- Bericht: Sammelklage gegen Morgan Stanley und Star-Analystin Meeker - Frank1, 02.08.2001, 12:11
- Dottore hat es vorausgesehen. (owT) - El Sheik, 02.08.2001, 12:13
Bericht: Sammelklage gegen Morgan Stanley und Star-Analystin Meeker
Unzulässige Empfehlungen für Amazon und EBay vorgeworfen
Bala Cynwyd (sda/afp) Nach dem Ende des Börsenbooms geraten Analysten in den USA zunehmend in Bedrängnis. Die US-Anwaltsfirma Schiffrin and Barroway reichte am Mittwoch vor einem Bundesgericht zwei Sammelklagen gegen die US-Bank Morgan Stanley und deren Internet-Star-Analystin Mary Meeker ein.
Grund seien unbegründete Kauf-Empfehlungen Meekers für den Online-Buchhändler Amazon und das Internet-Auktionshaus EBay. Die Empfehlungen der Analystin seien nur durch ihren Wunsch geleitet gewesen, Bankkunden für Morgan Stanley zu gewinnen und zu halten, warfen die Anwälte Meeker in ihrer Klageschrift vor.
Diese habe sich zudem durch die Empfehlungen selbst finanziell bereichert, weil ihr Gehalt stark erfolgsabhängig sei. Meeker verdiente den Angaben zufolge 1999 rund 15 Mio. Dollar (26 Mio. Franken).
Analysten unter Druck
Nach dramatischen Kursstürzen an der Börse machen immer mehr Anleger in den USA Analysten für ihre Verluste verantwortlich und werfen ihnen fehlende Unabhängigkeit vor.
Am Dienstag war die Frage möglicher Interessenkonflikte auch Thema vor dem US-Kongress. Dort sagte die Leiterin der US- Börsenaufsicht SEC, Laura Unger, Interessenskollisionen seien bei Analysten keine Seltenheit.
Ihren Angaben zufolge untersucht die SEC mindestens drei Fälle, bei denen Analysten teilweise Millionenprofite gemacht hätten, weil sie eigene Aktien verkauften, nachdem sie die Wertpapiere selbst öffentlich zum Kauf empfohlen hatten.
Auch Merrill Lnych betroffen
Morgan Stanley ist nicht die erste Grossbank, die ins Schussfeld sich getäuscht fühlender Anleger gerät. Der Konkurrent Merryl Lynch hatte im vergangenen Monat freiwillig 400 000 Dollar an einen Privatanleger gezahlt, der sich durch Empfehlungen eines hauseigenen Analysten hinters Licht geführt sah.
Der Fall war damals noch nicht vor Gericht gewesen und wurde vor einer Schiedskommission verhandelt. Merryl Lynch lehnte dabei ein Schuldeingeständnis ab, zahlte aber trotzdem.
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