- Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - Sascha, 14.08.2001, 15:10
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - PuppetMaster, 14.08.2001, 15:20
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - Sascha, 14.08.2001, 15:32
- Re: Staatsverschuldung.. Umtauschkurs an den Osten und eine kleine Gemeinheit - nereus, 14.08.2001, 16:14
- Re: Staatsverschuldung.. Umtauschkurs an den Osten und eine kleine Gemeinheit - Sascha, 14.08.2001, 16:51
- Sascha!.. Umtauschkurs an den Osten und jetzt auch wieder einfarbig ;-) - nereus, 14.08.2001, 20:49
- Danke nereus für diese ausführlichen und interessanten Informationen.Viele Grüße (owT) - Sascha, 15.08.2001, 01:20
- Sascha!.. Umtauschkurs an den Osten und jetzt auch wieder einfarbig ;-) - nereus, 14.08.2001, 20:49
- Re: Staatsverschuldung.. Umtauschkurs an den Osten und eine kleine Gemeinheit - Sascha, 14.08.2001, 16:51
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - McMike, 14.08.2001, 16:22
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - Sascha, 14.08.2001, 16:49
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - McMike, 14.08.2001, 17:43
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - dottore, 14.08.2001, 19:45
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - Sascha, 14.08.2001, 19:59
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - wasil, 14.08.2001, 21:56
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - Sascha, 14.08.2001, 16:49
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - PuppetMaster, 14.08.2001, 16:56
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - Sascha, 14.08.2001, 17:29
- Re: Staatsverschuldung.. Umtauschkurs an den Osten und eine kleine Gemeinheit - nereus, 14.08.2001, 16:14
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - Sascha, 14.08.2001, 15:32
- Re: Staatsverschuldung hat sich in zehn Jahren verdoppelt - PuppetMaster, 14.08.2001, 15:20
Sascha!.. Umtauschkurs an den Osten und jetzt auch wieder einfarbig ;-)
Hallo Sascha!
Im Buch von Bruno Bandulet"Das Maastricht Dossier" Verlag Langen Müller/Herbig von 1993 kann man auf Seite 68 folgendes nachlesen:
.. Rechtzeitig zum Stichtag des 01. Juli 1990 schaffte eine Flotte von Lastwagen frisch gedruckte Banknoten im Betrag von 27,5 Milliarden DM und mit einem Gesamtgewicht von 460 Tonnen auf das Territorium der DDR.
Kinder unter 14 Jahren konnten maximal 2000 Mark 1:1 umtauschen. Erwachsene bis 59 Jahre maximal 4000 und Erwachsene über 59 Jahre maximal 6000 Mark. Ansonsten wurden zwei Mark der DDR auf eine Deutsche Mark umgestellt. Daraus ergab sich ein durchschnittlicher Umtauschsatz von 1,8 DDR-Mark zu einer Deutscher Mark.
Die DDR-Spareinlagen betrugen übrigens 182 Milliarden DDR-Mark und die Einlagen der ostdeutschen Betriebe beliefen sich auf 57 Milliarden.
Vorhin hatte ich auch noch etwas zu einem noch höheren Umtauschkurs (1:4) geschrieben. Ich war der Meinung bei der Abwicklung der Betriebe bzw. der Verbindlichkeiten im Außenhandel mal was davon gelesen zu haben.
Habe darüber aber jetzt nichts gefunden und es muß daher vorerst zurückgenommen werden.
Übrigens der Umtausch der Spargelder der Ost-Bevölkerung war eigentlich nicht das Problem. Das ein noch viel höherer Schuldenberg aufgetürmt wurde als notwendig hatte z.B. diesen Grund:
Seite 69: die Begriffe in Klammern sind von mir
.. Auf der Aktivseite der DDR-Bilanz standen damals 397 Milliarden DDR-Mark Kredite an inländische Kreditnehmer, davon 231 Milliarden an Betriebe und über 102 Milliarden an das Wohnungswesen. Diese Kredite wurden bei der Währungsunion halbiert und in harte Deutsche Mark umgewandelt..
