- Herbstgedicht - antares, 02.09.2001, 23:26
Herbstgedicht
Leise Herbsttage
Die silberne Allee der Weiden
Dreht sich schon tagelang im Wind nach Ost.
Die Blumen rollen ihre Seiden,
Im Sonnenscheine zittert fern ein Frost.
Die Seele fährt auf leisen Achsen,
Und alles, was ein grosses Glück heisst, stört,
denn unsichtbare Wurzeln wachsen
Zu grösserm Glücke, heiss und unerhört.
Und ĂĽber allem, was man vornimmt,
Liegt ein Verschweigen wartender Geduld,
Und hinter alles, was ins Ohr klingt,
Lauschst du auf eine unverhoffte Huld.
Oskar Loerke (13.3.1884 Jungen/Westpreussen - 24.2.1941 Berlin-Frohnau)
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