- Eine These: Manipulierter Goldpreis - Deflation (Variante und Zusammenfassung) - Pancho, 06.08.2001, 18:00
- Re: Eine These: Manipulierter Goldpreis - Deflation (Variante und Zusammenfassung) - Emerald, 06.08.2001, 18:24
- Re: Eine These: Manipulierter Goldpreis - Deflation (Variante und Zusammenfassung) - Diogenes, 06.08.2001, 21:02
Re: Eine These: Manipulierter Goldpreis - Deflation (Variante und Zusammenfassung)
>Variante: Die Investmentbanken gehen pleite
>Weiter unten hatte ich das best-case Szenario (im worst-case Szenario) beschrieben. Was passiert eigentlich mit den Goldshorter-Investmentbanken, wenn es wirklich zu dem scharfen Einbrüchen an den Aktien- und Obligationenmärkten kommt? Falls die auch pleite machen, dann haben die keine Chance mehr sich mit den 5000-15000 Tonnen Gold einzudecken. Die Notenbanken dürften dann auf dieses Gold verzichten. Ein solcher Default würde direkt auf die Notenbankbilanzen durchschlagen und könnte eventuell auch deren Pleite herbeiführen. Weiss da jemand mehr? Wären die Notenbanken durch einen solchen Default gefährdet? Um die Notenbankpleite in diesem Fall zu verhindern, könnte man aber auch eine Goldaufwertung vornehmen.
Man könnte auch die Goldverleihungen immer wieder verlängern, wird ja mit normalen Krediten auch nicht anderst gemacht, die Tun-als-ob Masche eventuell ergänzt mit Aufbuchen. Die Investmentbanken tun so, als ob sie es (irgendwann) zurückgeben könnten und die Notenbanken, tun so als
ob sie es kriegen würden.
>Keine Manipulation, sondern lohnendes Geschäft:
>Im übrigen gehe ich nicht davon aus, dass die Investmentbanken das Gold nach unten manipulieren. Die Investmentbanken traden ganz einfach die grossen Inflations- und Disinflations- bzw. Deflationszyklen. Was andere während 20 Jahren mit Aktien machen (buy and hold, buy the dips), machen die Investmentbanken ganz geschäftstüchtig mit Gold (sell and wait, sell the spikes). Denn sie wissen genau, dass sie sich während des Deflationszykluses billiger mit Gold eindecken können. Aus diesem Grunde denke ich, dass wir näher bei 15000 Tonnen ausgeliehenem Gold sind als bei 5000 Tonnen. Wie wir in anderen Märkten gesehen haben, werden profitable Geschäfte bis zu deren Exzess (und anschliessendem Kollaps) betrieben und das wird für Gold auch nicht anders sein. Ein Kollaps würde hier ein scharfer Anstieg des Goldes bedeuten. ;-)
>Zusammenfassung meiner Argumente (teilweise schon früher gepostet):
>Hier nochmals die Gründe, warum ich das Down-Potential für Gold gering halte (max. 200$):
>- in der Deflation müssen die Investmentbanken ihre Goldshort-Positionen eindecken. Wäre Gold ein lumpiger Rohstoff, dann könnten die fröhlich weiter shorten bis auf die von dottore genannten 42$. -> Nachfrage steigt markant.
>- fällt der Goldpreis weiter unter die Herstellungskosten der Goldminen, werden weitere Minen geschlossen. -> Angebot sinkt markant
>- grosse (Buchgeld-)Vermögen können nicht alle und vollständig in Banknoten und Geldmünzen flüchten. Was wollte ein Milliardär mit soviel Papier zu Hause, der müsste wohl noch eine Feuerversicherung abschliessen ;-). Edelmetalle mit ihren geldähnlichen Eigenschaften würden sich da geradewegs anbieten. Big Money wird Gold kaufen und nicht bzw. nur teilweise in Papiergeld wandeln -> Nachfrage steigt markant
>- Jüküs Elliott-Wellen Zählung -> Nachfrage steigt minim bei der Zielzone 200$ ;-)
>- offen bleibt die Frage, wieviel Gold wirklich aus Notlagen erzwungenermassen verkauft werden muss. Beispielsweise kamen aus der von monetären Krisen geschüttelten Türkei letzthin 200 Tonnen Gold auf den Markt. -> Angebot steigt wahrscheinlich markant
Das hat der Markt offensichtlich locker geschluckt. Wieviel wurde von den türken gekauft? Ich glaube nicht, daß die die Türken zukünftig bei Hochzeiten Lira anstatt Gold schenken.
>(- die Notenbanken werden die Goldverkäufe irgendwann einstellen. -> Angebot sinkt)
>Was denkt ihr dazu? Mich würden va. eure Meinungen zum Investmentbankenpleite-Szenario interessieren. Falls die Notenbanken deswegen wirklich pleite gehen könnten, dann bekäme R.Deutsch tatsächlich Recht mit seinem Szenario (schnell und heftig).
>Gruss
>Pancho
Soweit OK, eines könnte man noch hinzufügen:
Wenn Gold billiger zu kaufen ist, als man es produzieren kann, dann werden die Minen mit Shortpositionen selber zu Goldkäufern - buy low, sell high.
Gruß
Diogenes
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