- Das Kapital: M1 weist zaghaft auf einen Aufschwung - Sascha, 10.08.2001, 00:04
- Re: MobilCom kannst eh streichen - wozu noch darüber nachdenken? (owT) - Lullaby, 10.08.2001, 00:30
Das Kapital: M1 weist zaghaft auf einen Aufschwung
Aus der FTD vom 10.8.2001
<font size=5>Das Kapital: M1 weist zaghaft auf einen Aufschwung</font>
Die EZB signalisiert eine Zinssenkung, und die Märkte fallen. Das ist eigentlich ungewöhnlich.
Aber abgesehen davon, dass Zinsschritte ohnehin früher oder später erwartet worden sind: <font color="#FF0000">Es schwelt die Angst, dass der Abschwung diesmal wegen der Überinvestition, der geplatzten Börsenblase, der Ã-lpreishausse und der wirtschaftlichen Ungleichgewichte trotz geldpolitischer Lockerung sehr lange anhalten wird</font>.
Eigener Kommentar: sehr lange...Soso...
Aber ein bisschen nach vorne geschaut, gibt es einen interessanten und ermutigenden Aspekt. Die monetären Bedingungen deuten schon jetzt darauf hin, dass die deutsche und die europäische Wirtschaft irgendwann im vierten Quartal aus dem Gröbsten raus sein könnten. <font color="#FF0000">Die deutsche Geldmenge M1 ist seit Ende 2000 annualisiert um 15 Prozent gestiegen</font>.
Eigener Kommentar: Wie bitte? 15%!!!!
<font color="#FF0000">Und seit der Wiedervereinigung gibt es einen ganz guten Zusammenhang zwischen der Geldmengenentwicklung und der wirtschaftlichen Aktivität</font>. Dabei läuft die Geldmenge der realwirtschaftlichen Entwicklung wegen der üblichen monetären Wirkungsverzögerungen um drei bis vier Quartale voraus. Die um drei Monate geglättete Jahresveränderungsrate von M1 hatte ihr Tief im März. Seitdem steigt sie. Und wie die Grafik zeigt, war das in den vergangenen drei (Mini-)Zyklen ein guter Vorbote für die Produktion. In der Grafik ist die nicht saisonbereinigte Reihe von M1 dargestellt, die im Mai aufhört. Die schon vorliegenden saisonbereinigten Daten für Juni zeigen eine weitere deutliche Erholung.
<font color="#FF0000">Wenn die EZB die Zinsen tatsächlich weiter senkt, werden die Bedingungen für eine weitere Zunahme von M1 noch besser</font>. Denn M1 steigt umso eher, je expansiver die Geldpolitik ist, weil die Alternativkosten der Geldhaltung dann geringer werden. Die Alternativkosten sind die entgangenen Zinsen.
Das Problem ist, dass rund ein Siebtel aller in der Währungsunion hergestellten Produkte exportiert werden. Für die im Dax oder im EuroStoxx enthaltenen Unternehmen hat das Auslandsgeschäft im Schnitt sogar noch eine größere Bedeutung. Und im Rest der Welt sieht es nicht rosig aus, wie auch das letzte Beige Book gezeigt hat. Nicht nur die USA, auch Japan und die Schwellenländer haben zu kämpfen. <font color="#FF0000">In Amerika schwelt immer noch die Gefahr, dass die verschuldeten und von Beschäftigungsverlust bedrohten Konsumenten ihre Ausgaben drosseln. Der Rückgang der Verbraucherkredite im Juni ist vielleicht ein erstes Indiz dafür</font>.
Es ist daher schwer zu sagen, wie es mit den Märkten weitergeht - zumal die Bewertung nach wie vor kein zwingendes Kaufargument liefert. Trotzdem: Die Investoren sollten die monetäre Entwicklung ab jetzt genau im Auge behalten. Wenn die Beschleunigung des Geldmengenwachstums anhält und gleichzeitig der US-Konsument bei der Stange bleibt, sollten sie langsam darüber nachdenken, von defensiven Aktien auf zyklische umzuschwenken.
[...] Es folgt ein Abschnitt über Mobilcom den ich rausgekürzt habe.
Quelle: © 2001 Financial Times Deutschland
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