- Russland auf dem Weg zum Goldrubel? aus dem WO Board - R.Deutsch, 04.09.2001, 10:42
- Re: Russland auf dem Weg zum Goldrubel? aus dem WO Board - Diogenes, 04.09.2001, 13:01
- Re: Ja - La Rouche ist Sozialist - R.Deutsch, 04.09.2001, 14:40
- Re: Ja - Ist La Rouche etwa der Mann von Helga Zepp-LaRouche? - Theo Stuss, 04.09.2001, 17:30
- Re: Ist La Rouche etwa der Mann von Helga Zepp-LaRouche? JA! (owT) - dottore, 04.09.2001, 17:43
- Interessant, welchen Unsinn man hier über LaRouche lesen darf - Shakur, 05.09.2001, 17:26
- Re: die B.R.D. Politik ist doch nicht rückgratlos, ganz im Gegenteil - Baldur der Ketzer, 05.09.2001, 21:31
- Re: Ja - Ist La Rouche etwa der Mann von Helga Zepp-LaRouche? - Theo Stuss, 04.09.2001, 17:30
- Re: Ja - La Rouche ist Sozialist - R.Deutsch, 04.09.2001, 14:40
- Re: Russland auf dem Weg zum Goldrubel? aus dem WO Board - Diogenes, 04.09.2001, 13:01
Russland auf dem Weg zum Goldrubel? aus dem WO Board
#1 von golden-bear 04.09.01 00:25:06 4347468
Rußland auf dem Weg zur Goldreserve-Deckung - Eine Chronologie
Februar 1997: Helga Zepp-LaRouche und die ukrainische Politikerin Natalja Witrenko initiieren den internationalen Aufruf für eine neue
Bretton-Woods-Konferenz auf der Grundlage von Lyndon LaRouches Vorschlägen.
1998-99: Nach der russischen Zahlungsunfähigkeit auf die GKO-Anleihen und der Abwertung des Rubel schlagen russische
Ã-konomen wie R. Kantew und A. Sasonow während der achtmonatigen Regierung Primakow-Masljukow eine internationale Rolle für
den Rubel und für Gold vor.
Herbst 2000: Der im Juni gewählte Präsident Wladimir Putin setzt seinen neuen Staatsrat ein; dieser holt auch die Meinung von
Ã-konomen wie Dr. Sergej Glasjew und Prof. Dmitrij Lwow ein, die vorher nur bei der Opposition Gehör fanden.
6.-7. März 2001: LaRouches Mitarbeiter Jonathan Tennenbaum spricht auf der Konferenz"Die Gefahr einer Krise der
Weltreservewährungen" bei Moskau.
3. April 2001: Präsident Putin legt in seiner Rede zur Lage der Nation vor der russischen Bundesversammlung besonderes Gewicht auf
die Bedeutung der Wirtschaft für die nationale Sicherheit.
Mai 2001: Das von verschiedenen russischen Finanzexperten verfaßte Buch Der Zusammenbruch des Welt-Dollar-Systems: die
kurzfristigen Aussichten erscheint.
4.-6. Mai: Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses der Staatsduma Sergej Glasjew spricht neben Lyndon LaRouche auf der
Konferenz des Schiller-Instituts in Bad Schwalbach.
15. Mai: J. Tennenbaum hält wieder einen Vortrag in Moskau auf einer Konferenz über Finanzpolitik mit hochrangiger Beteiligung,
diesmal im Kreml.
18. Juni: Notenbankchef Viktor Geraschtschenko unterzeichnet ein Dekret, mit dem der Gold-Tscherwonets und die Sable-Silbermünzen
gesetzliches Zahlungsmittel werden.
21. Juni: Präsident Putin erläßt das Dekret"Über Prozeduren für die Ein- und Ausfuhr von Edelmetallen und Juwelen in die und aus der
Russischen Föderation", welches die einzelnen Regulierungen der Staatlichen Normenkammer überläßt, die dem Finanzministerium
untersteht. Es sollte am 25. August in Kraft treten.
28.-29. Juni: Als Gast des Duma-Ausschußvorsitzenden Glasjew präsentiert Lyndon LaRouche - zuerst auf einer Pressekonferenz, dann
bei Anhörungen in der Duma - seine Politik für ein neues Bretton-Woods-System als Ersatz für das im Sterben liegende System der Ära
nach 1971. Auf beiden Veranstaltungen fordern Glasjew und Dmitrij Mitjajew die Diversifizierung der russischen Gold- und
Devisenreserven, um weniger auf den Dollar angewiesen zu sein.
