- Offtopic: Zehnter Planet des Sonnensystems"on arrival"... - Nachwuchsketzer SchlauFuchs, 13.08.2001, 21:42
- Re: Offtopic: Zehnter Planet des Sonnensystems"on arrival"... - JüKü, 13.08.2001, 21:51
- Re: Offtopic: Zehnter Planet des Sonnensystems"on arrival"... - SchlauFuchs, 14.08.2001, 11:28
- Re: Offtopic: Zehnter Planet des Sonnensystems"on arrival"... - JüKü, 14.08.2001, 11:58
- Re: Offtopic: Zehnter Planet des Sonnensystems"on arrival"... - SchlauFuchs, 14.08.2001, 11:28
- Transpluto? - Cosa, 13.08.2001, 22:30
- Re: Offtopic: Zehnter Planet des Sonnensystems"on arrival"... - Kleinanleger, 14.08.2001, 12:07
- Woher hast du den Artikal, der gefällt mir. (owT) - Firmian, 14.08.2001, 12:37
- http://www.alien.de/fischinger/index2.html (owT) - Kleinanleger, 14.08.2001, 12:56
- http://www.alien.de/fischinger/ (owT) - Kleinanleger, 14.08.2001, 15:50
- Also doch ein echter Esoteriker, - Firmian, 14.08.2001, 16:11
- http://www.alien.de/fischinger/ (owT) - Kleinanleger, 14.08.2001, 15:50
- http://www.alien.de/fischinger/index2.html (owT) - Kleinanleger, 14.08.2001, 12:56
- Woher hast du den Artikal, der gefällt mir. (owT) - Firmian, 14.08.2001, 12:37
- Re: Offtopic: Zehnter Planet des Sonnensystems"on arrival"... - JüKü, 13.08.2001, 21:51
Re: Offtopic: Zehnter Planet des Sonnensystems"on arrival"...
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Planet X - Die Suche nach einem Mythos
Von Lars A. Fischinger
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Schon seit einiger Zeit ist eine hitzige Diskussion im Gange und wird von zahlreichen Esoterikern immer wieder hervorgekramt: Warum kreisen zwischen Mars und Jupiter Tausende von Planetoiden in einem Orbit um die Sonne, sind sie möglicherweise die Überreste eines massiven Planeten, der hier einst existierte, dann aber zerstört wurde?
Alles begann damit, daß der Astronom Johann D. Titius im Jahre 1766 entdeckte, daß alle Planeten um unser Zentralgestirn ein mathematische festgelegter Orbit zu eigen ist. Sechs Jahre später führte der Astronom Johann Bode den Gedanken seines Vorgängers zu Ende, und legte diese Gesetzmäßigkeit in der sogenannten"Titius-Bodeschen-Regel", mit der die einzelnen Planetenabstände berechnet werden können, fest.
Die nach dieser Regel ermittelten Werte für die durchschnittlichen Bahnradien der Planeten von der Sonne, weichen von den tatsächlichen Entfernungen (In AE - astronomische Einheit - gezählt, wobei eine AE 149598000 Kilometer entspricht, der durchschnittlichen Entfernung Erde - Sonne) nur minimal, wenn überhaupt, ab. Eine Ausnahme macht hier der Zwergplanet Pluto (nur 5800 Kilometer Durchmesser), da er sich in einer recht exzentrischen Umlaufbahn bewegt.
Aber bei dieser Regel der Astronomie ist ein Aspekt von Interesse, denn nach der Titius-Bodeschen-Regel müßte zwischen Mars und Jupiter ein weiterer, zehnter, Planten existieren (in einem Sonnenabstand von runden 2,77 AE, oder 414386460 Kilometern). Hier scheint in der Tat ein Planet"verloren" gegangen zu sein, da jeder weiß, daß es hier keinen Planeten gibt.
