von CIBC World Markets bekräftigen das Strong Buy Rating für Sterling Bancorp, DMC Stratex, Genesis Microchip und Merrill Lynch. CSFB bewertet Electronic Arts weiterhin mit Strong Buy. Needham stuft Novellus weiterhin mit Strong Buy ein. Pacific Crest bewertet Expedia weiterhin mit Strong Buy. CSFB bewertet ONI Systems weiterhin mit Strong Buy. CIBC stuft Cognizant (Kursziel $52), Quest Software und Amdocs weiterhin mit Strong Buy ein. Robertson Stephens bekräftigt das Strong Buy Rating für eBay. Fairchild Semi., Intel und Juniper Networks (Kursziel $60) erhalten von CIBC weiterhin ein Strong Buy Rating. Die Analysten von Robertson Stephens bekräftigen das Strong Buy Rating für Millennium Pharmaceuticals. WR Hambrecht bewertet eBay weiterhin mit Strong Buy und Kursziel $75. Die Analysten von First Union Securties bekräftigen das Strong Buy Rating für Mohawk Ind. und FirstEnergy. Die Analysten von Lehman Brothers bekräftigen die Strong Buy Ratings für Sprint PCS, AT&T Wireless & Capital One. SG Cowen stuft IBM nach Veröffentlichung der Quartalszahlen weiterhin mit Strong Buy ein, das Kursziel wird von $160 auf $150 reduziert. Pacific Crest stuft Applied Micro mit Strong Buy ein. SG Cowen bekräftigt das Strong Buy Rating für EchoStar. UBS Warburg bewertet Siebel Systems zum wiederholten Mal mit Strong Buy. Kaufman Bros. stuft Sprint mit Strong Buy und Kursziel $44 ein. Thomas Weisel stuft SonicWALL von Buy auf Strong Buy auf. AOL Time Warner wird von Morgan Stanley weiterhin mit Strong Buy bewertet.
Insider Trends
Vlasios Choulidis, Vorstandsmitglied der Drillisch AG, kaufte am 16.07.2001 5000 Aktien mit der Wertpapiernummer 554550.
Cornelius P. Hollenberg, Aufsichtsratmitglied der Rhein Biotech N.V., verkauft 26000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien.
Klaus Helbert, Vorstandsvorsitzender der Internolix AG, kauft 100000 nennwertlose Inhaber-Stammaktien.
Britischer Telko findet Investorengruppe
Der angeschlagene Data Carrier Colt Telecom hat zu einem wichtigen Zeitpunkt einen Investor gefunden. Die in Boston ansässige Investment-Gruppe Wellington Management wird ihren Anteil an Colt Telecom auf über 3% erhöhen. Ab dieser Höhe der Beteiligung müssen Investmenthäuser eine Meldung an die London Stock Exchange (LSE) machen.
Laut der Meldung besitzt Wellington nun 3.06% der 21.6 Mio. ausstehenden Aktien. Wellington besitzt demzufolge eine Colt-Telecom-Position in Höhe von 270 Mrd. US-Dollar und konnte bei der Erhöhung der Beteiligung von dem schwachen Aktienkurs profitieren, der in diesem Jahr bereits um 75% gefallen war.
Unternehmen mit den größten Insiderkäufen jemals
Paul Jaber kauft 12.000 Aktien von Newmil Bancorp (NMIL)
Unternehmen mit den ersten Insiderkäufen nach 6 Monaten
James Parker kauft 900 Aktien von Arch Coal (ACI)
Kenneth Froewiss kauf 2000 Aktien von Scudder Global (LBF)
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