- @Euklid wg. Immos - Taktiker, 30.08.2001, 02:26
- Re: @Euklid wg. Immos - Euklid, 30.08.2001, 09:41
- Re: @Euklid wg. Immos - Taktiker, 30.08.2001, 11:01
- Re: @Euklid wg. Immos - Euklid, 30.08.2001, 13:45
- Re: @Euklid wg. Immos - Taktiker, 30.08.2001, 11:01
- Re: @Euklid wg. Immos - Euklid, 30.08.2001, 09:41
Re: @Euklid wg. Immos
Morsche, Euklid!
Danke für Deine Antwort.
Allerdings muß ich gegenhalten:
1) Altbauten
Du sagst ja selber, früher sei solider gebaut worden. Warum also diese Häuser abreißen, wenn sie so gut wärmedämmen?
2) Ansprüche
Nein, unter der Brücke schlafen will niemand. Nur werden sich die Ansprüche extrem runterschrauben, auch die Quadratmeter pro Bewohner. Da können netto sogar mehr Wohnungen verschwinden als dazukommen - weniger Zahlungsbereitschaft pro Quadratmeter -> weniger Einwohner auf noch weniger durchschnittlichem Wohnraum. Eine Todesformel für Immopreise.
3) Home Office
Ich denke schon, dass unterm Strich weniger Platzbedarf bei Heimarbeit anfällt, als wenns in der Firma läuft. Die entsprechend qualifizierten Schichten, die für Heimarbeit in Frage kommen, verfügen bereits über die heimische"Infrastruktur", d.h. Büro des Familienvaters mit Schreibtisch & PC.
4) Gewerbe-Immos:
Hier sind wir uns also einig. Durch Globalisierung, Zentralisierung, Fusionen, Rationalisierung, Wirtschaftsflaute werden dramatisch weniger Gewerbeimmos nachgefragt.
-> Der freiwerdende Platz schlägt aber auf Bodenpreise durch, welche auch die Wohnimmos beeinflussen. Lass uns nur mal den Airport BER Tempelhof schließen oder denken wir uns ein paar Bürohäuser weg, die seit Jahren leerstehen. Der Boden wird billiger!
5) Zentralisierung
Die Tante-Emmas erleben eine Pseudo-Renaissance. Superwenige Vorzeigeläden überleben. Meist nur die für edles Zeugs. In der Breite verschwinden all die Eisenwarenläden, Hifi-Läden, Gardinen-, Küchen-, Teppich, Sport-, Buchläden, Bankenfilialen, Videotheken, kleine Restaurants & Cafes, etc etc.
Werden ersetzt durch große Megastores und ein Ende ist höchstens dergestalt in Sicht, dass die Megastores in der Anzahl nicht mehr so dynamisch wachsen. Die existierenden werden dafür größer & kompletter. Fahrtkosten? In großen Städten entstehen Megastores schon näher am Konsumenten, so dass Fahrtkosten nicht DAS große Gegenargument sind. Für einen Super-Super-Sportstore wie z.B. Karstadt-Sport in Berlin/Zoo gehen dafür 20 Sportgeschäfte im 10km-Umkreis auf die Dauer drauf. Noch versuchen sich viele zu halten, aber ich frage mich, wie die kleinen Miniläden noch konkurrieren wollen? Der Grossist braucht unter Garantie weniger Fläche als all die kleinen Lädchen zusammen und zahlt dafür noch geringere Quadratmeterpreise.
6) Defla
Egal, wie superkurz die Defla wird, muß ich doch nicht in Immos investieren, wo sie gerade beginnt, sich zu entfalten. Ich kaufe doch auch keine Aktien, wenn ich das Topp sehe und argumentiere dann:"Naja, sicher ist sicher, für den nächsten Anstieg bin ich gut investiert."
7) Baumaterialien
Dass viel Billigkrempel umgeht, ist sicher wahr. In der Defla sinken jedoch nicht nur Billigprodukte im Preis, sondern alle Produkte. Die Spannen zwischen Billigkrams & Edelprodukten werden eher weiter fallen, da die Märkte für Edelmaterialien stärker einbrechen werden. Der Aldi- oder Hyundai-Effekt: Während Münchens Edelcaterer Käfer immer weniger verkauft und vereinzelt Nobelkrempel zu Discountpreisen verhökert, erfreut sich Aldi steigender Kundenzahlen. Und die Mittelschicht sagt sich: Ein Hyndai fährt genauso auf vier Rädern, schaffen wir also den teuren Benz jetzt ab. Die Schere wird sich schließen, genauso wie sie sich in Boomphasen geöffnet hat.
In einer starken Verhandlungsposition als Kunde verkauft mir ein Händler sein Qualitätszeugs sooo knapp über EK, dass ich über Billigmaterial gar nicht nachdenken muß. Dann sagt der Benz-Händler zu mir: OK, den gebe ich Ihnen 15% über dem Hyndai-Preis. Dafür verkauft er dann wenigstens 1 Auto pro Woche:-)
<center>
<HR>
</center>

gesamter Thread: