- Kann Staatsgeld immer wertvoller werden? - R.Deutsch, 30.07.2001, 09:51
- Re: Kann Staatsgeld immer wertvoller werden? - JüKü, 30.07.2001, 12:13
- Re: Kann Staatsgeld immer wertvoller werden? - R.Deutsch, 30.07.2001, 12:51
- Re: Kann Staatsgeld immer wertvoller werden? - JüKü, 30.07.2001, 13:05
- Re: Kann Staatsgeld immer wertvoller werden? - R.Deutsch, 30.07.2001, 12:51
- Re: Kann Staatsgeld immer wertvoller werden? - Boyplunger, 30.07.2001, 15:57
- Re: Kann Staatsgeld immer wertvoller werden? - JüKü, 30.07.2001, 12:13
Re: Kann Staatsgeld immer wertvoller werden?
>Dass Staatsgeld immer wertvoller wird, hat es noch nie gegeben und ist auch logisch kaum vorstellbar. Die Vorstellung, das jemand eine Gelddruckmaschine im Keller hat, sie aber nicht benutzt sondern lieber Konkurs erklärt, halte ich für abwegig.
Wenn ich die Sache mit dem Staatsgeld richtig verstanden habe, dann nützt die Gelddruckmaschine im Keller doch erst mal gar nichts.
Angenommen, die Notenbank druckt mal so eben 100 Mrd. DM. Dann hat sie eben mal 100 Mrd. DM mehr im Keller. Passiert ist nichts. Damit diese 100 Mrd. DM überhaupt nachfragewirksam werden können, müssen sie erst mal aus dem Keller raus. Also zentralbankfähige Titel im Wert von 100 Mrd. DM rein - 100 Mrd. DM abzüglich der Prämie ( Rediskont, Lombard, Tendersatz) raus ( in den Keller der großen Banken). Im Keller der Bank bringen diese grob 100 Mrd. aber immer noch nichts. Es muß jemand vorbeikommen, der dieses Geld als Kredit nachfragt und glaubwürdig beteuert, diesen Kredit mit Zins fristgemäß zurückzuzahlen. Dazu bedarf es aber einiger Sicherheiten. In einer beginnenden oder gar fortschreitenden Deflation sind aber diese Schuldner immer seltener. Zum einen gibt es immer weniger Geschäfte die noch lohnen, zum anderen sind die Sicherheiten einem Wertverfall ausgesetzt. (Wertberichtigungen bei Nortel, JDS Uniphase usw. lassen grüßen, sollten jetzt noch die Immopreise fallen, dann gute Nacht) Unsichere Schuldner bringen den Banken gar nichts, denn Problemschuldner haben sie in einer Deflation mehr als genug. Der einzige, der noch im großem Umfang Kredite nachfragen kann, weil er noch als uneingeschränkt kreditwürdig gilt, ist der Staat. Damit er aber im notwendigem Umfang Kredite nachfragt, ist ein Paradigmawechsel notwendig. Dieser ist mit dem derzeitigen Personal nicht zu machen, denn die haben ihre berufliche Zukunft mit dem Abbau der Staatsschulden verbunden. ( vgl. die Aussagen unseres Eichel-brünings für Konjunkturpolitik nicht zuständig zu sein.) Bis es zu diesem Paradigmawechsel kommt, wird die Suche der Problemschuldner nach Geld immer verzweifelter werden. (sinkende Sicherheiten, sinkende Kreditfähigkeit, immer größer werdende da unbezahlte Außenstände, Versuch Kosten zu sparen in dem Arbeitsplätze abgebaut werden, weniger Nachfrage aufgrund höherer Arbeitslosigkeit und immer so weiter)
Gruß b.
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