- Die Lage der US-Haushalte (ex NZZ): - dottore, 29.07.2001, 11:42- Re: Die Lage der US-Haushalte (ex NZZ): - PuppetMaster, 29.07.2001, 12:48- Re: Die Lage der US-Haushalte (ex NZZ): - dottore, 29.07.2001, 13:46
 
- Wie wurden die Zahlen denn berechnet? z.B. Immobilienwert, Gebrauchtwagen etc. - Heller, 29.07.2001, 18:13- Re: Wie wurden die Zahlen denn berechnet? z.B. Immobilienwert, Gebrauchtwagen etc. - Euklid, 29.07.2001, 18:27
- Re: Wie wurden die Zahlen denn berechnet? z.B. Immobilienwert, Gebrauchtwagen etc. - dottore, 29.07.2001, 22:41
 
 
- Re: Die Lage der US-Haushalte (ex NZZ): - PuppetMaster, 29.07.2001, 12:48
Die Lage der US-Haushalte (ex NZZ):
Hi,
Dear John hat wieder fleißig gelesen und das hier gefunden:
Gesunde Vermögenslage der
 US-Haushalte? 
 Untersuchung widerspricht dominierenden
 Vorstellungen 
 Eine unlängst veröffentlichte Untersuchung über
 die Nettovermögens-Situation der
 amerikanischen Privathaushalte räumt über weite
 Strecken mit der in breiten Expertenkreisen
 vorherrschenden Meinung auf, diese befinde sich
 in einem besorgniserregenden Zustand, was sich
 wiederum negativ auf den nach wie vor
 konjunkturstützenden Verlauf der
 Konsumausgaben auswirken könnte. 
 Sna. Washington, 26. Juli 
 Während die ungebrochene Ausgabefreudigkeit der
 amerikanischen Verbraucher die US-Wirtschaft
 bisher erfolgreich vor einem drastischeren
 Konjunkturabschwung abzuschirmen vermocht hat,
 machen sich Experten seit längerem schon Sorgen
 über die Dauerhaftigkeit dieses Konsumbooms.
 Grund dafür sind nicht nur die in letzter Zeit spürbar
 verdüsterten Beschäftigungsaussichten auf dem
 amerikanischen Arbeitsmarkt. Angesichts des im
 ersten Quartal verzeichneten Rückgangs der
 Nettovermögen privater Haushalte um rekordhohe
 8% als Folge der Preisbaisse an den Börsen fragen
 sich nicht wenige Ã-konomen, woher denn das Geld
 für Amerikas beliebteste Freizeitbeschäftigung - das
 Einkaufen - künftig kommen soll. Dies umso mehr,
 als die Gesamtsumme der ausstehenden
 Konsumkredite bereits heute um ebenfalls
 rekordhohe 22% über dem Total des verfügbaren
 Einkommens amerikanischer Haushalte liegt, was
 eine Fortsetzung des zuletzt weitgehend
 kreditfinanzierten «Kaufrauschs» als eher unratsam
 erscheinen lässt.
 Unzutreffendes Bild 
 Doch wie zutreffend ist das von diesen Zahlen
 gezeichnete Bild bezüglich der effektiven
 Vermögenssituation eines Grossteils der hiesigen
 Privathaushalte? <font color="FF0000">Eine von der Consumer Federation
 of America (CFA) sowie einer privaten Sparkasse
 gesponserte Studie der Ohio State University</font>
 kommt etwa zum Schluss, dass entgegen
 weitverbreiteter Meinung eine beachtliche Zahl der
 amerikanischen Haushalte über ein zwar
 bescheidenes, gleichwohl aber bemerkenswertes
 Nettovermögen - d. h. Aktiva nach Abzug allfälliger
 Schulden - verfügen. Basierend auf Angaben des
 Federal Reserve für das Jahr 1998, stellt die Studie
 fest, dass 42% aller US-Privathaushalte Nettoaktiva
 im Wert von 100 000 $ oder mehr hielten.
 Betrachtet man lediglich jene Haushalte, in denen
 der Vorstand mindestens 45 Jahre alt ist, steigt
 dieser Prozentsatz gar auf über die Hälfte und
 erreicht die Marke von 56%.
 Interessanterweise kommt dabei das Äufnen eines
 kleineren Vermögenspolsters selbst in unteren
 Einkommensschichten weitaus häufiger vor als
 vermutet. Laut der Untersuchung wiesen mehr als
 ein Viertel der amerikanische Haushalte (26%) mit
 einem Jahreseinkommen von zwischen 10 000 $
 und 25 000 $ ein Nettovermögen von 100 000 $
 oder mehr aus. Betrachtet man in Ergänzung hierzu
 jene, welche jährlich zwischen 25 000 $ und
 50 000 $ verdienten, so steigt der entsprechende
 Anteil bereits auf knapp 40% an.
 Unterschätzte Sparanstrengungen 
 Für die Autoren der Studie hängen diese
 überraschenden Ergebnisse damit zusammen, dass
 man beim Definieren dessen, was eine Mehrheit der
 Leute als wohlhabend oder reich bezeichnet,
 oftmals der jeweiligen Einkommenssituation ein
 grösseres Gewicht beizumessen pflegt als der
 Vermögenslage. Darüber hinaus unterschätzten
 selbst Experten nicht selten die Wirkung, die auch
 eine mengenmässig bescheidene, im Zeitablauf
 jedoch stetige Ersparnisbildung auf die spätere
 Vermögenssituation zeitigen kann. 
 In der Tat habe die Mehrzahl der Haushalte, welche
 die von der Untersuchung ans Tageslicht
 geförderten Nettovermögen nicht selten still und
 ohne viel Aufsehens geäufnet hätten, dieses
 Kunststück vielfach auf zumeist althergebrachte
 Weise vollbracht. Als der mit Abstand erfolgreichste
 Weg für viele Haushalte zur Akkumulierung von
 Vermögenswerten entpuppte sich etwa der Besitz
 eines sogenannten Bausparplans, der regelmässige
 Einlagen im Hinblick auf den späteren Erwerb eines
 Eigenheims vorsieht. Andere traditionelle
 Sparinstrumente wie Vorsorgepläne fürs Alter oder
 das berühmte Sparbüchlein hätten jedoch ebenfalls
 massgeblich zu den in der Untersuchung sichtbar
 gewordenen Ergebnissen beigetragen. Das zuletzt
 so in Mode geratene Agieren an den Aktienmärkten
 empfiehlt die Studie schliesslich nur jenen Sparern,
 die über ausreichend strapazierfähige Nerven
 verfügten, um die damit verknüpften (Kurs-)Risiken
 zu ertragen.
 
