- @Reinhard: Geld und Gold - aus der Bibel! - JÜKÜ, 30.08.2001, 23:36
- Re: @Reinhard: Geld und Gold und die Bibel- und ein Versuch der Ehrenrettung - nereus, 31.08.2001, 08:39
- Re: @Reinhard: Geld und Gold und die Bibel- und ein Versuch der Ehrenrettung - JüKü, 31.08.2001, 10:30
- @Reinhard: Geld und Gold: Verschiedene Phänomene manchmal nah beieinander - Ecki1, 31.08.2001, 10:43
- Re: @Reinhard: Geld und Gold - aus der Bibel! - R.Deutsch, 31.08.2001, 09:45
- Re: @Reinhard: Geld und Gold - aus der Bibel! - JüKü, 31.08.2001, 10:06
- Re: @Reinhard: Geld und Gold - aus der Bibel! / Hier eine Mail dazu: - JÜKÜ, 31.08.2001, 13:09
- Re: Geld und Gold und Bibel! - Jükü! Lade den geheimnisvollen Fremden.. - nereus, 31.08.2001, 14:07
- Re: Jükü! Lade den geheimnisvollen Fremden... /Habe ich schon getan owT - JüKü, 31.08.2001, 14:09
- Re: Geld und Gold und Bibel! - Jükü! Lade den geheimnisvollen Fremden.. - Dimi, 31.08.2001, 14:17
- Re: Geld und Gold und Bibel! - Danke für das Silbergeldsilber:-) - nereus, 31.08.2001, 15:02
- Re: Geld und Gold und Bibel! - Danke für das Silbergeldsilber:-) - Dimi, 31.08.2001, 15:33
- Re: Silbergeldsilber:-) - na sowas? Jetzt geht's - nereus, 31.08.2001, 16:12
- Re: Silbergeldsilber:-) - na sowas? Jetzt geht's - Dimi, 31.08.2001, 16:27
- Re: Silbergeldsilber:-) - na sowas? Jetzt geht's - nereus, 31.08.2001, 16:12
- Re: Geld und Gold und Bibel! - Danke für das Silbergeldsilber:-) - Dimi, 31.08.2001, 15:33
- Re: Geld und Gold und Bibel! - Danke für das Silbergeldsilber:-) - nereus, 31.08.2001, 15:02
- Re: Geld und Gold und Bibel! - Jükü! Lade den geheimnisvollen Fremden.. - nereus, 31.08.2001, 14:07
- Re: @Reinhard: Geld und Gold - aus der Bibel! - Dimi, 31.08.2001, 13:45
- Re: @Reinhard: Geld und Gold und die Bibel- und ein Versuch der Ehrenrettung - nereus, 31.08.2001, 08:39
Re: @Reinhard: Geld und Gold - aus der Bibel! / Hier eine Mail dazu:
Ich bekam folgende Mail, die ich hier komplett rein stellen darf:
[b]
Sehr geehrter Herr Küssner,
geprägte Münzen gab es erst seit 700 v.Chr. Vorher gab es eben Silber, Gold
und Kupfer als kleine Barren mit Einkerbungen als Sollbruchstelle. Um
Kleingeld zu machen wurden die Barren gebrochen und dann gewogen."Schekel",
die israelische Währung war eine biblische Gewichtseinheit. Schon die
Sumerer hatten Edelmetallbarren als bares Zahlungsmittel.
Der staatliche Betrug mit gemünztem Edelmetall trat erst intensiv am Ende
des römischen Reiches auf. Münzverschlechterung war ein allgemeines Übel.
Den Reinheitsgrad von Metall durch das spezifische Gewicht, also durch
Wasserverdrängung zu messen, hat erst Archimedes wohl in Sizilien erfunden.
Ich glaube ich irre mich nicht.
Wenn Sie, wie Sie bekunden, die Bibel lesen wollen, kann ich Ihnen als
Katholik nur empfehlen, sich für das Alte Testament ein Werk über
Archeologie als Begleitbuch zuzulegen, das die Erkenntnisse der letzten 40
Jahre berücksischtigt. Ebenso ein gutes Geschichtsbuch. Sonst verstehen Sie
den richtigen Kontext nicht.
Es ist bei uns Katholiken nicht üblich mit Bibelzitaten um sich zu werfen,
wie es protestantische Amis tun, auch wenn ich persönlich die Bibel gut
kenne. Ein gebildeter Katholik kennt sich auch aus in den
Konzilsentscheidungen, mündlichen Überlieferungen und hat auch einen
Überblick der Kirchenväter. Die Philosophie eines heiligen Thomas von Aquin
sollte auch nicht fehlen, weil er die Lehre der Kirchenväter, aber auch von
Plato und Aristoteles kompelliert hat.