Näher betrachtet aber ist diese Lücke kein leerer Raum in unserem System, sondern sogar eher ein sehr belebter. Am 1. Januar 1801 wurde endlich der fehlende"Planet" in der besagten Gegend entdeckt. Diesen Winzling, er mißt nur 768 Kilometer im Durchmesser, taufte sein Entdecker Giuseppe Piazzi, Ceres.
Der großartige deutsche Mathematiker Karl Friedrich Gauss erfuhr in Berlin von der Neuigkeit, und nahm sich des neuen Mitglieds des Systems genauer an, um seine exakten Bahndaten zu errechnen. Seine Ergebnisse standen denn auch tatsächlich mit den anderen planetaren Bahnzyklen in Einklang. Hierbei sollte es aber nicht bleiben, denn bis zum heutigen Tage sind den Astronomen rund 3000 dieser Planetoiden, die in dem sogenannten"Asteroidengürtel" ihre Bahnen ziehen, bekannt.
Nun war die Lücke zwischen dem vierten und fünften Planeten mit einer, dem Titius-Bodeschen-Gesetz entsprechenden, Masse gefüllt. Doch jetzt erst begann der Konflikt, denn warum existiert der Asteroidengürtel überhaupt? Wieso ist dort kein massiver Planet zu finden?
Einige wenige Wissenschaftler vertreten nun die Hypothese, eben diese Planetoiden, von denen sicherlich noch nicht alle bekannt sind, bildeten einst ein Ganzes - einen Planeten. Der russische Astronom Professor S. V. Orlow gab diesen hypothetischen Planeten bereits vor Jahren den Namen"Phaethon", in Anlehnung an die griechische Mythologie. Da dieser Planet am Rande der"lebensfreunlichen Ã-kosphäre" unseres Sonnensystems lag, hätte sich, wenn auch andere Medien wie Sauerstoff oder Wasser vorhanden waren, hier Leben entwickeln können. Da selbst der Mars vor unbekannten Zeiten enorme Massen flüssigen Wassers besessen haben muß (siehe III.3), und die Grundbausteine des Lebens im All keine Besonderheit sind, ist dies Annahme, daß der hypothetische 10. Planet"bewohnt" gewesen sein könnte, nicht ganz unberechtigt. Welcher Art dieses Leben gewesen sein soll, sei dahingestellt.
Auch wissen wir heute, daß die Oberflächentemperatur eines Planeten nicht alleine von seiner Nähe zur Sonne und den damit verbundenen Wärmeeinwirkungen abhängig ist. So hat der Neptun beispielsweise die selbe Temperatur auf seiner Oberfläche wie der Uranus, obwohl die Umlaufbahn des Uranus ihn bekanntlich viel näher an der Sonne vorbei führt. Trotzdem spielt die Intensität der Sonneneinstrahlung natürlich einen sehr wichtige Rolle.
Wie aber wurde dieser Himmelskörper, vorausgesetzt, es gab ihn, vernichtet, und wo sind seine Trümmer heute? Die bis heute entdeckte Masse des Asteroidengürtels zusammengefaßt (nach Schätzungen drei bis sechs Trillionen Tonnen), ist für einen Planeten einfach zu gering. Doch es ist bekannt, daß ein (erdähnlicher) Planet nur zu einem geringen Teil aus fester Masse besteht. Große Teile unserer Erde sind Wasser, und in ihrem Inneren tummeln sich unvorstellbare Mengen von Magma.
Aber wer kann wissen, so die These weiter, ob nicht vielleicht sogar große Bruchstücke außerhalb unseres Sonnensystems geschleudert wurden? Auch die Hunderte von Ringen, die den Saturn umgeben (geschätzte Gesamtmasse: 3,5 Trillionen Tonnen), könnten Überreste des Phaethon sein. Der Uranus besitzt derartige Ringe ebenfalls - neun an der Zahl. Im März 1977 entdeckten James Elliot und Edward Dunham (Cornell University) die ersten sechs Uranus-Ringe. Eric Persson (Las-Campanas-Observatorium, Chile) fand schließlich am 10. April 1978 noch drei weitere.