29. Juni: Auf derselben Duma-Anhörung prognostiziert die Ã-konomin Prof. Tatjana Korjagina die"Explosion" der US-Wirtschaft und des
dollargestützten Finanzsystems. Sie nennt den 19. August als wahrscheinlichen Wendepunkt in dem Kollapsprozeß und erklärt, der
Dollar könne bald so wertlos sein, daß man damit die Wände tapezieren könne.
4.-5. Juli: In den russischen Medien wird verstärkt über die Implikationen der Einführung des Tschernowets diskutiert, der am 3. Juli
gesetzliches Zahlungsmittel wurde. Nesawissimaja Gaseta berichtet unter der Überschrift"Zentralbank greift den Dollar mit dem
Tscherwonets an", strana.ru nennt ihn"Rußlands Alternative zum Dollar".
12. Juli: T. Korjagina erläutert in einem Interview in der Prawda ihre Vorhersage und sagt u.a.:"Ich beobachte sorgfältig die Maßnahmen
des Präsidenten und der Notenbank. Hinsichtlich der Maßnahmen zur Krisenvorbereitung handeln sie richtig. Möglicherweise wird der
Rubel nach dem 19. August eine ziemlich gute Währung."
17. Juli: S. Glasjew erklärt in einem Interview in der Prawda:"Wir brauchen eine flexible Währungspolitik, die eine erweiterte Verwendung
des Rubels ermöglicht... Ohne den Dollarkrach abzuwarten, sollte man jetzt der Europäischen Union vorschlagen, den Handel auf
unsere nationalen Währungen umzustellen: Die Europäer nehmen unsere Rubel, um damit unsere Exporte zu bezahlen, und wir
nehmen ihre Euros, um damit unsere Importe zu bezahlen. Das macht den Rubel automatisch zu einer Reservewährung auf
eurasischer Ebene. Gleiches gilt für den Handel mit China und Indien: Man sollte den Dollar aufgeben und auf die nationalen
Währungen umstellen."
17. Juli: Malaysia gibt bekannt, daß es eine Goldmünze prägt; es ist das zwölfte Land, das dies tut.
15. August: Wedomosti berichtet, daß Rußland eines der größten Goldvorkommen der Welt in Suchoj Log zur Entwicklung und
Ausbeutung ausschreiben will.
20. August: Expert meldet, daß die Bank von Rußland ihre Goldreserven in den letzten neun Monaten um 48t erhöht hat. Der"langfristige
Trend, daß der Anteil des Goldes an den Gold- und Devisenreserven fällt", habe sich damit umgekehrt.
23.-27. August: Eine neue Welle von Artikeln über den Gold-Tscherwonets in der russischen Presse.
25. August: Unerwartet wird in Rußland ein Ein- und Ausfuhrverbot für Edelmetalle und Edelsteine verhängt; offiziell heißt es zur
Begründung, die von Putin angeordneten neuen Maßnahmen seien noch nicht ausreichend vorbereitet.
27. August: Iswestija meldet einen Anstieg der in Rubel ausgegebenen Kredite im russischen Bankenwesen im Rahmen der gezielten
"Entdollarisierung".
Link: http://www.solidaritaet.com/neuesol/2001/36/russland.htm
#2 von Gelenkbusfahrer 04.09.01 00:49:59 4347560
es lebe die Internationale und und unser
geliebter Generalsekretär und Chef der Blablablablabla
blablabla...
#3 von golden-bear 04.09.01 01:34:34 4347708
Aus der Neuen Solidarität Nr. 36/2001:
Rußland: Gold-Geld bietet Sparern Schutz vor Inflation
Lyndon LaRouche wertet die jüngsten Schritte Rußlands zur Einführung der Goldwährung Tscherwonets als historischen Wendepunkt
von weltweiter Bedeutung - vor allem angesichts der dramatischen Verschlechterung der Wirtschaftslage in den USA.
Gold-Tscherwonets versus Dollar
Wie die Leser dieser Zeitung wissen, führen Lyndon LaRouche und seine Mitarbeiter seit geraumer Zeit, und verstärkt seit Beginn
diesen Jahres, einen intensiven Dialog mit russischen Experten über den Weltfinanzkollaps und Möglichkeiten für eine Neuordnung des
Währungssystems (siehe dazu auch die Zeittafel auf Seite 4). Es ist nun offensichtlich, daß diese Erörterungen die Währungspolitik der
Regierung unter Präsident Putin mitprägen.
