- Abwärtstrend wird vorerst anhalten - Sascha, 31.07.2001, 10:40
Abwärtstrend wird vorerst anhalten
S&P-Chartanalyse
<font size=5>Abwärtstrend wird vorerst anhalten</font>
Von Mark Arbeter, technischer Chef-Analyst bei Standard & Poor's
26. Juli 2001 Seit dem kurzfristigen Börsen-Hoch im Mai haben der S&P 500-Index und der Nasdaq Composite eine Serie niedrigerer Tiefststände sowie niedrigerer Höchststände gezeigt. Die Aufschwungphasen der letzten Zeit waren immer sehr kurz und dauerten nur etwa ein bis zwei Tage, bis der Markt schließlich wieder in einen Abwärtstrend umkippte. <font color="#FF0000">Dies birgt die Gefahr, dass der Aktienmarkt diese Abwärtsbewegung bis zu einer erneuten Talsohle fortsetzen wird</font>.
Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Markttiefs vom März und April getestet werden. <font color="#FF0000">Rein technisch gesehen wäre eine solche Marktentwicklung zu begrüßen, weil sie mit einer"doppelten Talsohle" einen recht lange anhaltenden Trend einleiten könnte</font>, wie er nach einer längeren Baisse üblicherweise zu beobachten ist.
Kehrtwende erfordert hohe Umsätze
Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen ist sowohl an der New Yorker Börse als auch an der Nasdaq seit dem Frühjahr gesunken. Da jetzt die Haupturlaubszeit beginnt, dürfte das tägliche Handelsvolumen noch stärker schrumpfen. Wir erwähnen das Handelsvolumen deshalb, weil an diesem Punkt eine größere Marktbeteiligung für eine Kehrtwende erforderlich ist, ein Anstieg des Volumens aber bis zum Herbst nicht zu erwarten ist. <font color="#FF0000">Deshalb wird der Aktienmarkt für den Rest des Sommers wahrscheinlich bestenfalls eine Seitwärtsbewegung aufweisen</font>.
Unglücklicherweise folgt auf diese Periode gleich der Zeitraum September/Oktober, der in der Vergangenheit oftmals durch eine starke Kursschwäche gekennzeichnet war. So hat es seit 1970 mehr Oktober-Markttiefs als in irgendeinem anderen Monat gegeben (dies war etwa 1998, 1997, 1992, 1990, 1989, 1987 und 1974 der Fall).
Wenn der Aktienmarkt jedoch nicht die Tiefstände vom März und vom April testet, muss die <font color="#FF0000">kritische Schwelle </font>unterhalb des derzeitigen Kursniveaus unbedingt gehalten werden. Diese Schwelle liegt bei einer Marke von 1.180 bis 1.192 für den S&P 500 und bei 1.923 für den Nasdaq. <font color="#FF0000">Die Schwelle geht auf den 18. April zurück, als ein sehr hohes Handelsvolumen zu verzeichnen war</font>.
Wenn diese Schwelle an mehreren Tagen bei Börsenschluss um ein paar Prozentpunkte unterschritten wird, wird die Wahrscheinlichkeit einer anhaltenden Börsenschwäche erheblich steigen. <font color="#FF0000">Sobald ein Index nämlich unter das Kursniveau von einem Tag mit hohen Börsenumsätzen sinkt, federn die Kurse an diesem Widerstand geradezu zurück</font>.
Marktsentiment noch nicht pessimistisch genug
Die Börsenstimmung ist nach wie vor durchwachsen. Während kurzfristigere Stimmungsbarometer immer deutlicher auf"bearish" zeigen, <font color="#FF0000">lassen die langfristigeren Indikatoren auf eine nach wie vor große Anzahl von Marktteilnehmern, die auf steigende Kurse setzen, schließen</font>.
Eigener Kommentar: Dieser"Damm" wird zusammen mit dem Verbrauchervertrauen irgendwan brechen. Und dann: Game Over! Noch klammern sich viele dieser Langfristdaueroptimisten an Dinge wie"Erholung im zweiten Halbjahr". Doch mittlerweile hat es ja begonnen und es tut sich praktisch nichts TROTZ massiver Zinssenkungen...
So ergibt die Consensus-Umfrage, dass zurzeit nur 24 Prozent der Marktteilnehmer von steigenden Kursen ausgehen, deutlich weniger als die 66 Prozent, die im Mai zu verzeichnen waren.
<font color="#FF0000">Die (längerfristig angelegte) Investors-Intelligence-Umfrage unter den Analysten, die für Aktien-Newsletter schreiben, weist dagegen immer noch eine viel zu starke Tendenz in Richtung"bullish" auf, denn diese ergab, dass 52,5 Prozent auf steigende und nur 23,2 Prozent auf fallende Kurse setzen - dies ist der höchste Anteil von"Bullen" seit März und der niedrigste Anteil von"Bären" seit April 1998. Dieses Ergebnis ist sehr Besorgnis erregend, weil die Verteilung zwischen"Bullen" und"Bären" zu Zeiten eines bedeutenden Markttiefs üblicherweise mindestens ein ausgewogenes Verhältnis von je 40 Prozent und manchmal sogar einen größeren Anteil von"Bären" als von"Bullen" aufweist</font>. Daher könnten wir uns augenblicklich in einer Situation befinden, in der der Markt erst dann die Talsohle erreicht, wenn die Umfragen über die Börsenstimmung schließlich eine Kehrtwendung machen.
Hinsichtlich der kurz- bis mittelfristigen Marktsituation sind wir nach wie vor vorsichtig. Wir würden einen Test der Markttiefs vom März und April vorziehen, da dieser unserer Meinung nach dem Aktienmarkt zu einer erneuten anhaltenden Erholung verhelfen würde.
Quelle: http://www.faz.net[/b]
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