Der Planet Uranus ist aber noch in anderer Hinsicht interessant. Bis heute ist nicht genau bekannt, wie der Planet zu seiner extrem ungewöhnlichen Achsenlage gekommen ist. Fred Singer von der University von Virginia in Charlottesville, USA, setzte sich mit dieser Frage auseinander, und kam zu dem Schluß, daß die Achse vor der Entstehung seiner Monde gekippt worden sein muß. Hätte sie sich nachher verschoben, so würden die Umlaufbahnen der Monde nicht in der Äquatorebene liegen. Dies würde zu instabilen Wechselwirkungen und Störungen zwischen Planet und Monden führen. Singer kam letztlich zu dem Ergebnis, daß ein gewaltiger Himmelskörper mit Uranus zusammenstieß, der damit die Rotationsachse in der zu beobachtenden Art beeinflußte. Die Uranusmonde könnten nach Singer die Überreste dieses Geschosses sein, die ihn bis heute umkreisen. Somit wären die Uranus-Ringe und seine Monde ebenfalls Spuren der untergegangenen 10. Welt.
Selbst der Pluto wird dann und wann als Fragment dieses Planeten angesehen. Tatsächlich ist der Pluto ein Sonderling in unserem System. Bekanntlich sind die Planeten in zwei Gruppen unterteilt. Erstens, die kleinen inneren mit einer harten Kruste bis einschließlich Mars, und zweitens, die riesigen Gasplaneten im äußeren Bereich. Pluto macht hier eine Ausnahme, denn dieser Miniplanet liegt weit hinter den Gasriesen. Plutos Bahnverlauf um unser Zentralgestirn (in 247,7 Erdenjahre), führt ihn innerhalb dieser Periode sogar 20 Jahre lang näher an die Sonne heran (bis 4,4 Milliarden Kilometer von der Sonne) als der gewaltige Neptun.
Auch der Mond von Pluto, Charon, ist sonderbar. Pluto rotiert in 6,4 Stunden um seine Achse. Charon braucht ebenfalls 6,4 Stunden um seinen Herrn zu umkreisen.
Die Venus wurde ebenfalls mehrmals als hypothetisches Bruchstück von Phaethon erwähnt, da sie sich im Uhrzeigersinn um die Sonne bewegt, alle anderen Planeten aber entgegengesetzt. Aber noch etwas ist interessant: Ein Jahr auf der Venus beträgt 224,7 Erdentage. Ein Venustag aber dauert länger als eines ihrer Jahre, nämlich 243,9 Erdentage.
So ausgefallen die zwei Sonderlinge, Venus und Pluto, in unserem System auch sein mögen, sie sind zweifelsfrei völlig natürliche Planeten - keine Überreste von Phaethon.
Unsere eigene Vergangenheit, so einige Spekulationen, gibt uns Antwort, ob es diesen"Planeten" tatsächlich einmal gegeben hat, und ob Venus und Pluto Bruchstücke von ihm sind. So zeigt uns zum Beispiel eine berühmte Siegelabrollung im Pergamon-Museum zu Berlin ein Nebenbild, das man als Sonnensystem mit Planeten identifizieren könnte. Hier scheint der Künstler der"Einführungsdarstellung" zehn Planeten (und unseren Mond) verewigt zu haben. Ihn war der unbekannte Zehnte also bekannt, und er existierte gleichzeitig mit Venus und Pluto.
Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, daß eine genaue Vergrößerung des Rollsiegels, also des Zylinders, den man in den nassen Ton drückte, mehr als zehn"Planeten" zeigt. Denn man erkennt, daß der Künstler hier zusätzlich noch einige andere Kugeln oder Löcher einritze, die, nach der These der Darstellung unseres Sonnensystems, also auch Planeten entsprechen würden. Die Zeitschrift GRAL des Hobbyforschers und Autoren mehrere sehr guter Bücher Michael Haase hat dazu einige interessante Arbeiten veröffentlicht, die diesen Fakt klar belegen.