Einige der jüngsten Entwicklungen:
1. Eine Flut von russischen Presseartikeln zieht eine direkte Verbindung zwischen der Perspektive einer goldgedeckten russischen
Währung und der Wirtschaftskrise in den USA und wachsenden Instabilität des Dollars.
2. Am 25. August entschied die Moskauer Regierung überraschend, die Ausfuhr von Gold und anderen Edelmetallen drastisch zu
beschränken; dies wird wahrscheinlich bis zum kommenden Februar so bleiben.
3. Berichten zufolge hat die Zentralbank in den letzten Monaten ihre Goldlager aufgestockt und so das Verhältnis zwischen Gold- und
Devisenreserven erheblich erhöht.
4. Man diskutiert international verstärkt über die Möglichkeit, dem Gold wieder wie früher eine zentrale Funktion im Währungssystem zu
geben - ziemlich genau 30 Jahre nach der Abkopplung des Dollars vom Gold, die den Weg für die größte Spekulationsblase der
Weltgeschichte ebnete.
Hintergrund dieser Entwicklungen ist die dramatische Verschlechterung der Wirtschaftslage in den USA im August, u.a. mit Anzeichen
für einen Rückfluß von Kapital in andere Länder und einem Wertverlust des Dollars um 10 Prozent. Damit einher gehen eine weltweite
wirtschaftliche Schwächung und neuerliche Finanzkrisen in zahlreichen Ländern von Südamerika bis Asien, die - angefangen mit
Argentinien - eine Welle von Staatsbankrotten in absehbarer Zeit unausweichlich machen. In der zweiten Augusthälfte hat sich die Lage
derart verschärft, daß ein führender Sprecher des anglo-amerikanischen Establishments, der New Yorker Bankier Felix Rohatyn,
öffentlich zugeben mußte, daß das Weltfinanzsystem in seiner gegenwärtigen Form nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Rohatyn
verwendete den von LaRouche geprägten Begriff"neues Bretton Woods", ohne jedoch LaRouche zu erwähnen (dessen Antwort auf
Rohatyn finden Sie auf Seite 3).
Zur Erinnerung: Das alte Bretton-Woods-Abkommen verwendete Goldreserven zur Stützung des Dollarwertes und als Unterstützung im
internationalen Zahlungsverkehr. Aber seit 1971 und vermehrt in den letzten 15 Jahren hat die anglo-amerikanische Währungspolitik die
Bedeutung des Goldes radikal herabgesetzt und sogar eine drastische Absenkung des Goldpreises gefördert.
Jetzt gibt es Anzeichen für einen Fraktionskampf in der Finanzelite über diese Frage. So erklärte Prof. Rüdiger Dornbusch am 28. August
in einem Artikel in der Londoner Financial Times, Gold werde in der Zukunft keine wesentliche Rolle im Weltwährungssystem mehr
spielen, woraufhin die FT am nächsten Tag einen polemischen Leserbrief des Vorsitzenden des Londoner Weltgoldrates Haruko
Fukuda abdruckte, der schrieb:"Gold hat seit Jahrtausenden eine Bedeutung für die Währung, wogegen das gegenwärtige
Währungssystem nur 30 Jahre alt ist." Das 1971 eingeführte System der freien Wechselkurse sehe heute"sehr problematisch" aus, so
Fukuda.
Gold-Tscherwonets versus Dollar
Als Rußlands Notenbankchef Geraschtschenko entschied, ab 3. Juli Goldmünzen als zusätzliches reguläres Zahlungsmittel
einzuführen, erregte das im Ausland zunächst kaum Aufmerksamkeit. Die Einführung des Tscherwonets geschah ausdrücklich zu dem
Zweck, die"Dollarisierung" der russischen Wirtschaft rückgängig zu machen und den Russen eine Alternative zum Dollar für ihre
persönlichen Ersparnisse zu bieten. (Seit der Hyperinflation des Rubel Anfang der 90er Jahre sparen die Russen fast ausschließlich in
Dollars.)
Zwar sind bisher nur wenig Tscherwonets in Umlauf, und auch nur in Rußland, dennoch hätte man auch im Ausland erkennen müssen,
daß es potentiell ein umwälzendes Ereignis ist, wenn eine der großen Nationen der Welt inmitten akuter weltweiter
Währungsunsicherheiten eine goldgedeckte Währung einführt. Das wurde auch in zahlreichen Artikeln in russischen Medien betont.
