- Nur mal zur Klärung - dottore - R.Deutsch, 14.08.2001, 09:50
- Re: Erklärungsversuch - Ecki1, 14.08.2001, 10:10
- Re: Erklärungsversuch - R.Deutsch, 14.08.2001, 10:31
- Re: Erklärungsversuch - Ecki1, 14.08.2001, 10:57
- Re: Kleine Umfrage - R.Deutsch, 14.08.2001, 12:42
- Re: Kleine Umfrage - Ecki1, 14.08.2001, 13:54
- Re: Erklärungsversuch - Diogenes, 14.08.2001, 14:33
- Re: Erklärungsversuch - Ecki1, 14.08.2001, 14:47
- Re: Erklärungsversuch - dottore, 14.08.2001, 19:27
- Re: Erklärungsversuch - immer noch kompliziert, sorry! - dottore, 14.08.2001, 19:17
- Re: Erklärungsversuch - Ecki1, 14.08.2001, 14:47
- Re: Kleine Umfrage - R.Deutsch, 14.08.2001, 12:42
- Re: Erklärungsversuch - leider wird es immer komplizierter - dottore, 14.08.2001, 18:19
- Re: Erklärungsversuch - leider wird es immer komplizierter - PuppetMaster, 14.08.2001, 18:20
- Re: Erklärungsversuch - leider wird es immer komplizierter - dottore, 14.08.2001, 19:34
- Re: Erklärungsversuch - leider wird es immer komplizierter - PuppetMaster, 14.08.2001, 18:20
- Re: Erklärungsversuch - Ecki1, 14.08.2001, 10:57
- Re: Erklärungsversuch, der mir sehr gefällt! - dottore, 14.08.2001, 17:23
- Re: Erklärungsversuch - R.Deutsch, 14.08.2001, 10:31
- Re: Nur mal zur Klärung - dottore - dottore, 14.08.2001, 14:41
- Re: Erklärungsversuch - Ecki1, 14.08.2001, 10:10
Re: Erklärungsversuch - leider wird es immer komplizierter
Hi,
>ja, ich glaube das will dottore sagen, aber ich finde die Erklärung, dass dabei eine genormte Edelmetallmenge gegen eine Leistung getauscht wurde einfacher, klarer und plausibler und verstehe nicht, warum diese Erklärung als falsch ausgeschlossen werden muss.
Das Problem ist: Die Edelmetallmenge wird nicht gegen eine Leistung getauscht. Warum sollte jemand eine Leistung, die er erbracht und jetzt vermarktbar hat, in Edelmetall tauschen?
Angenommen er hat Fische gefangen. Die sind jetzt vermarktbar und will jetzt Brot haben, weil er Hunger auf Brot hat. Warum sollte er den Umweg über Metall gehen?
Das haut also nicht hin.
Wenn jemand etwas gegen Edelmetall tauscht, dann verzichtet er auf einen künftigenErtrag, nicht auf eine gegenwärtig von ihm benötigte andere Ware.
Er will mit Hilfe des Metalls (kein Verfall!) offenbar etwas später tauschen, von dem er aber nicht sicher weiß, ob und in welcher Menge er es dann bekommen kann. Diese Unsicherheit lässt er sich bezahlen - eben mit mehr als ein vorgestellter (!) Kassapreis ausmachen würde.
Also: Er hat ein Boot zum Fischen. Das Boot bringt täglich 1000 Fische. Er verkauft das Stück (Boot), tauscht es also gegen Gold.
Jetzt muss er auf seinen Ertrag von 1000 Fischen täglich verzichten. Er stellt sich vor, in 10 Tagen ein neues, besseres Boot gegen sein jetzt bei ihm befindliches Gold tauschen zu können. Ein Fisch kostet 1 g Gold (gedachter Preis).
Wenn er jetzt sein altes Boot gegen 1000 g Gold tauscht, macht er einen Verlust, da er nicht nur einen Tag, sondern zehn Tage lang auf seinen Bootsertrag verzichtet (= Summa 10000 Fische).
Also gibt er sein Boot nur her, wenn derjenige, der ihm Gold dafür anbietet, ihm zunächst 1000 Fische mal je 1 g (= 1 Kilo Gold) dafür bietet.
Dann hat er den Preis, den er für seine Fische in der Zwischenzeit erlösen hätte können, in den Preis für sein altes Boot (ausgedrückt in die Gewichtsmenge Gold, die er verlangt) eingebaut.
Dieses Beispiel bezieht sich in etwa nur auf den Ersatz eines Bootes, das 1000 Fische täglich bringt, durch ein anderes Boot, das ebenfalls 1000 Fische täglich bringt.
Da ein neues Boot aber möglicherweise 2000 Fische bringt und die 2000 Fische, die er nach Einsatz des neuen Bootes fangen wird, den Fischpreis (gedacht als 1 g Gold) im Preis auf je 0,1 g Gold sinken lassen (gedachter Preis), mindert sich auch das Gewicht des von ihm geforderten Goldes, das er während der Zeit hält, in der er statt des Bootes (ertragbringend) das Gold (ertraglos) besitzt.
Er fordert nur 0,2 Kilo Gold.
Da dieser Prozess natürlich laufend und in allen Varianten Statt findet, sich ständig verbreitert, weil sich die Märkte vergrößern usw. und obendrein diverse Variablen hat (Zeit, Preis, Gewichtsmengen, Zustand des alten Stücks, Zustand und Ertragskraft des erwarteten neuen Stücks usw.), können theoretisch nur Näherungslösungen versucht werden.
Wie es der Markt dann konkret handhabt und diese Handhabungen von den Marktteilnehmern eingeschätzt werden und wurden (Erfahrungstatsachen), ergibt sich dann aus dem konkreten Wirtschaften heraus von selbst.
Jedenfalls ist ein [b]Barkauf Ware (sofort verfügbare und sofort zu konsumierende Ware!) gegen Edelmetall ganz und gar unsinnig. Wer Edelmetall akzeptiert, abeitet immer mit Zeitüberbrückungsvorstellungen, weshalb immer eine Option eingebaut sein muss - egal, ob sie später aufgeht oder nicht.
Und da es immer einen Edelmetallbesitzer vor dem jeweiligen Edelmetallbesitzer gegeben haben muss, ist dieser Prozess vorwärts und rückwärts beliebig fortzusetzen bzw. fortgesetzt denkbar.
Bis wir wieder an die erste Produktionsstätte von Edelmetall kommen, die ihrerseits mit etwas, das nicht Edelmetall sein kann, vorfinanziert sein muss. Dabei kommen dann jeweils andere Waren in Frage, die - sofern es nicht Direktkonsumwaren sind - ihrerseits mit eingebauten Optionen operieren müssen, z.B. andere Waren mit flacherer Verfallskurve über die Zeit als Direktkonsumgüter.
Was bin ich froh, dass unsere Vorfahren, dies alles einfach ausprobiert und gemacht haben (trial & error) und nicht davor lange theoretische Überlegungen anstellen mussten, bevor sie mit dem Wirtschaften gestartet sind!
Gruß
d.
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