Aber auch in Australien und in China finden wir Darstellungen von zehn Planeten, die um ein Zentralgestirn kreisen. Gab es also einen weiteren Planeten im Sonnensystem?
Die heutigen Astronomen winken ab, wenn es darum geht, daß zwischen Mars und Jupiter ein weiterer Himmelskörper planetaren Ausmaßes kreiste. Doch die Frage ist und bleibt interessant, warum auf dem akkadischen Rollsiegel ein heliozentrisches Weltbild dargestellt ist. Da wir aber seit 1931 keine Planeten im Sonnensystem mehr gefunden haben, könnte man auch etwas anderes vermuten. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß hinter Pluto ein oder gar mehr Planeten existieren, die durch ihre geringe Größe bisher unbekannt blieben. Auch kann man spekulieren, daß die anderen Körper des Zylinders Kometen sind, die nur heute als"Planet" auf der Abrollung erscheinen.
Ein Planet, der noch hinter der Umlaufbahn des Pluto liegt, wurde zuerst von Zecharia Sitchin postuliert. Er vertritt in seinen Bücher wie Der zwölfte Planet (München 1989) die Überzeugung, diese Welt sei Heimat der ersten Götter der Sumerer. Sitchin ist überzeugt, der unbekannte Satellit der Sonne bewegt sich in einer elliptischen Umlaufbahn und ist bis heute von außerirdischen Intelligenzen bewohnt. In 3600 Jahren, so Sitchin weiter, umrundet er einmal die Sonne und würde dabei - aufgrund der starken Ellipsenbahn - auch der Erde so nahe kommen, daß seine Anziehungskraft hier auf Erde enorme geologische Aktivitäten verursachen würde.
Dieser intelligent bewohnte Planet, von Sitchin nach sumerischen Mythen Nibiru genannt, soll in den Tagen des jungen Sonnensystems in unser System eingedrungen sein, und bei einer gewaltigen Kollision den zwischen Mars und Jupiter spekulativ angenommenen Planeten vernichtet haben.
Als im Jahre 1996 der Komet Hale-Bobb (links) ein seltenes und medienwirksames Schauspiel am irdischen Himmel vollführte, kamen neue Spekulationen über diesen Planeten jenseits des Pluto auf. So waren in einigen Magazinen (zum Beispiel dem Magazin 2000plus) Artikel zu lesen, die sich mit der Frage auseinander setzten, ob dieser Komet der Planet Nibiru sei bzw. ob Nibiru diesen Planeten folgen würden. Dabei wurden sogar Stimmen laut, die meinten, die Astronomen hätten absichtlich die Umlaufbahndaten des Kometen geändert, da er in Wirklichkeit 3600 Jahre - eben wie Nibiru angeblich - für eine volle Sonnenbahn bräuchte.
Es dauerte auch nicht lange, und im Internet, ausgehend von den USA, tauchten Fotos des Kometen Hale-Bopp auf, die einen zweiten, gewaltigen Himmelskörper zeigten, der zusammen mit dem Kometen seine Sonnenbahn ziehen würde. UFO-Gläubige der extremen Sekte Heaven´s Gate aus den USA sahen darin sogar ein UFO. Dies veranlaßte sie zu einem kollektiven Suizid in dem Glauben, ihre Seelen würden in diesem Raumschiff reinkarnieren. Zusammen mit Roland M. Horn habe ich in meinem Buch UFO-Sekten (Rastatt 1999) ausführliche Recherchen zu diesem Selbstmord Diskutiert. Auch wenn der Chef der Sekte, der ebenfalls nun tote Marshall Applewhite (links), auf der Webseite von Heaven´s Gate sagte, seiner Gruppe sei es egal, ob die Fotos ein UFO zeigen oder nicht, so kursierten dennoch eine ganze Reihe solcher Bilder im Internet und zum Teil auch in einigen Magazinen der UFO-Thematik.
