- Zahlungsausfälle bei Unternehmensanleihen auf 9-Jahres-Hoch.... - Tofir, 17.08.2001, 22:02
Zahlungsausfälle bei Unternehmensanleihen auf 9-Jahres-Hoch....
Zahlungsausfälle bei Unternehmensanleihen auf 9-Jahres-Hoch
New York, 16. August (Bloomberg) -Immer mehr Unternehmen in den USA können ihre Anleihen nicht bedienen. Die Anzahl der Zahlungsausfälle stieg im Juli mit über 8 Prozent auf den höchsten Stand seit neun Jahren, berichtete Moody's Investors Service. Der Anstieg wird teilweise durch die Telekomgesellschaften verursacht, die ihren Zinszahlungen nicht nachkommen konnten und Konkurs anmelden mussten.
Die Ausfallquote stieg auf 8,29 Prozent, nachdem 17 Emittenten ihre Anleiheverbindlichkeiten über 7,7 Mrd. Dollar im Juli nicht bedienen konnten. Dies war die höchste Quote seit März 1992. Die Ratingagentur rechnet damit, dass die Zahlungsausfälle bei Unternehmensanleihen Anfang 2002 mit rund zehn Prozent den Gipfel erreichen.
"Die höhere Ausfallquote bietet günstige Kaufgelegenheiten, sofern Sie ihr Research anständig machen, um das Kreditrisiko zu begrenzen," meint Stephen Adizzoni, Fondsmanager bei SMH Capital Advisors in Fort Worth. An der Spitze der Zahlungsausfälle im Juli rangiert Comdisco, die ihre Anleihen über 2,8 Mrd. Dollar nicht bedienen konnte, berichtet David Hamilton, Direktor bei Moody's. Die Computerleasing- und Internet-Investment-Gesellschaft Comdisco musste Gläubigerschutz nach Kapitel 11 beantragen."Das Wirtschaftswachstum schwächt sich ab, dadurch steigt die Ausfallquote," bringt es Hamilton auf den Nenner.
Die Ausfallquote misst den Prozentsatz der Zahlungsausfälle bei 1.700 Junk-Bond -Emittenten in den letzten zwölf Monaten. Die Quote ist seit März 1995 gestiegen, damals gab es nur bei 1,21 Prozent der Firmen Zahlungsausfälle, zeigen die Daten von Moody's. In diesem Jahr konnten 154 Emittenten ihren Zahlungsverbindlichkeiten über 61,9 Mrd. Dollar nicht nachkommen.
Die größten Zahlungsausfälle gab es letzten Monat mit 1,9 Mrd. Dollar im Telekomsektor. Das entspricht 30 Prozent des Dollarvolumens, informiert Hamilton."Ende der neunziger Jahre stiegen die Investitionen in spekulative Geschäftsstrategien explosionsartig an, und ein Großteil davon war im Telekomsektor," berichtet er. Zu den säumigen Telekom-Emittenten im letzten Monat gehörte auch Dolphin Telecom Plc. Die britische Tochtergesellschaft der kanadischen Telesystem International Wireless Inc. hat Anleiheverbindlichkeiten von 911,8 Mio. Dollar. Polaroild Corp., der größte Hersteller von Sofortbildkameras, konnte im Juli die Zinszahlungen für ihre Anleihen über 575 Mio. Dollar nicht bedienen.
Die Zahlungsausfälle erreichten 1991 mit 13,1 Prozent den höchsten Stand seit der Weltwirtschaftskrise. Historischer Höchststand war 1934 bei 16,3 Prozent. Der historische Tiefststand lag 1970 bei 0,3 Prozent, teilt Hamilton mit.
Die folgende Tabelle zeigt die Zahlungsausfälle bei Junk Bonds im Juli:
Gesellschaft Betrag Grund
(in Mio. Dollar) Amresco, Inc. 362,33 Kapitel 11 Arch Communications 130,00 Keine Zinsen gezahlt Brunner Mond Group PLC 195,04 Keine Zinsen gezahlt Classic Cable, Inc. 466,50 Keine Zinsen gezahlt Coeur d'Alene Mines 123,41 Tausch in Anleihen mit
schlechteren Konditionen Comdisco, Inc. 2.821,50 Kapitel 11 Dolphin Telecom PLC 766,67 Konkurs Global Telesystems 571,90 Keine Zinsen gezahlt HMT Technology Corp. 230,00 Keine Zinsen gezahlt IFCI Limited 100,00 Keine Zinsen gezahlt Keystone Consolidated 100,00 Keine Zinsen gezahlt Metricom, Inc. 300,00 Kapitel 11 Polaroid Corporation 575,00 Keine Zinsen gezahlt Real Software Group NV 22,80 Keine Zinsen gezahlt Sterling Chem. Holdings 191,75 Kapitel 11 Sterling Chemicals 720,00 Kapitel 11 Woods Equipment Co 51,93 Keine Zinsen gezahlt
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Und das dürften nur die ersten Takte der Ouvertüre sein!
Gruss
tofir
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