- Japan: Nikkei nahe am 17-Jahres-Tief - Sascha, 20.08.2001, 19:57
Japan: Nikkei nahe am 17-Jahres-Tief
Japan
<font size=5>Nikkei nahe am 17-Jahres-Tief</font>
20. Aug. 2001 <font color="#FF0000">Nicht viel Neues aus Japan - außer dass der Nikkei mit 11.257,94 Punkten wieder einmal ein neues Tief markiert</font>, ein 16 1/2-Jahres-Tief. Aber das dürfte wenig überraschend sein für den, der sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung des fernöstlichen Landes befasst. <font color="#FF0000">So hat etwa der Chefstratege der Deutsche Securities Ryoji Musha erst kürzlich einen Absturz bis auf 8.000 Zähler vorausgesagt</font>.
<font color="#FF0000">Die Probleme sind die alten</font>. Nach einem <font color="#FF0000">gigantischen Wirtschaftsboom </font>in den 80er-Jahren und einer <font color="#FF0000">riesigen Börsenbubble </font>kam Anfang der neunziger Jahre die <font color="#FF0000">große Ernüchterung</font>. Der Nikkei stürzte innerhalb von zwei Jahren von seinem Rekordhoch bei knapp 39.000 Punkten auf 15.000 Zähler ab und pendelte seit dem zwischen 15.000 und 20.000 Punkten seitwärts.
<font color="#FF0000">Deflationäre Entwicklung</font>
Nicht nur <font color="#FF0000">sinkende Aktien</font>, sondern auch <font color="#FF0000">drastisch zurück gehende Immobilienpreise </font>führten zu einer <font color="#FF0000">deflationären Entwicklung</font>, die die japanische Politik bis heute nicht überwinden konnte. Ein angeschlagenes Bankensystem und unzureichende Restrukturierung der Wirtschaft stehen zusammen mit einer restriktiven Notenbank der gesamtwirtschaftlichen Erholung im Weg. Lediglich gut geführte Einzelunternehmen können dieser Entwicklung entrinnen und zum Teil sogar exzellente Ergebnisse erwirtschaften.
Im Export sehen viele Ã-konomen einen Ausweg. Würde die Notenbank nur für ausreichend Liquidität sorgen, käme mit großer Wahrscheinlich der Yen unter Druck. Davon könnte die Exportwirtschaft profitieren, ihre Aktivitäten verstärken und damit positive Impulse auslösen. <font color="#FF0000">Aber mit abflauender Weltwirtschaft gerät dieser Strategie immer mehr ins Hintertreffen. Denn wie soll die japanische Industrie in einer dahindümpelnden Weltwirtschaft expandieren können</font>?
Technologieflaute belastet zusätzlich
Gerade der Technologiebereich, eine der japanischen Stärken, steht international unter Druck. So ist es nicht verwunderlich, dass auch Toshiba und andere Unternehmen des Chip-Sektors vor sinkenden Gewinnen warnen und den technologielastigen Nikkei abrutschen lassen. Kyocera und Murata fielen auf die Tiefs des Jahres 1999 zurück."Keiner hat es momentan eilig, in Tech-Werte zu investieren", kommentiert ein Fondsmanager die Lage. Aber auch andere Exporteure wie Fanuc und Honda geraten unter Druck.
Mit Kursgewinnen können eher solche Unternehmen rechnen, die sich restrukturieren. Eine Futjitsu zum Beispiel, die Kostensenkungsmaßnahmen angekündigt hat. Oder auch Matsushita Communication, nachdem es Gespräche gibt, technologisch mit NEC zusammen zu arbeiten. Im Kleinen gibt es so auch in Japan durchaus Erfolgsgeschichten. Aber das große Gesamtbild hellt sich dadurch wenig auf. <font color="#FF0000">Die alten Probleme sind nicht gelöst, auch wenn Koizumi eine gewisse Hoffnung macht</font>. <font color="#FF0000">Zieht man die globale Wirtschaftsschwäche in die Überlegungen mit ein, besteht wenig Anlass, optimistisch zu sein</font>.
Quelle: http://www.faz.net[/b]
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