Interessant ist am Rande, daß die ebenfalls Selbstmord und Mord begangene Sekte der Sonnentempler offenbar den Glauben hatte, hinter der Sonne, und zwar exakt gegenüber der Erde befinde sich ein bewohnter Planet. Dieser befindet sich in der gleichen Umlaufbahn wie die Erde, können aber aufgrund seiner Stellung zu dieser nicht gesehen werden. Die Sonnentempler glaubten, sie würden nach einem Suizid dort wiedergeboren werden.
Auch wenn sich diese Aufnahmen als getürkt herausstellten (zum Teil wurden echte Fotos des Kometen mit diesem"Zusatz" versehen), so erhält der Mythos von einem Planeten jenseits von Pluto immer wieder neue Nahrung. Die These des zerstörten Planeten am Platz des heutigen Asteroidengürtels ist inzwischen mehr und mehr in den Hintergrund gerückt. Vor allem deshalb, da astrophysikalische Berechnungen und Computermodelle von der Entstehung unseres Sonnensystems mehr als deutlich aufgezeigt haben, da dort nie ein Planet existiert haben kann. Der Asteroidengürtel ist nach dem heutigen Verständnis der Bildung unseres Systems ein Überrest der sogenannten protoplanetaren Wolke. Diese"Wolke" aus Gas, Staub und anderen Partikeln ging der Entstehung des Sonnensystems voraus. Es handelt sich dabei um eine spiralförmige Scheibenstruktur, die im Laufe der Zeit durch ihre Rotation in ihrem Zentrum die Sonne entstehen ließ. Aus den Resten dieser Wolke entstanden dann die einzelnen Planeten des Systems und ihre Monde. Hinter dem Mars jedoch konnte sich in dieser sehr frühen Epoche der Existenz des Sonnensystem nie ein fester Planet bilden, da die Anziehungskraft des gigantischen Jupiters dies verhinderte. Die Gravitationskräfte, die der Jupiter in unserem Sonnensystem besitzt, haben ihm sogar unlängst den Vergleich mit einem"Staubsauger" eingebracht. Denn der Jupiter zog und zieht auch heute noch zahlreiche Asteroiden und auch Kometen an, die so abgelenkt ihre Bahn ändern und auf dem Jupiter einschlagen. Der Einschlag des Kometen Schoemaker-Levi 9 im Sommer 1994 belegte dies mehr als eindrücklich (rechts). Damals erkannten die Astronomen auch die Gefahr, die von einem solchen Objekt aus den Tiefen des Alls ausgehen kann. Denn wäre Schoemaker-Levi 9 auf der Erde eingeschlagen, so wäre dies das Aus für die Menschheit gewesen. Da der Komet durch die Anziehungskraft des Jupiter in zahlreiche Stücke zerbrach, war es dennoch faszinierend mit anzusehen, daß beispielsweise eines dieser Stücke bei seinem Einschlag eine Wolke in der Jupiteratmosphäre erzeugte, die die Größe unserer Erde hatte!
Der nach der Titius-Bodeschen-Regel in 2,77 AE zu liegen habende Planet X ist also heute mehr denn je zu einem astrophysikalischen Mythos ohne realen Background geworden. Auch wenn tatsächlich im"Hauptgürtel" des Asteroidengürtels, der zwischen 2,1 und 3,3 AE seine Bahn zieht, die meisten Objekte passend zur Titius-Bodeschen-Regel ihren Bahnen ziehen, so handelt es sich hierbei lediglich um Reste der Frühphase unseres Systems (s. z.B.: Ursprung und Entwicklung der Asteroiden, in: Spektrum der Wissenschaft, Nr. 12/1991)
Doch jenseits des kleinen Pluto gibt es keinen solchen gewaltigen Planeten, der die Bildung von mutmaßlich Planeten dort hätte verhindern können. Existiert also dort ein weiter Planet? Heute als Transpluto oder schlicht Planet X bekannt?
