- Meldungen am Morgen - JÜKÜ, 24.07.2001, 09:23
Meldungen am Morgen
~ Der US-Internethändler Amazon.com hat im zweiten
Quartal einen geringeren Verlust ausgewiesen als von Analysten
erwartet. Zudem kündigte Amazon die Ausweitung seiner Allianz
mit AOL Time Warner an. Der Verlust im abgelaufenen
Quartal betrage 16 Cents je Aktie oder 58 Millionen Dollar nach
33 Cents oder 116 Millionen Dollar im Vorjahresquartal, teilte
Amazon am Montagabend nach US-Börsenschluss mit. Einer Umfrage
von Thomson Financial/First Call zufolge hatten Analysten mit
einem Verlust von 22 Cents je Aktie gerechnet.
~ Der US-Telefonanbieter AT&T hat mit einem Gewinn je
Aktie von vier Cents im zweiten Quartal zwar weniger verdient
als im Vorjahresquartal, übertraf damit aber die
Analysten-Prognosen. AT&T, das seine vier Geschäftsbereiche an
die Börse bringen möchte, machte für das Ergebnis am Montag in
New York den harten Wettbewerb und die niedrigen Preise für
Ferngespräche verantwortlich. Die Einnahmen aus Ferngesprächen
seien stärker zurückgegangen, als dass die guten Ergebnisse bei
der Kabelfernseh-Sparte AT&T Broadband und die höheren Umsätze
bei der Datenübertragung dies hätten aufwiegen können, teilte
das Unternehmen weiter mit.
~ Das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel überprüft
nach einem Bericht der"Berliner Zeitung" das Vorgehen des
Softwarekonzerns SAP bei der Bekanntgabe von
Auswirkungen des Verlustes seines US-Partners Commerce One auf
das eigene Ergebnis."Wir prüfen, ob SAP gegen das
Wertpapierhandelsgesetz verstoßen hat", zitierte die Zeitung
eine Sprecherin des Amts in einem Bericht. Am Wochenende hatte
SAP bestätigt, dass wegen der Aufstockung des Anteils an
Commerce One auf 20 Prozent die jüngsten Verluste des
US-Unternehmens rückwirkend entsprechend des früheren
SAP-Anteils im Quartalsergebnis berücksichtigt werden müssten.
Ein SAP-Sprecher bezifferte den Betrag am Montag auf gut 90
Millionen Dollar für das zweite Quartal und stellte andere
Meldungen damit richtig.
~ Die Welthandelsorganisation (WTO) sieht in einem US-Gesetz
für Steuererleichterungen bestimmter Unternehmen
eine illegale Exportsubvention. Den USA werden
Steuernachlässe in Milliardenhöhe vorgeworfen.
Der vertrauliche Schlussbericht bestätigt damit den
Zwischenbericht, in dem bereits die Unrechtmäßigkeit
festgestellt worden war. Der US-Handelsbeauftragte
Zoellick hatte im Mai damit gedroht, die USA könnten
im Gegenzug gegen das europäische Steuersystem
vorgehen und hatte die Europäer davor gewarnt, „eine
Atombombe im Handelssystem zu zünden.“ Die USA
müssten nun ihre „Optionen“ prüfen.
~ Finanzminister O’Neill stellt klar, dass er der offizielle
Sprecher in Fragen der Währungspolitik sei und nicht
Präsident Bush. Besonders zum Thema starker Dollar
sollte „man niemandem außer ihm“ zuhören. Auch Vertreter
des Weißen Hauses stimmten ihm darin zu.
Der IWF rät der Fed angeblich, wachsam und bereit für
weitere Zinssenkungen zu sein, falls sich die Schwäche
der US-Wirtschaft fortsetzt. Der IWF erwartet in den
USA für das laufende Jahr ein Wachstum von 1,5%, für
2002 eine Beschleunigung auf 2,5%.
O’Neill bezweifelt die Unabhängigkeit der EZB von politischen
Einflüssen der EWU-Mitgliedstaaten.
~ Im japanischen Aktienmarkt gab es heute Spekulationen, staatliche Pensionsfonds versuchten
durch Stützungskäufe die Preise zu stabilisieren. Premierminister Koizumi dementierte
inzwischen jede Interventionsabsichten. Die geplanten Reformen könnten auch bei fallenden
Aktienpreisen umgesetzt werden.
~ Finanzminister Kuroda: Die Aktienkurse in Tokio sind zu
stark gefallen und dürften sich bald wieder erholen.
Auch die LDP-Generalsekretäre teilen die Sorge um
den schwachen Aktienmarkt. Premierminister Koizumi
hingegen hält es nicht für nötig, dass die Regierung bei
jeder Bewegung des Aktienmarktes stützend eingreift.
Verschiedene Meinungsumfragen zeigen einen Popularitätsrückgang
von Koizumi. Die Zustimmung zum Kabinett
ist vom Rekordwert von 85% im Juni auf jetzt
69% gefallen, die Ablehnungsrate von 5% auf 12% gestiegen.
56% der Befragten gaben an, dass die verschiedenen
Maßnahmen zur Konjunkturbelebung für ihre
Wahlentscheidung ausschlaggebend sein werden.
~ Die Lage in Lateinamerika scheint sich etwas zu entspannen. In Argentinien wird heute der
Senat über das Sparprogramm der Regierung abstimmen. Es wird ein positives Votum erwartet.
Die brasilianische Regierung hat erstmals offiziell die Verlängerung des im Dezember
auslaufenden IWF-Programms bekanntgegeben. Die Erwartung weiterer fiskalischer
Konsolidierungsmaßnahmen und zusätlicher IWF-Mittel in Kombination mit der leichten
Entspannung in Argentinien haben die Risikoaufschläge auf basilianische Anlagen wieder etwas
sinken lassen. Die Im 10-Jahresbereich liegen die Renditen zur Zeit bei rund 14,3. Der Real konnte
sich weiter erholen.
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