Entscheidend bei unserer Betrachtung ist, daß diese 397 (Mias Ostmark) keine Kredite im marktwirtschaftlichen Sinn waren - so wie die DDR-Mark keine echte und schon gar keine konvertierbare Währung war. DDR-Banknoten waren nichts anderes als Bezugsscheine für knappe Konsumgüter. Und die DDR-Kredite waren nichts anderes als das Ergebnis von bilanztechnischen Manipulationen. Es waren keine Kredite im betriebswirtschaftlichen Sinn, die zum Zweck realer Investitionen vergeben wurden.
In der DDR existierten nie funktionierende Geld-, Kredit- und Kapitalmärkte. Es gab kein Bankensystem das mit dem Westen im entferntesten vergleichbar gewesen wäre. Sowohl Währung als auch inländische Schulden der DDR waren fiktiv, man hätte beide am Tag der Währungsumstellung ausbuchen und spurlos verschwinden lassen können...
In der sozialistischen Planwirtschaft, wo auch die Investitionsgütervon oben zugeteilt wurden, konnten sich die Betriebe gar nicht am Kapitalmarkt verschulden, weil es keinen gab. Die Betriebe wurden vielmehr willkürlich und auf Anweisung der zentralen Behörden belastet, zum Beispiel wenn sie Steuern an den Staat abführten, obwohl sie mit Verlust produzierten. Ein erheblicher Teil der DDR-Betriebsschulden erklärt sich tatsächlich daraus, daß die Betriebe gezwungen wurden, sich zu verschulden, um Steuern zu zahlen, obwohl sie rote Zahlen schrieben. Auch wenn sie Investitionsgüter aus dem Westen importierten, durften sie diese nicht etwa aus Gewinnen finanzieren. Sie mußten den Einfuhrpreis, der von Ostberlin zudem künstlich überhöht wurde, mit einem neu aufzunehmenden Kredit begleichen...
Es wäre vernünftig und naheliegend gewesen, diesen Berg von Scheinschulden am Tag der Währungsumstellung, dem 01. Juli 1990, mit einem Federstrich verschwinden zu lassen oder ihn zumindest radikal abzuwerten, zum Beispiel auf 10 oder 5 %. Nur weil Bonn diesen Weg nicht gehen wollte, entstand die sogenannte DDR-Erblast. Unechte Schulden in einer unechten Währung wurden in echte Schulden in einer wirklichen Währung umgewandelt - nämlich in Deutsche Mark. Und sie wurden überdies real aufgewertet, um schätzungsweise 300 bis 400 %. Unter dieser neuen Schuldenlast mußte de mitteldeutsche Wirtschaft zusammenbrechen - um so mehr, als der alte DDR-Zinssatz von 0,5 % auf westdeutsches Niveau angehoben und damit vervielfacht wurde.
Tja lieber Sascha, das ist doch sicher mal nicht wenig interessant oder?
Unter solchen Bedingungen hätten auch zahlreiche gutgehenden Westfirmen den Offenbarungseid geleistet.
Das ist sicher einer der Gründe warum die"Innere Einheit" noch immer nicht recht gelungen ist. Dieses Ausbluten ihrer Betriebe haben die Arbeitnehmer im Osten natürlich leibhaftig mitbekommen und fanden das eben nicht nur lustig.
Die DDR-Wirtschaft war zweifellos marode, keine Frage. Aber wenn man einem Behinderten beide Krücken wegnimmt und ihm zwei Zentner schwere Säcke auf die Schultern läd darf man sich nicht wundern wenn er nach wenigen Metern nicht nur strauchelt sondern ziemlich heftig auf die Nase fällt.
Und nun darfst du nur einmal, nicht dreimal, raten wer für diese Scheinkredite die Zinsen eingestrichen hat und wahrscheinlich auch heute noch einstreicht?
In Mainhattan werden sich nach diesem Coup einige in die Hose gemacht haben vor Vergnügen.
mfG
nereus
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