- Armes, reiches Amerika (interessanter Artikel) - Sascha, 20.08.2001, 09:02
Armes, reiches Amerika (interessanter Artikel)
DIESE WOCHE IN AMERIKA
<font size=5>Armes, reiches Amerika</font>
Von MICHAEL BACKFISCH
Kofi Annan ist nicht zu beneiden. Wieder einmal muss sich der oberste Chef der Vereinten Nationen als <font color="#FF0000">Geldeintreiber betätigen: Der Uno fehlen im laufenden Budget 728 Mill. $. Allein die USA stehen mit 463 Mill. $ in der Kreide</font>. Nicht nur, dass Annan erneut mit Bettel-Appellen auf die Tränendrüse drücken muss. <font color="#FF0000">Jetzt schlägt die Stunde der kreativen Buchführung. Die klamme Welt-Organisation bedient sich zur Begleichung anstehender Personalkosten einfach aus dem Uno-Etat für friedenserhaltende Maßnahmen</font>. In diesem Topf befinden sich 900 Mill. $. Das ist jedoch kein überschüssiges, sondern geborgtes Geld: Die Uno hat bislang 70 Länder für ihre internationalen Einsätze noch nicht bezahlt."Wie kommt es, dass wir Cash aus der Kasse für friedenserhaltende Maßnahmen haben?", fragt der Uno-Staatssekretär für Verwaltung und Management, Joseph Connor, <font color="#FF0000">mit gallig-sarkastischem Unterton."Ganz einfach: Ich gebe den Soldaten nichts.</font>" Teppichhändler-Methoden im Online-Zeitalter.
US-Präsident George W. Bush steckt nun in einer politischen Zwickmühle. Zum einen hat er selbst eine neue Welle des Unilateralismus losgetreten. Ob Kyoto-Protokoll oder Raketenabwehrschirm: Die eigenen Interessen werden zum Nonplusultra der Außenpolitik. Konsens, und sei es auch nur aus taktischen Gründen, wird kleingeschrieben. Internationale Organisationen wie die Uno stehen da nicht hoch im Kurs. Zum andern hallt Bush das unilateralistische Echo aus der eigenen Partei entgegen. <font color="#FF0000">Die Republikaner im Repräsentantenhaus haben angekündigt, eine noch aus der Clinton-Ära ausstehende Tranche an die Uno in Höhe von 582 Mill. $ zunächst auf Eis zu legen. Argument der Konservativen: Das Geld soll nur bezahlt werden, wenn gleichzeitig US-Soldaten vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag nicht verklagt werden können</font>.
Eigener Kommentar: Ich glaub' die sind nicht mehr ganz dicht! Sorry aber die meinen wohl echt sie hätten ALLES zu bestimmen.
<font color="#FF0000">Den Republikanern ist das Gericht, das sich mit Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit befasst, ein Dorn im Auge</font>. Nach einem Gesetzentwurf sollen Nicht-Nato-Staaten, die den Internationalen Strafgerichtshof anerkennen, von jeglicher militärischer Unterstützung der USA ausgeschlossen werden. Im Extremfall hat der US-Präsident demnach sogar das Recht, US-Soldaten mit Gewalt aus dem Strafgerichtshof zu befreien. Spötter sprechen vom"Den Haager Invasionsgesetz".
Eigener Kommentar: Komisch, komisch... Warum haben die denn was gegen einen internationalen Gerichtshof. Ham' wir denn was verbrochen...
Derlei harsche Rhetorik geht dem Weißen Haus denn doch zu weit. Die US-Regierung will den Gesetzentwurf der Republikaner, der auch von einigen Demokraten unterstützt wird, entschärfen.
Das ist auch notwendig. Denn Ende September wird Bush eine Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen halten. Bis dahin müssen die Uno-Rückstände aus Washington beglichen sein. Der Präsident der einzig verbliebenen Supermacht mit dem Bettelstab: Das wäre an Peinlichkeit kaum zu überbieten.
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: