- Euro: Bürger befürchten höhere Euro-Preise - Sascha, 04.09.2001, 14:39
- Europas Verbraucher befürchten höhere Preise durch Euro-Einführung - Sascha, 04.09.2001, 14:48
Europas Verbraucher befürchten höhere Preise durch Euro-Einführung
Frankreichs Regierung will versteckte Teuerung verhindern
<font size=5>Europas Verbraucher befürchten höhere Preise durch Euro-Einführung</font>
HANDELSBLATT, 4.9.2001
Reuters/sm/mak PARIS/BERLIN. <font color="#FF0000">Knapp vier Monate vor der Einführung des Euro-Bargeldes wächst die Angst der Verbraucher vor Preiserhöhungen. Über zwei Drittel (68 %) der befragten Deutschen befürchtet gemäß einer EU-Umfrage, dass Produkte beim Währungswechsel versteckt teurer werden</font>, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit. Im Mai waren es noch 61 % gewesen. In der Euro-Zone rechnen 66 % der Befragten mit Preisaufschlägen.
Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) geht davon aus,"dass der Wettbewerb zwischen den Unternehmen für Preissteigerungen bei der Euro-Umstellung enge Grenzen setzt", so eine Sprecherin des Ministers gegenüber dem Handelsblatt. Vorgaben für die Preisgestaltung könne die Regierung den privaten Anbietern aber nicht machen. Die Deutsche Bundesbank dagegen glaubt, dass es im Handel Versuche geben wird, die Euro-Einführung zu Preiserhöhungen zu nutzen. Auf Grund des Wettbewerbs dürfte es allerdings schwierig sein, höhere Preise durchzusetzen, erklärte Bundesbankpräsident Ernst Welteke vor der Presse. Er forderte die Verbraucher auf, die Preisentwicklung aufmerksam zu verfolgen.
Die Preis-Angst ist bei den Deutschen, den Franzosen und den Italienern besonders ausgeprägt, ergab die Umfrage der EU-Kommission. Am niedrigsten liegt sie im Großherzogtum Luxemburg, wo nur 53 % der Befragten Erhöhungen befürchten. Die Kommission hatte bereits Abmachungen mit Händler- und Unternehmensorganisationen zum Vermeiden von Preisaufschlägen geschlossen."Wir können keine Preise diktieren", sagte ein Sprecher von EU-Kommissar Pedro Solbes. Für die Untersuchung wurden im Juni und Juli gut 6500 Europäer in den zwölf Euro-Ländern befragt.
Deutschland gehört weiterhin zu den Ländern, wo die Einführung der neuen Gemeinschaftswährung am kritischsten gesehen wird. Auf die Frage, ob der Euro für stabile Preise oder mehr Wachstum sorgen wird, antworteten 43 beziehungsweise 42 % der Deutschen mit"Nein". Auf dem letzten Platz landeten die Deutschen zudem bei der Frage nach dem exakten Wert eines Euro (1,95583 DM).
Die französische Regierung will nach den Worten ihres Finanzministers Laurent Fabius mit Wachsamkeit verhindern, dass Einzelhändler die Euro-Bargeldeinführung für Preiserhöhungen missbrauchen."Die Inflation ist insgesamt voll unter Kontrolle, aber es gibt so manchen Missbrauch unter dem Vorwand des Euro", sagte Fabius am Montag in Paris. Dies rechtfertige erhöhte Wachsamkeit und eine sofortige Verstärkung von Schritten, um solche Missbräuche zu verhindern.
200 Wettbewerbshüter seien fortlaufend im Einsatz, um durch Preiskontrollen für 20 000 Produkte jeden Missbrauch auszuschließen, sagte Fabius. Zugleich rechtfertigte er aber die am Sonntag eingeführten Preissteigerungen der staatlichen Bahngesellschaft SNCF um 1,9 %, die durch die jüngsten Milliarden-Investitionen der SNCF begründet seien.
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