Tatsächlich ist auch der Bereich hinter dem Planeten Jupiter kein leerer Raum, sondern dort findet sich eine Art"zweiter Asteroidengürtel". In einem Abstand, der dem 10000 bis 50000 der Entfernung der Erde von der Sonne entspricht, schwirren gewaltige Mengen von Fels- und Eisbrocken umher. Die als"Oortsche Wolke" bekannte Region wir nach vorsichtigen Schätzungen von 1011 bis 1012 Himmelskörper unterschiedlicher Größe und Zusammensetzung gebildet. Dort kreisen sie in ihren Bahnen um die Sonne und treten dann und wann an unsere Erde heran, wenn sie durch gegenseitige Gravitationsbeeinflussung aus ihrem Orbit gestoßen werden und bei Annäherung an die Sonne einen Schweif auf erhitzen Gasen, Staub und Eis hinter sich herziehen. Ein Komet ist geboren.
Liegt hier, weit außerhalb der bewohnbaren Region des Sonnensystems, in ewiger Kälte und Dunkelheit, ein bislang unentdeckter Planet? Eineige Autoren sagen ja, und billigen diesem sogar intelligente Wesen als Bewohner zu. Auch Zecharia Sitchin nimmt ha mehr oder weniger an, daß dort ein Planet kreist (dieser aber auf einer Ellipse, so daß er sich nicht ausschließlich in der Oortschen Wolke befindet).
Auch dieser Mythos erhielt ab 1998 neue Nahrung. So berichteten 1998 in Medien von einer Geheimnisvollen Kraft im All (so die dpa am 7. Oktober), die Sonden auf ihrem Weg an den Rand des Sonnensystems abbremsen bzw. ablenken würde. Der Astronom John Anderson vom Laboratorium für Strahlenantriebe in Pasadena, Kalifornien, USA, sagte in einem Interview, daß er schon seit 1980 (damals passierten sie den Saturn) an den beiden Sonden Pioneer 10 und 11 - Pinonee 11 ist seit November 1995 außer Funktion und die Signale von Pioneer werden seit 1997 nicht mehr verfolgt - ungewöhnliche Schwankungen in der vorausberechneten Flugbahn festgestellt habe. Auch an den Sonden Galileo (Start 1989) und Ulysses (Start 1990) konnten diesen mysteriösen Bahnabweichungen nachgewiesen werden.
Die Printmedien spekulierten 1998, was hier vor sich gehen könnte. Die Bild sprach am 7. Oktober von"unsichtbarer Materie" (sogenannte Schwarze Materie) und von"einem Rätsel". Aber auch die Neue Züricher Zeitung (30. September), die Süddeutsche Zeitung (29. September) und sogar das angehende Wissenschaftsmagazin New Scientist (12. September) und viele andere Medien sprachen von einem ungeklärten Phänomen im All.
Genau ein Jahr nach dieser sonderbaren Entdeckung der Bahnabweichungen von Sonden, wurden die Gläubigen eines weiteren Planeten hinter Pluto erneut in ihrer Annahme bestärkt. Sollten die Abweichungen nun tatsächlich durch einen zusätzlichen Planeten zustande kommen?
John B. Murray von der Open University in Großbritannien studierte die Bahnzyklen von 13 sogenannten langperiodischen Kometen, und kam zu dem erstaunlichen Ergebnis, daß alle von einem gewaltigen Himmelskörper abgelenkt werden, der 32000 mal weiter als die Erde von der Sonne entfernt ist. Der folgerichtig in der Oortischen Wolke liegende Himmelskörper soll nach Murray mindestens die Masse des Jupiters haben. Maximal wäre das Objekt 10 mal so groß wie der Jupiter, da es sich sonst um einen Brauen Zwerg handelt würde, der heller als Planeten strahlt und somit unlängst entdeckt sein dürfte (Monthly Notices of the Royal Astronomical Society, 11. Oktober 1999).
Da die Modelle von der Entstehung des Sonnensystems eigentlich keinerlei Spielraum für die Entstehung eines solchen Giganten hinter dem Pluto erlauben, der"Planet X" außerdem anders als die anderen Planeten die Sonne umkreisen, vermutet Murray, daß er einstmals aus dem interstellaren Raum in unser System gedrungen ist. Er bildete sich im Orbit einer unbekannten Sonne, wurde dann irgendwann und irgendwie von dort"abgestoßen" und kam so nach einer unendlich langen Reise in das Schwerkraftfeld unserer Sonne.