Ich kann Ihnen eine Seite nennen, wo es mehr als nur eine Online-Bibel gibt:
http://www.newadvent.org
Sie finden dort eine umfangreiche Kirchenväterbibliothek inklusive der
apostolischen Väter( unmittelbare Nachfolger der Apostel), die
Douay-Reims-Bibel, eine Enzyklopädie, das katholische Kirchenrecht ( leider
nur das neue von 1984) und die Summa des Thomas von Aquin. Da wir heute
leicht dazu neigen, schnell übereinander herzuziehen, Thomas bringt einen
Artikel, worin er minuziös abhandelt, warum man seinem Nächsten die Schmach
des Errötens ersparen soll. Sehr originell.
Von erheiternder Polemik ist der Brief des Hl. Hieronymus gegen Vigilantius
( engl.:Jerome)
http://www.newadvent.org/fathers/3010.htm
Ein besonders wichtiges Traditionszeugnis ist Buch"Adversus haereses", das
der hl Irenäus von Lyon zwischen 180 - 198 n.Chr gegen die Gnostiker
geschrieben hatte. Irenäus empfing seine Unterweisung noch vom hl Polykarp
von Smyrna in Kleinasien, der selbst noch den Evangelisten Johannes gekannt
hatte. Also steht zwischen Irenäus und den Evangelisten nur eine Tradition
von Lehrern. Das ist wichtig wegen der Kontinuität. (Siehe den blöden Link
im Board zum Julius- und Jesuskult. Von der Quellenlage her schon Quatsch)
Selbstverständlich war Thomas von Aquin gegen Zinsen, aber das war damals
auch verständlich. Zinseszins ist Exponentialzins und die Goldproduktion
kann nicht dauernd exponentiell steigen um mit den Forderungen aufgrund von
Zinsen schrittzuhalten. Ein Kreditsystem, daß Leasingraten mit
Produktionsvolumen, Horten und Verbrauchsraten in Einklang bringen konnte,
gab es nicht. Wenn man bedenkt, das selbst Ted Butler Metall-Leasing als
Wucher bezeichnet, obwohl der Zins hier nur Linearzins ist(z.B. 1% auf den
Ursprungsleihwert), versteht man, daß es etwas anderes ist, einen physischen
Mangelstoff auszuleihen, der nicht beliebig vermehrt werden kann, als
Exponentialzinsen auf Schuldgeld zu beaufschlagen.
Wenn also in einer modernen Wirtschaft mit Golddeckung gearbeitet wird, darf
es
a) keinen Zinseszins auf Kredite geben und
b) dürfen die Banken nur einen geringeren Teil ihres Edelmetalls für
ausschließlich kurzfristige Kredite nutzen. Laufzeit
höchsten 5 Jahre.
c) Die Banken dürfen nur soviel Metall verleihen, so daß sie selbst immer
flüssig sind und auch den Marktpreis durch
Überangebot nicht drücken, was zu Produktionsrückgang führen würde.
d) Der Kreditrahmen und die Zinsen haben sich am Wachstum der
Edelmetallproduktion zu orientieren. Zinseszins (Exponentialzins) könnte
höchstens kurzfristig bei exponenentiellem Edelmetallproduktionszuwachs
erfolgen. Ansonsten Linearzins. Kreditlaufzeiten könnten auch an den
Förderungsrahmen elastisch angepaßt werden. 5 Jahre sind kein Dogma.
Eine gewisse Geldpolitik wäre also auch beim Goldstandard und Privatisierung
des Geldes notwendig, um eben jenen Wucher zu unterbinden, den Butler in
seinem Brief an Greenspan anspricht.
http://www.gold-eagle.com/gold_digest/butler414.html
Mein Wissen habe ich mir übrigens in den letzten Monaten durch das
JÜKÜ-Board erworben. Ich bin durchaus kein Fachmann.
Mit freundlichen Grüßen,
T. S.
P.S: Haben Sie sich nach der Lektüre meines langen Schreibens gefragt, warum
ich als Vertriebsingenieur während der Arbeitszeit die Gelegenheit zum
Tippen finde? Na, weil es nichts mehr zu tun gibt. Servosysteme sind schon
kleine Investitionsgüter. Keiner hat noch Lust auf Innovationen. Fax und
Telefon bimmeln nur bei Schadensfällen.
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