- Der Streit, den wir hier führen, ist uralt. - R.Deutsch, 12.08.2001, 18:00
- schöne Beispiele - Ghandi, 12.08.2001, 19:04
- Re: alternatives Geld? - Baldur der Ketzer, 12.08.2001, 19:10
- Re: Der Streit, den wir hier führen, ist uralt. - Diogenes, 12.08.2001, 21:38
- Re: Der Streit, den wir hier führen, ist uralt. - Rumpelstilzchen, 12.08.2001, 21:53
- Re: Der Streit, den wir hier führen, ist uralt. - Toni, 12.08.2001, 22:15
- Re:... uralt, aber spannend! + kleines Contra - Tobias, 12.08.2001, 22:41
- Re:... uralt, aber spannend! + kleines Contra - Rumpelstilzchen, 12.08.2001, 23:05
- Re:... uralt, aber spannend! + kleines Contra - Euklid, 13.08.2001, 09:37
- Re:... uralt, aber spannend! + kleines Contra - Rumpelstilzchen, 12.08.2001, 23:05
- Re: Der Streit, den wir hier.. - schöner Kommentar zur unendlichen Geschichte (owT) - nereus, 12.08.2001, 22:42
- Re: Der Streit, den wir hier führen, ist uralt. - dottore, 13.08.2001, 19:48
- schöne Beispiele - Ghandi, 12.08.2001, 19:04
Re:... uralt, aber spannend! + kleines Contra
>Die Gelddiskussion hat tatsächlich eine ungewöhnliche Vehemenz.
>Ich denke, dass hier insgesamt mehr über Geldtheorie als über jedes andere Thema diskutiert wird.
>Zunächst muss ich von vorneherein zugeben, dass ich die Diskussion nicht bis in ihre letzten Details verfolgt habe.
>Mir fällt aber schon auf, dass unweigerlich auf eine Phase der Annäherung ein erneutes Auseinanderfallen der Positionen erfolgt und die Diskussion Schritt um Schritt an Härte zunimmt.
>Das läßt mich als Unbeteiligten vermuten, dass es hier schon um mehr geht, als um die Gelddefinition.
>Wenn Du meine Meinung hören möchtest, so bin ich sehr im Zweifel, ob sich durch rein schriftliche Kommunikation überhaupt ein Konsens erzielen lässt.
>Wir sind schon in einem fortgeschrittenerem Stadium der Konflikteskalation, da ist eine rein sachliche Auseinandersetzung kaum mehr möglich.
>Entweder sind die Gegensätze tatsächlich unüberbrückbar oder es wird bei geringen Gegensätzen so lange ein Haar in der Argumentationssuppe des anderen gesucht, bis es gefunden ist.
>Wie soll auch ein"sachliche" oder"objektive" Diskussion auf einem Gebiet entstehen können, bei dem nicht einmal die Grundlagen (Was ist Geld, welche Macht steht dem Staat bei der Gelddefinition zu) exakt definiert sind?
>Da sie in meinen Augen auch nicht exakt zu definieren sind, ist daher auch jede Form von Polemik zulässig.
***Bis hierhin einverstanden.
>Ich selbst sehe übrigens (obwohl"goldbug") den natürlichen, von vorneherein gegebenen Zusammenhang von Gold und Geld auch nicht.
***Ich denke, Du siehst diesen Zusammenhang auch ;-) Die Neigung der Metalleigentümer, sich ihr Metall irgendwie als Geld vorzustellen, ist doch nicht zu übersehen ;-) Und da Du auch einen kleinen Schatz angelegt hast, wird es Dir in dieser Sache ähnlich ergehen, wie Deine Ausführungen belegen:
Gold ist zwar sprachlich und historisch als Wert verankert, aber nicht in allen Kulturkreisen.
>In Deinen Augen ist es aber wohl eher so, dass sich dottore einer offensichtlichen Tatsache verschließt, also in den"Widerstand" geht.
>Du solltest Dich also fragen, was die Motivation für seinen Widerstand ist.
>Der häufigste Grund für Widerstand ist"Reaktanz", also der Wille sich selbst treu zu bleiben und Autonomie zu wahren.
>Es könnte aber auch eine unbestimmte Angst vor Veränderung oder eine noch unbekannte Motivation sein. Oft ist Widerstand einfach nur eine Machtfrage.
>Je nachdem, was Du für die wahrscheinlichste Ursache für den Widerstand hältst, solltest Du Deine Strategie wählen.
***Liebes Rumpelstilzchen: Du unterstellst dem dottore hier über einen ganz geschickten rhetorischen Umweg, ER wollte etwas nicht sehen und unterliege entweder"Reaktanz" oder"Veränderungsangst". Denkst Du nicht, Du solltest diese Frage evtl. Reinhard stellen oder beiden? Es scheint mir wirklich sehr durchschaubar - auch wenn ich selbst der festen Meinung bin, dass Gold natürlich kein Geld ist (selbst wenn ich davon noch soviel im Keller hätte.)
Hier vielleicht eine weitere Arbeitshypothese für Dich:
"Je größer die Menge der bereits gekauften WAREN Gold und Silber und die damit verbundene Hoffnung auf Steigerungen im Kurs dieser Waren - gemessen in GELDeinheiten - desto mehr die Tendenz dazu, Edelmetallwaren in allen Formen (Unzen, Münzen, Stücke, Barren, etc.) als GELD selbst zu betrachten."
Warum? Möglicherweise liegt's hier dran - dem Gedankengang, der in einem goldbug stattfindet:"Wenn der Kurs fällt, kann ich ja immer noch (irgendwann) damit bezahlen. (!) [Und außerdem bleibt mir die once-in-a-lifetime-chance auf eine Mega-Aufwertung des Metalls ja erhalten und was ich hab' das hab' ich.]" = Ausblendung eines möglicherweise massiven Kursverfalls der Metalle sowie verstärkte emotionale und finanzielle Bindung ans Edelmetall. Ich muss mir als Gold-Spekulant also in keinem Fall eine Fehlspekulation einräumen - ganz egal wie tief die Metallpreise noch rutschen = Kognitive Dissonanz.
Für den Metallkauf aus dem alleinigen Sicherheitsaspekt heraus gilt diese Hypothese natürlich nicht.
>Ich hoffe, nicht zu weit an der Frage vorbeigeschrieben zu haben.
>Ansonsten gerne auf ein neues,
***Try again, please. ;-)
Besten Gruß! + gute Nacht
Tobias
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