- Ich mach mal PAUSE! - Oldy, 19.08.2001, 22:17
- Re: Ich mach mal PAUSE! / Gute Idee! - JĂĹKĂĹ, 19.08.2001, 22:40
Ich mach mal PAUSE!
Hier soll nur wieder einmal die Weisheit Dottores und seine Kenntnis der Realwirtschaft aufgezeigt werden. Er schreibt:
5 % Wechsel u.ä. Die Wechselschuldnder (Gläubiger und Schuldner sind aus dem Wechsel gleichermaĂen verpflichtet, Indossierende obendrein) versprechen, die Wechsel nach Fälligkeit zu bezahlen. Sonst Konkurs - und das for ever, da ein geplatzter Wechsel das Schlimmste ist, was einem Kaufmann passieren kann.
Punkt eins, Der Gläubiger, also der Akzeptant des Wechsels ist keinesfalls verpflichtet. Das ist derartiger Unsinn, daĂ ihn jeder Kaufmann als Ignoranten sofort erkennt. Der Gläubiger kann, vorausgesetzt, er indossiert den Wechsel und läĂt ihn sich von einer Bank bevorschussen fĂźr den Vorschuss verantwortlich gemacht werden. Das ist aber etwas ganz anderes.
Punkt zwei. Indossierende, also Leute, welche so einen Wechsel als Zahlung weiter geben, sind dem Empfänger dieser Zahlung erst dann verpflichtet, wenn der Aussteller seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. Das ist auch ein kleiner Unterschied. Es sind nicht ALLE Indossanten verpflichtet zu zahlen, nur einer schÜn säuberlich hinter den anderen.
Punkt drei. Bei Fälligkeit nicht NACH Fälligkeit hat der Aussteller des Wechsels, also der Wechselschuldner den Akzeptanten zu zahlen, Den Akzeptanten und nicht irgend jemand anderen.
Punkt vier. Und nun zur Realität und da ich hunderte solche Fälle erlebt habe, will ich das Schreckensszenario Dottores â Sonst Konkurs - und das for everâ auch noch ins rechte Licht rĂźcken, damit jeder sieht mit welchen Schauermärchen er arbeitet.
Also, ich, Akzeptant eines Wechsels, der geplatzt ist.(Gläubiger - damit das auch klar gestellt ist, weil Dottore oft wie oben Gläubiger und Schuldner verwechselt)
Kunde, Aussteller des Wechsels( Schuldner) nach Anruf.: âTut mir leid, daĂ der Wechsel geplatzt ist, ich dachte, daĂ ich es noch schaffen kĂśnnte..â
Ich: â Wann bekomme ich deinen Ersatzwechsel?â
Kunde: â Ist schon in der Post.â
So funktioniert das in der Realität und nicht nach den Vorstellungen und Albträumen von Dottore.
Und nun am Ende, weil ich ja wahrscheinlich auch eine Bank nie von innen gesehen habe,wie Gesell und da ich ja Null von Geld verstehe, was da mit dem geplatztem Wechsel passierte. Ich hatte meiner Bank, brav indossiert, den Wechsel gegeben und sie hatte ihn meinem Konto gut geschrieben. Als er platzte machte sie vielleicht einen Vermerk ßber den Aussteller, belastete aber sonst einfach mein Konto als Indossant damit und ich bekam den Wechsel mit dem nächsten Kontoauszug zurßck. Nix Konkurs for ever fßr den Aussteller und sonstige Märchen von Dottore. Die Bank nahm dann auch jedesmal den neuen Wechsel des Schuldners - und das sehr oft nach unzähligen geplatzten Wechseln - anstandslos an und schrieb die Summe wieder meinem Konto gut. Also nix mit Konkurs - for ever, die lachhafte Konstruktion von Dottore fßr den Schuldner (Aussteller des Wechsels) und natßrlich auch nicht fßr den Gläubiger (Akzeptanten des Wechsels - in dem Fall ich).
Daà ich den Wechsel indossiert hatte und an die Bank zediert hatte, war eine zweite Sache. In frßheren Zeiten vor der Entwicklung der Banken wurden solche Zessionen oft endlos gemacht, so daà manchmal Alongen an einen Wechsel angehängt wurden wo fein säuberlich einer nach dem anderen der Akzeptanten vermerkt war, weil bei Zahlungsunfähigkeit des Ausstellers des Wechsels immer der Nächste Akzeptant fßr die Zahlung verantwortlich war.
Heute wird das mit einer Zession an die Bank gemacht.
Und wenn jetzt hier einer vom Oldy, der ja bekanntllich Null vom Geld versteht, wissen will, was das alles damit zu tun hat, dann kann ich nur dazu sagen, daĂ indirekt der ewige Wechselaussteller, der sie auch oft platzen lieĂ, mein Kunde, und viele wie er fĂźr die Geldmengenvermehrung verantwortlich waren. Die Banken nehmen nämlich, wie gezeigt, solche Wechsel ohne Wimperzucken und geben dafĂźr Geld her, welches sie sich auf dieselbe Art von der Nationalbank besorgen und die läĂt es einfach drucken, bei Bedarf und wenn sie nicht genug aus RĂźckläufen dafĂźr in der Kassa hat. (Bitte das figurativ zu verstehen - dasselbe wird meistens durch bargeldlose Ăberweisungen gemacht, genau so wie der Wechsel, den ich meiner Bank einreichte keine Bargeldbewegung verursachte und auch, als er platzte, nur einfach von meinem Konto abgebucht wurde.)
Dasselbe wird natĂźrlich auch im GroĂen gemacht und wenn man sieht wie selbst bei den einzigen, wo noch so etwas wie ein echter Handelswechsel die Schuld abdeckt, gearbeitet wird, dann braucht einem nichts mehr wundern.
Dabei mĂśchte Dottore gerade solche Schuldner fĂźr das gesamte Geld haben statt dem Staat, dem ja das Schulden machen verboten werden soll.
Ich werde mich von nun an wieder etwas rarer machen und nicht mehr so viel schreiben.
Langsam werde nämlich ich ärgerlich darßber, was jemand hier erzählen kann und jeder scheint es ihm zu glauben und viele, welche von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, klatschen begeistert Beifall und flegeln dann noch mich an.
Es ist besser, wenn ich versuche mein sicheres Shangri la noch sicherer zu machen, damit es hier fĂźr meine Sippe einen Zufluchtsort gibt, anstelle Hoffnungslosen, welche nur unbedingt einem Untergangsprediger folgen wollen, gegen ihren Willen einen Ausweg zeigen zu wollen.
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