- Die Bayer (-6%) und DTE (-5%) Rally nach unten setzt sich fort. Arme bag holders (owT) - uluwatu, 09.08.2001, 13:39
- Re: Die Bayer (-6%) und DTE (-5%) Rally nach unten setzt sich fort. Arme bag holders - Sascha, 09.08.2001, 13:44
- Bayer Analyse liest sich sehr schlecht - uluwatu, 09.08.2001, 13:51
- Re: Bayer Analyse liest sich sehr schlecht - Sascha, 09.08.2001, 14:31
- Bayer Analyse liest sich sehr schlecht - uluwatu, 09.08.2001, 13:51
- Kursperformance der letzten beiden Jahre ist futsch (owT) - uluwatu, 09.08.2001, 13:44
- Re: Die Bayer (-6%) und DTE (-5%) Rally nach unten setzt sich fort. Arme bag holders - Sascha, 09.08.2001, 13:44
Bayer Analyse liest sich sehr schlecht
Bayer-Aktie stürzt nach Zwischenbericht weiter ab (Zus)
Bayer-Aktie stürzt nach Zwischenbericht weiter ab (Zus)
Leverkusen (vwd) - Nach der dritten Gewinnwarnung in vier Monaten hat die
Bayer AG am Donnerstag erwartungsgemäß schwache Zahlen für das erste
Halbjahr vorgelegt. Zur Verbesserung des eingebrochenen Ergebnisses kündigte
der Vorstandsvorsitzende des Leverkusener Chemie- und Pharmakonzerns,
Manfred Schneider, bis 2005 jährliche Kosteneinsparungen von 1,5 Mrd EUR an.
Das operative Ergebnis im fortzuführenden Geschäft vor Sonderposten sank von
Januar bis Juni um 23 Prozent auf 1,5 Mrd EUR. Schneider bezeichnete dies
als sehr enttäuschend. Die Aktie des DAX-Konzerns, die am Mittwoch bereits
um 17 Prozent nachgegeben hatte, ging weiter auf Talfahrt.
Der Konzerngewinn sei im ersten Halbjahr um drei Prozent auf eine Mrd EUR
gesunken, teilte Bayer weiter mit. Darin seien 0,3 Mrd EUR Gewinn aus dem
Verkauf der 50-prozentigen Beteiligung an der EC Erdölchemie zum 1. Mai 2001
bereits enthalten. Schneider beklagte, dass die erhoffte wirtschaftliche
Erholung bislang ausgeblieben sei. Im zweiten Quartal habe sich das Wachstum
in Europa und vor allem in Deutschland weiter abgeschwächt. Auch in
Nordamerika sei keine Trendwende absehbar, was sich zunehmend auch auf die
Märkte in Asien auswirke.
Vor diesem Hintergrund und der am Mittwoch bekannt gegebenen zusätzlichen
Belastungen und Ergebnisausfälle für das Arbeitsgebiet Gesundheit müsse er
für das Gesamtjahr von einem erheblich unter den bisherigen Erwartungen
liegenden Ergebnis ausgehen, erklärte Schneider. Im Arbeitsgebiet Gesundheit
werde das Ergebnis 2001 um 40 bis 50 Prozent unter den bisherigen Prognosen
liegen. Pro Jahr würden künftig allein in diesem Bereich 600 Mio EUR
eingespart, erklärte Schneider. Die Pharmasparte leidet bereits seit Monaten
unter Produktionsengpässen beim Blutermedikament Kogenate.
Am Mittwoch kam ein weltweiter Vermarktungsstopp für das Cholesterin
senkende Präparat Lipobay/Baycol hinzu. Mit diesem Medikament, im
Aktionärsbrief noch als einer der wichtigsten Wachstumstreiber im
Arbeitsgebiet Gesundheit aufgeführt, hatte Bayer 2001 einen Umsatz von einer
Mrd EUR erzielen wollen. Im Arbeitsgebiet Landwirtschaft habe sich das
operative Ergebnis zwar um sieben Prozent auf 0,5 Mrd EUR verringert, doch
nehme der Bereich mit einer Umsatzrendite von 22 Prozent weiterhin eine
führende Position ein, teilte Bayer weiter mit.