 27. Juli 2001"
Abgesehen von den Absendern der Studie, darf angemerkt werden, dass sich in einer Wirtschaft natürlich alle Forderungen (Geldvermögen) und Verbindlichkeiten die Waage halten. Selbst Vermögenswerte, die außerhalb der Verbraucher (Bevölkerung) vorhanden sind, lassen sich letztlich diesen zuordnen. Das gilt z.B. auch für Geldvermögen, die alle Banken als Forderungen gegen des Publikum halten: Es steht letztlich dem Publikum zu, das seinerseits entweder Forderungen gegen Banken hält bzw. - über Aktien - an Banken beteiligt ist, deren Wert letztlich der Liquidationserlös darstellt. 
Was über den Liquidationserlös hinaus geht, ist eine Bewertung, die sich in aktuellen Aktienpreisen ausdrückt, die aber völlig fiktiv ist, denn sie ließe sich zwar im Einzelfall an der Börse realisieren, aber niemals von allen Aktionären.
Denn würde alle verkaufen, würde sich der Kurs der Aktie aus dem Liquidiationserlös geteilt durch die Zahl der ausstehenden Aktien ergeben. Der Liquidationserlös ist dann das Geldvermögen, das das Publikum sich selbst gegenüber hat, der nach Saldierung selbstverständlich verschwindet (Publikum insgesamt). 
Damit kommen wir also nicht weiter. Denn: Wird alles verkauft und macht jeder komplett Kasse - ergibt sich selbstverständlich ein Geldvermögen von Null und damit auch ein Sachvermögen von Null, da Sachvermögen nur definierbar sind, sobald es Geldvermögen gibt. 
Das wirkliche Problem ist ein anderes: Alles Geldvermögen ist auf Fristen angelegt. 
Selbst MZM hat nur scheinbar eine Zero Maturity. Es ist in Wirklichkeit eine ganz kurzfristige Maturity (drückt sich am Geldmarkt durch Tagesgeldsätze - Zinssatz geteilt durch Jahrestage - aus bzw. am Devisenmarkt durch das Stellen von Geld und Briefkursen). Hätte MZM wirklich eine Maturity, sagen wir 12.00 Uhr, dann würde es 12.01 kein M mehr geben, weil es nach Fälligkeit nicht mehr existieren kann. 
Wir kommen also immer wieder zu den Fristigkeiten (und deren mögliche Überbrückung, siehe Geldmarkt). Und da immer neue Fristigkeiten ablaufen und auch die Zinszahlungen, die ununterbrochen Statt finden müssen (und gebucht werden), fristig werden, muss nicht nach der Saldierung aller Forderungen mit allen Verbindlichkeiten gefragt werden, was ganz einfach ist, sondern danach, mit welchem Geld die ununterbrochen laufenden Zinsfälligkeiten bezahlt werden. 
Diese - als dann entstehende zusätzliche Forderungen - können immer nur mit Hilfe von zusätzlichen Verbindlichkeiten (Schulden) dargestellt werden. 
Dies zu verstehen, hat mainstream bis heute nicht geschafft, da mainstream in einer Märchenwelt lebt, die alles - ohne Zeitablauf - immer gleichzeitig Statt finden lässt. 
Wirtschaften ohne Zeitablauf ist aber nicht vorstellbar.
Gruß
d. 
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