- MELDUNGEN AM MORGEN - JÜKÜ, 24.08.2001, 09:15
MELDUNGEN AM MORGEN
~ Eine zweite Investorengruppe hat dem angeschlagenen Multimedia-Unternehmen Metabox eine Absage erteilt. Die Gruppe habe Metabox mitgeteilt, an einem Investment unter den gegebenen Bedingungen nicht interessiert zu sein, teilte das am Neuen Markt gelistete Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Über alternative Finanzierungsmöglichkeiten, unter anderem von Aktionärsseite, seien die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. Das Vorstandsmitglied Peter White habe am Donnerstag zudem sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt, teilte Metabox ohne Angabe von Gründen weiter mit.
Bereits am Dienstag hatte Metabox mitgeteilt, die Investorengruppe, die bei der jüngsten Kapitalerhöhung die bereitgestellten Aktien gezeichnet habe, wolle die zugesagte Bareinlage von einer Millionen Euro nun doch nicht leisten. Die Gruppe habe die entsprechenden Vereinbarungen gekündigt. Der vorläufige Insolvenzverwalter bestreite aber die Möglichkeit der Vertragsauflösung und werde den Anspruch auf Zahlung gerichtlich geltend machen, hatte es geheißen.
Der Hersteller von Set-Top-Boxen für einen Internet-Zugang per Fernseher hatte Ende Mai die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Für die zur Fortführung der Geschäfte dringend benötigte Bareinlage waren Ende Juli eine Millionen Aktien zu je einem Euro bereitgestellt worden.
~ Der Softwarehersteller SAP muss nach eigenen Angaben im Zusammenhang mit der Aufstockung seiner Anteile an der US-Firma Commerce One seine Quartalsergebnisse anpassen und hat zudem Commerce-One- Firmenwerte abgeschrieben. SAP halte inzwischen geringfügig mehr als 20 Prozent an Commerce One, teilte der Konzern am Freitag mit. Dadurch müsse die Beteiligung an dem US-Unternehmen auf die"Equity-Methode" umgestellt werden. Dies führe dazu, dass das Finanzergebnis der SAP im ersten Quartal um etwa acht Millionen Euro reduziert werde. Für das zweite Quartal ergebe sich eine Reduzierung um etwa 85 Millionen Euro.
"Die Anpassung betrifft ausschließlich das Finanzergebnis und ist eine rein buchhalterische Maßnahme. Die Cash-Positionen sowie das operative Ergebnis bleiben unverändert", hieß es bei SAP. Die Anpassung im zweiten Quartal sei weitestgehend auf eine einmalige Firmenwertabschreibung bei Commerce One im zweiten Quartal zurückzuführen.
~ Bundeskanzler Schröder hat erneut eine Kurskorrektur
in der Konjunkturpolitik abgelehnt. Er betonte, dass die
Steuerreform, die Entlastungen von 45 Mrd. DM für
Wirtschaft und Verbraucher bringe, langsam ihre Wirkung
zeige.
~ Die deutschen Importpreise sind im Juli um 1,5% gegenüber
dem Vormonat und damit deutlich stärker als
erwartet zurückgegangen. Der Anstieg auf Jahresbasis
ist auf 1,7% (nach 3,6% im Juni) gesunken. Auch die
Produzentenpreise entwickeln sich freundlicher als erwartet.
Gegenüber dem Vormonat sind die Preise um
0,5% gesunken, auf Jahresbasis um 3,1% gestiegen.
~ Die Bundesbank revidierte den Auftragseingang
im Verarbeitenden Gewerbe im Juni nach unten auf minus 2,7
Prozent zum Vormonat nach zuvor gemeldeten minus 2,5 Prozent.
Die ursprünglichen Zahlen für Juni waren vom
Bundesfinanzministerium am 6. August veröffentlicht worden.
~ Die Bundesbank revidierte die Daten für die Erzeugung
im Verarbeitenden Gewerbe auf einen Zuwachs von 0,1 Prozent von
einem Rückgang um 0,4 Prozent. Die ursprünglichen
Zahlen für Juni hatte das Bundesfinanzministerium am 7. August
veröffentlicht.
~ Die Vereinigung des Verarbeitenden US-Gewerbes
(NAM) fordert das Finanzministerium erneut auf, vom
starken Dollar abzurücken. Eine internationale Zusammenarbeit
sei wünschenswert, um zu einer „realistischen
Anpassung“ des Dollar-Niveaus zu kommen.
~ Das Protokoll der geldpolitischen Sitzung vom 26./27.
Juni zeigt eine Mehrheit von 9:1 für die Senkung um 25
Basispunkte. Poole stimmte dagegen, da er in einer
weiteren Zinssenkung ein zu hohes Inflationsrisiko sah.
Einige Mitglieder rechnen damit, dass der Senkungszyklus
kurz vor seinem Ende steht. Alle zeigten sich überrascht
von der Tiefe der Konjunkturabkühlung.
McTeer (nicht-stimmberechtigtes FOMC-Mitglied) befürchtet
einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenrate.
~ Die US-Firma Liberty will Teile des Kabelnetzes von der
Deutschen Telekom kaufen. Der Kaufpreis soll rund 5,5
Mrd. EUR betragen.
~ Hutchison Whampoa will angeblich die verbleibenden
Anteile der Deutschen Telekom (170 Mio. Aktien) abstoßen.
Gerüchte über den Verkauf von Vodafone-Anteilen
in Höhe von 900 Mio GBP wurden inzwischen
dementiert. (Die Erlöse sollen in europäische Mobilfunkaktivitäten
investiert werden, so dass es nicht zu
einem völligen Kapitalabfluss kommen muss)
~ Kuroda (MoF) betont, dass das Kursniveau des Yen
noch immer nicht den Fundamentaldaten entspreche.
Kamei (LDP) fordert einen Nachtragshaushalt von 30
Bio JPY, um die japanische Konjunktur zu fördern.
~ In Japan sind die Umsätze der Supermärkte im Juli landesweit um 4,7% gesunken.
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