Murray ist von der Richtigkeit seiner Analysen und Daten überzeugt. Betont aber ausdrücklich, daß ein solch phantastisches Szenario anhand der bisher wenigen Ergebnisse nicht belegt werden kann. Auch John Matese von der University of Lousiana in Lafayelle, USA, führte ähnliche Berechnungen durch, und kam gleichfalls zu ähnlichen Resultaten. Er ist geneigt, die These von Murray in Betracht zu ziehen.
In einer Tickermeldung vom 30. September 1999 von Bild der Wissenschaft online wurden die ungewöhnlichen Bahnabweichungen der Bahndaten von Pioneer sogar direkt mit einem Himmelsobjekt hinter Pluto in Verbindung gebracht. Forscher um den Wissenschaftler Giacomo Giampieri vom Queen Mary and Westfielt College, London, und Kollegen vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) stimmen darin überein, daß ein Körper aus dem Kuipergürtel durch seine Masse und damit verbundene Gravitation dafür verantwortlich ist. Dieser Gürtel bildet den"Innenteil" der Oortschen Wolke, aus dem zum Beispiel auch der Komet Halley stammt. Von einem gigantischen Planten wie Murray sprachen sie aber nicht.
Auch der berühmte Astronom Carl Sagan berichtet 1994 in seinem Buch Pale Blue Dot (New York) von diesen Objekten und den Abweichungen von Sonden. Er schreibt unter anderem:
"Größere Welten, richtige Planeten existieren vielleicht sogar in der Finsternis jenseits von Pluto. Doch je weiter sie von uns entfernt sind, um so schwieriger ist es, sie zu entdecken. Sie können allerdings nicht gleich hinter Neptun liegen, denn dann hätte ihre Gravitation die Umlaufbahnen von Neptun und Pluto sowie die Route der Raumsonden Pioneer 10 und 11 sowie Voyager 1 und 2 merklich verändert."
Nun, und genau das scheint jetzt der Fall zu sein. Professor Sagan meinte aber, daß die Objekte in dem Kuipergürtel bzw. der Oortischen Wolke durchaus"Planeten" sind. Auch wenn sie nur maximal einige hundert Kilometer im Durchmesser messen.
Die Autoren, die der Meinung sind, daß hinter dem Pluto tatsächlich ein 10. Planet existiert, sind begeistert. So scheinen doch die aktuellen Forschungen diese These zu bestätigten, auch wenn man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genügend Daten vorliegen hat. Zecharia Sitchin postulierte bereist im Jahre 1976 die These, daß ein Planet von außerhalb unseres Systems hier eingedrungen ist. Er glaubt, der Planet, von ihm Marduk nach dem babylonischen Stadtgott genannt (= der postulierte Planet Nibiru), drang bis in das innere des Sonnensystems, zerstörte den Planeten Tiamat, der zwischen Mars und Jupiter lag, und ließ so die Erde entstehen und wurde in seine elliptische Bahn um die Sonne gedrängt.
Dieses Katatstrophenszenario, daß an den Autor Immanuel Velikovsky (Welten im Zusammenstoß. München 1994) aus den sechziger Jahren erinnert, wird von der modernen Astronomie strickt abgelehnt. Auch wenn unser Sonnensystem von Spuren gewaltiger Katastrophen gezeichnet ist - man denke an die Schräglage der Rotationsachse des Uranus und die zahllosen Krater auf Monden und Planeten -, lehnen sie die Existenz einen Planeten hinter dem Mars ab.