So widmete die Zeitung Kommersant am 23. August die gesamte Titelseite ihrer Monatsbeilage dem neuen Goldrubel. Dort heißt es,
wegen der"Krisentendenzen auf den Weltfinanzmärkten und pessimistischen Prognosen zum US-Dollar" rechne die russische
Regierung mit einem Anstieg des Weltgoldpreises. Die halbamtliche Internetseite strana.ru bezog sich am 29. August auf diesen
Kommersant-Artikel und schrieb dort unter der Überschrift"Ersetzt der Tscherwonets den Dollar?":"Der Tscherwonets hat einen neuen
Status erhalten - er ist jetzt ein Finanzinstrument, das theoretisch eine gleichwertige Alternative zum US-Dollar werden könnte. Bis vor
kurzem waren russische Goldmünzen nur interessant für Sammler und für Regierungsleute, die die Russen davon überzeugen wollen,
daß man zum Goldstandard zurückkehren muß. Heute aber könnten sie eine vollwertige Währung werden, die man für persönliche
Ersparnisse verwenden kann." Es wird angemerkt, daß russische Geschäfte ihre Preise jetzt auch in Tscherwonets auszeichnen
können.
Ein anderes Beispiel ist ein Artikel von Georgij Osipow in der Iswestija vom 27. August mit der Überschrift"Bushs Alptraum"."Die
russischen Währungsbehörden haben offenbar mit der Entdollarisierung der Wirtschaft begonnen", heißt es dort. Der Dollar erhielt
seinen Status im gegenwärtigen Finanzsystem nach der Abkopplung vom Gold - der Aufgabe eines"Grundprinzips der
Bretton-Woods-Konferenz", schreibt Osipow. Seit 1971 beruhte unser"grüner Freund" auf"dem Vertrauen in Gott, so wie es auf den
Banknoten geschrieben steht, und auf dem Glauben an die Entwicklung der amerikanischen Wirtschaft. Aber dafür sind die Aussichten
jetzt sehr zweifelhaft."
Daher ergriffen russische Banken nun Maßnahmen, um bei ihren Geldgeschäften zunehmend den Dollar zu ersetzen, fährt Osipow fort.
In den ersten fünf Monaten des Jahres nahmen die von russischen Banken vergebenen Rubel-Kredite um 23,7% zu, die Devisenkredite
dagegen nur um 15,1%. Die staatliche Sparkasse Sberbank bietet ihren Kunden an, Eurokonten zu eröffnen oder Dollarkonten innerhalb
von Stunden in Eurokonten umzuwandeln.
Ein russischer Finanzexperte sagte dazu in einem Hintergrundgespräch, Rußland blicke auf"eine Geschichte erfolgreicher Verwendung
goldgedeckter Währungen" zurück. Ein berühmtes Beispiel sei die Finanzreform unter Sergej Witte 1895-97, die einen harten Rubel
brachte und drastisch höhere Sparguthaben und einen starken Zufluß ausländischer Investitionen ermöglichte. Ein weiterer Erfolg war
die Währungsreform 1922-24, als die überinflationierte Papierwährung Sownak durch den Tscherwonets ersetzt wurde, der zu einem
Viertel durch Gold und einen Warenkorb gedeckt war.
Die nun von der Zentralbank eingeführten Gold-Tscherwonets, die im wesentlichen über Handelsbanken an die Bevölkerung verkauft
werden sollen, sind genaue Kopien dieser alten Tscherwonets-Münzen der 20er Jahre. Die Repliken wurden ursprünglich als
Gedenkmünzen für die Moskauer Olympiade von 1980 geprägt, aber damals wurden nur wenige verkauft, und die große Masse verblieb
im Staatsschatz.
Am 21. Juni unterzeichnete Präsident Putin ein Dekret zur Regelung des Edelmetall- und Edelsteinhandels. Es sollte am 25. August in
Kraft treten, aber statt dessen beschloß die Regierung an dem Tag ein generelles Ausfuhrverbot für solche Waren - offiziell, weil die
Vorbereitungen zur Umsetzung des neuen Gesetzes noch nicht abgeschlossen waren. Nach Meinung von Experten könnte das Verbot
bis ins nächste Jahr hinein bestehen bleiben.
Gleichzeitig hat nach dem Bericht der russischen Finanzzeitung Expert von 20. August"kein anderes Land der Welt einen so steilen
Anstieg seiner Goldreserven zu verzeichnen" wie Rußland in diesem Jahr. Der IWF soll - wenig überraschend - darüber"sehr besorgt"
sein, denn es läßt darauf schließen, daß man eine schwere Dollarkrise erwartet und sich auf ein neues, goldgedecktes
Währungssystem vorbereitet.
Dr. Jonathan Tennenbaum
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