- IWF will Argentinien unterstützen - Sascha, 18.08.2001, 02:52
IWF will Argentinien unterstützen
Kredit des Währungsfonds soll Zahlungsfähigkeit sichern - Details noch ungeklärt
<font size=5>IWF will Argentinien unterstützen</font>
HANDELSBLATT, 17.8.2001
ang BUENOS AIRES. <font color="#FF0000">Ein erneutes Hilfspaket des Internationalen Währungsfonds (IWF) für Argentinien scheint beschlossene Sache</font>. Stündlich wurde am Donnerstag die offizielle Ankündigung der Währungshüter über eine <font color="#FF0000">Aufstockung der Finanzmittel für Argentinien um 6 bis 8 Mrd. $ zur Stützung der Zentralbankreserven erwartet</font>. An den Details des neuen Deals wird jedoch vermutlich noch einige Zeit verhandelt werden.
Die anhaltende Skepsis der Währungshüter und Analysten über die Durchsetzbarkeit des neuen Sparkurses (für das laufende Jahr will die Regierung einen ausgeglichenen Haushalt erreichen) erhielt neue Nahrung angesichts der vorläufigen Steuerergebnisse im August. Erste Schätzungen gehen von einem <font color="#FF0000">Rückgang der Steuereinnahmen um 10 % im Vergleich zum Vorjahr </font>aus. In diesem Szenario reichen auch die bereits durchgeführten 13 %igen Gehaltskürzungen bei Beamten und Rentnern nicht aus, um den per Gesetz vorgeschriebenen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen.
Ein wichtiger Punkt bei den Verhandlungen sind die Finanzen in den Provinzen. Die argentinischen Provinzen verzeichnen jährlich ein Defizit von 3 Mrd. $. Der IWF fordert auch bei den Provinzen eine Nulldefizitpolitik und eine entsprechende Modifizierung des bestehenden Finanzausgleichsabkommens mit der Zentralregierung.
Eine Lösung für die schnelle Disziplinierung der <font color="#FF0000">finanzschwachen Provinzen, wo teilweise seit Wochen keine Gehälter mehr gezahlt werden können</font>, bietet die zinslose föderale Anleihe"Lecop" mit fünf Jahren Laufzeit, die Wirtschaftsminister Domingo Cavallo diese Woche vorstellte. Der Lecop soll eine Reihe von Bonds ersetzen, welche die einzelnen Provinzen bereits für Gehaltszahlungen emittierten. Die Zentralregierung wird Lecops als Zahlungsmittel für Steuern akzeptieren und im Gegenzug die Transferzahlungen an die Provinzen mittels dieser Ersatzwährung leisten. Auf diese Weise können die Zahlungen auf das Niveau der Steuereinnahmen beschränkt werden. Insgesamt 14 von 23 Provinzen haben dem System bereits zugestimmt.
Die positiven Erwartungen im In- und Ausland über erneute Hilfestellung des IWF zeigten sich in einer Stabilisierung der Zentralbankreserven und der lokalen Einlagen in privaten Banken, sowie in einer leichten Erholung argentinischer Bonds auf den internationalen Finanzmärkten. <font color="#FF0000">Mittelfristig sehen Anleger jedoch geringe Chancen, dass Argentiniens Finanzsystem die Krise überlebt</font>. <font color="#FF0000">Das demonstrieren die Devisentermingeschäfte: Der bisher noch 1:1 an den Dollar gebundene Peso wird in einjährigen Forward-Geschäften mit 1,45 Pesos pro Dollar gehandelt. Hier könnten die Spekulanten jedoch falsch liegen: Die argentinische Regierung gab mehr als einmal zu verstehen, dass sie eine vollständige Dollarisierung einer Abwertung vorziehen würde, um eine Hyperinflation zu vermeiden</font>.
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