Im umsatzstärksten Arbeitsgebiet Polymere sei das Ergebnis sogar um 28
Prozent auf 0,4 Mrd EUR gesunken. Als Hauptursachen nannte Schneider unter
anderem die unverändert hohen Rohstoff- und Energiekosten. Zur Verbesserung
der Margen seien auch in diesem Gebiet umfangreiche Kostensenkungsprogramme
gestartet worden, die bis 2005 zu jährlichen Einsparungen von bis zu 700 Mio
EUR führen sollen. Zufrieden gab sich Schneider mit der Entwicklung des
Arbeitsgebiets Chemie, das sein operatives Ergebnis um 18 Prozent auf 0,3
Mrd EUR verbessert habe.
Durch Kostensenkungen im Volumen von 200 Mio EUR und ein renditebewusstes
Portfoliomanagement solle die Performance des Arbeitsgebiets, das im ersten
Halbjahr eine unveränderte Umsatzrendite von zwölf Prozent erzielt habe,
weiter steigen. Die Reaktionen auf den Zwischenbericht waren alles andere
als optimistisch. Die Bayer-Aktie musste am Donnerstagvormittag weiter
empfindliche Einbußen verkraften: Gegen 13 Uhr gibt das Papier um weitere
5,5 Prozent auf 35,49 EUR nach.
Als positiv wertete Analyst Ludger Mues von Sal. Oppenheim immerhin, dass
die Landwirtschaft im Rahmen der Erwartungen gelegen habe, die Polymere und
die Chemie sogar leicht darüber. Die Baustelle bei Bayer sei allerdings der
Pharmabereich: Hier müsse die Strategie überdacht werden, sagte Mues. Die am
Donnerstag verkündeten Kostensenkungen seien schön und gut, aber ein
Pharmahersteller lebe von neuen Produkten, gab Mues zu bedenken. Zurzeit
besteht die Produktpipeline im Wesentlichen aus dem Erektionspräparat
Vardenafil, das 2002 auf den Markt kommen soll.
Michael Vara von der Commerzbank stufte die Bayer-Aktie auf"Reduce" von
"Halten" herunter. Das Kursziel gab er mit 33 EUR an. Die eigentliche
Katastrophe habe Bayer zwar schon am Mittwoch bekannt gegeben, doch würden
die am Donnerstag veröffentlichten Quartalszahlen den negativen Trend weiter
beschleunigen."Ich denke, dass die Situation im Pharmabereich so ernst ist,
dass wir wirklich eine neue Strategie sehen müssen", sagte Vara. Da Bayer
den Bereich kaum verkaufen werde, bleibe nur ein Joint Venture, für wofür
der Konzern jetzt allerdings in keiner guten Verhandlungsposition sei:"Es
wird eine Zeit dauern, und bis dahin wird die Aktie unter Druck bleiben."
Die Analysten der WGZ-Bank kündigten an, ihre Gewinnschätzungen für Bayer
nach der am Nachmittag anstehenden Analystenkonferenz weiter zu reduzieren.
Daneben werde die am Vortag vorgenommene Herabstufung auf"Underperformer"
beibehalten. Ein signifikantes Aufwärtspotenzial sei nicht zu erkennen
angesichts der drastischen Schwierigkeiten im Health-Care-Bereich, einer
lückenhaften Produktpipeline, des Patentablaufs beim umsatzstarken Präparat
Ciprobay in den USA 2003 sowie in Anbetracht der anhaltend flauen
Konjunkturlage. Zudem gebe es bislang keinen klar definierten
Maßnahmenkatalog.
+++ Christian Hartel
vwd/9.8.2001/har/nas
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