- Debitismus: Bitte um einfache, verstaendliche Erklaerung ohne dottore. - Josef, 24.07.2001, 12:32
- Re: Wie wäre es mit einer Graphik oder einem Schema? ot - McMike, 24.07.2001, 12:37
- Re: Mache ich sehr gern - am Schluss (bis dahin Psssst!) (owT) - dottore, 24.07.2001, 12:39
- debitismus = ökonomischer katholizismus - PuppetMaster, 24.07.2001, 12:52
- Es scheint so zu sein: (ich wage mal einen Anfang...) - Heller, 24.07.2001, 16:36
- Danke für den anschaulichen Beitrag, Heller!! - yatri, 24.07.2001, 21:29
- Re: Debitismus: Heller hat's auf den Punkt gebracht: Geld = immer -, nie +! - dottore, 25.07.2001, 03:38
- Re: Wie wäre es mit einer Graphik oder einem Schema? ot - McMike, 24.07.2001, 12:37
Re: Debitismus: Heller hat's auf den Punkt gebracht: Geld = immer -, nie +!
Hi,
dass alles Wirtschaft aufgrund von irgendeinem"Zwang" besteht, weiß jeder aus seinem Alltag. Immer"müssen" wir irgendetwas: Liefern, Zahlen, Arbeiten.
Über diesen unerfreulichen Zustand - überall nur Minus - trösten wir uns hinweg, indem wir annehmen: Aber schließlich gibt es Geld. Das ist unser Plus. Der Anker, an dem wir uns klammern.
Diesen Anker gibt es nicht!
<font color="FF0000">Auch Geld ist immer ein Minus, niemals ein Plus.</font>
Jeder Geldschein, den wir in Händen halten, ist in der dort aufgedruckten Summe irgendwo ein anderer schuldig. Wir kennen ihn nicht. Er kennt uns nicht. Geld ist anonym.
Aber wenn der Geldschein nicht zu dem zurückkehrt, der ihn schuldig ist, geht der kaputt. An der Schuld selbst und an den Zinsen, die jede Schuld enthält obendrein.
Und mit ihm gehen wir wenig später auch kaputt.
Das war's auch schon.
Das ist der Kern des Debitismus.
Gruß
d.
PS:
Deshalb kämpft Oldy, dem das sehr wohl bewusst ist, der es aber nicht formulieren kann, auch so verbittert gegen das Horten von Geld. Völlig richtig. Denn Horten heißt: Auf Dauer gehen alle kaputt. Deshalb versucht er ja seinen Trick mit der"Umlaufgebühr", die ein"Tauschmittel", wenn's denn eins gäbe, niemals brauchen würde. Man tauscht wann's einem passt. Und fertig. Warum sollte jemand tauschen müssen?
Warum kämpft Reinhard so verbittert um sein Gold? Aus dem selben Grund. Denn die Produktion von Gold ist der sichtbare Beweis dafür, dass wir mit dem Abarbeiten von Schulden vorwärts gekommen sind - wie bei der Produktion von jeder Ware. Das Abarbeiten ist beim Gold in einer Goldwährung sofort und garantiert, weshalb ja der Gold-"Standard" aus der Ware Gold"Geld" macht, ohne dass das Gold lange vermarktet werden müsste wie andere Waren. Es wird automatisch angekauft. Und Vermarkten heißt immer: Schulden werden abgebaut.
Dieses Forum ist der einzige Ort, den ich weltweit kenne, wo die Diskussion um Wirtschaft konkret auf den zentralen Punkt gebracht wurde, auf den es ankommt: Aufs Geld. Daher auch die elende Quälerei.
Denn dass es überall Schulden noch und noch gibt (Schulden = Debita = lat. = das Geschuldete) wird im Ernst niemand bestreiten.
Nur dass Geld leider auch eine Schuld ist, egal, ob als Banknoten, Wechsel oder einfaches Buchen historisch bis zurück in Form von Einkerbungen in einen Walfischknochen, in Form von Kügelchen, Tontafeln, Steingeld usw. dargestellt, wollen wir nicht wahr haben.
Der Gedanke wäre schier unerträglich.
Wer lebt schon gerne mit der Vorstellung, dass selbst das Geld, das wir vor der Nasenspitze haben, nur ein Spiegel ist, in dem wir uns als lebenslang Verschuldete sehen?
Der Debitismus ist keine Theorie, sondern nur die einfache Darstellung der Wirklichkeit des Lebens. Unseres Lebens.
Versuche daher, eine Zeitlang nur zu denken, dass auch Geld nur eine Schuld ist. Wenn es Dir dann immer noch nicht klar ist, worum es beim Wirtschaften geht, dann frage bitte noch Mal nach, und frage,
was Dir nicht klar ist.
Aber ich garantiere Dir: Du wirst sehr schnell merken, dass Dir plötzlich alles klar ist...
Du bist dann endlich am alles entscheidenden Meilenstein vorbei!
Es wird Dich zwar zuerst nicht"glücklich" machen (ging jedem Debitisten so). Aber danach fühlst Du Dich wie befreit. Und Du kannst Dein Leben, das Du leben musst endlich optimal gestalten.
Daran, dass das Leben nun Mal so ist, wie es ist, kannst Du sowieso nichts ändern.
Nochmals herzlichen Gruß
d.
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