Doch Zecharia Sitchin und seine Anhänger sind nicht nur der Meinung, daß der Planet Nibiru hinter Pluto existiert, was man aufgrund der neuesten Entdeckungen vielleicht annehmen könnte, sondern daß er in einem anderen Sonnensystem entstand. Die Anhänger sind sich aber uneins, ob er bewohnt hierher gekommen ist, oder sich auf der Erde und den von Sitchin als 12ten Planeten bezeichneten Himmelskörper Leben autark entwickelte. Daß sich ein Planet, bewohnt von intelligenten Wesen, durch den interstellaren Raum bewegt, eine Kollision übersteht und nun einen festen Orbit hat, ist nicht mehr als wissenschaftliche Nonsens. Die Zeiten, die ein Planet von einem anderen Stern zu unserer Sonne benötigen würde, sind gar nicht abzuschätzen. Da man wohl nicht behaupten kann, er habe sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt (wer sollte ihn soweit beschleunigen?), ist ein Überleben einer mutmaßlichen Zivilisation auf diesem"Eindringling" wohl das, was man heute ein Wunder nennt. Wunder Nummer zwei wäre dann, daß dieser Plante die Kollision mit dem angeblich einst vorhandenen Planeten Tiamat zwischen Mars und Jupiter überstand (und nebenbei die Erde schuf).
Doch wir dürfen dabei auch nicht die neuesten Forschungen nach Leben auf der Erde übergehen. So belegen eindrückliche Untersuchungen von Lebenspuren auf dem Grund der Ozeane in der Nähe von sogenannten Schwarzen Rauchern - eine Art Galsiere - und unter dem ewigen Eis der Pole, daß auch dort Lebewesen existieren. In der Nähe der Schwarzen Raucher (bis zu 6500 Meter tief) fühlen sich beispielsweise Lebewesen pudelwohl, die eine Wassertemperatur von 80 bis 100 °C haben können. Sie leben von Energie aus dem Inneren der Erde, sahen nie die Sonne, brauchen keinen Sauerstoff und verwenden zum Teil sogar Schwefelsufid als Nahrung. So etwa Würmer bei den Azoren. Die bakterienartigen Lebewesen mit Namen Archäa können in kochendem Wasser ebenso überleben, wie unter kilometerdricken Eis und im Vakuum des Alls. Ihnen macht auch die tausendfache Dosis für den Menschen tödlicher Gammerstrahlen nichts aus. Und Experimente von Claude-Alain Roten am Institut de Cénétique et de Biologie Microbiennes, Universität Lausanne, Schweiz, haben erbracht, daß die Bakterien auch überleben, wenn man mit einer Kanonenkugel auf sie schießt. Interessant ist auch, daß sie genetisch eher mit höherem Leben verwandt sind, als mit Bakterien (s.:, Leben im All, in: P.M. Nr. 2/2000 / Vorstoß in die Tiefsee, in: Spiegel, Nr. 31/1998). Solche Entdeckungen veranlaßten auch einige Forscher zu spekulieren, daß auf dem Jupitermond Europa, der von einer Eisschicht überzogen ist, unter der sich flüssiges Wasser befindet, Leben in dieser Art existieren könnte.
Aber von Leben nach Art von solchen und ähnlichen primitiven Bakterien bis hin zu raumfahrttechnisch aktiven Intelligenzen, sind es Dimensionen!
Wir sehen, daß der Mythos vom 10ten Planeten in einem Netzt auch Tatsachen, Spekulationen und interessanten Forschungsergebnisse verwoben ist. Niemand will eine möglich Existenz eines Planeten hinter Pluto definitiv ausschließen; gleich wie groß er sein mag. Auch wenn man heute sogar zum Teil auch den kleinen Pluto nicht mehr als Planet sehen will. Doch das Bild eines intelligent belebten Himmelsobjektes dort ist, auch wenn zum Beispiel Alan Stern, Southwest Research Institute, vermutet, daß die äußeren Welten einschließlich der Monde Stoffe besitzen, aus denen organische Materie entstehen kann, eher abzulehnen.
Die Suche nach der Heimat der"Götter", der intelligenten Wesen, die hier einst auf Erden waren, muß woanders begonnen werden.
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